Lieber Herr P.
Sie leisten eine tolle Arbeit.
1.Würden Sie beim Mittagschlaf das einige Tage durchzuziehen, dass der Grössere meine Hand nicht halten kann und den Protest (dauert ca. 45 Min, hysterisches Schreien) in Kauf nehmen?
2.Der Grössere war anfangs sehr verständnisvoll, leise beim stillen, gewartet wenn der Kleine Blähungen hatte,usw. Nun fängt der Grössere vermehrt an laut zu sein, Sachen rumzuschmeissen,usw. Wieso? Haben wir zuviel von ihm erwartet? Er darf viel helfen beim Baby, der Papa kümmert sich auch liebevoll um ihn.
3.Ist es bindungstechnisch also verkehrt, das Baby während dem schlafen im Tuch zu haben und in den Wachphasen auf der Krabbeldecke( nicht die ganze Zeit)?
4.Beim Kleinen beim spazieren. Im Wagen gefällts ihm kurz, wenn er müde wird nicht mehr. Im Tuch umgekehrt, wenn er wach ist meckert er, stösst sich ab, weint z.T. Wenn er einschläft ist es prima.Ist es denn schlimm, wenn er sich im Tragetuch abstösst und sich beschwert? Stresshormone?
V.D
von
buzzidil
am 01.10.2012, 08:21
Antwort auf:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Grosser-kleiner-Bruder-Tragetuch_49150.h
Hallo, wenn die Unzufriedenheit im Tragetuch regelmäßig auftritt, dann misshagt Ihrem kleinen Sohn etwas darin. Gewöhnlich ist das nicht so, aber im Einzelfall gibt es alle Mögliche. Man sollte nicht gleich aufgeben, sondern die Neigung des Säuglings zur Gewöhnung ausnutzen. Bindungstechnisch ist das schon gerechtfertigt. Es muss nicht immer nur positive Erlebnisse geben, aber die negativen sollten möglichst gering gehalten werden.
Warum Ihr größerer Sohn auf einmal so widerspenstig geworden ist, vermag ich von hier aus nicht zu sagen. Aber irgendetwas muss sich verändert haben, denn ganz ohne Auslöser geschieht das nicht. Wenn es mit dem Vater nichts zu tun haben kann, und der Kontakt zum kleinen Bruder nicht getrübt ist, muss es einen andere Ursache haben. Vielleicht forschen da noch einmal ein bisschen. Ich weiß ja nicht, was Ihr Sohn inzwischen noch alles macht. Die 45 Minuten Protest lassen sich vielleicht dadurch beenden, dass Sie Ihrem Sohn ein neues Spielzeug schenken, das er in dieser Zeit ganz allein für sich benutzen kann. Es geht dabei um Ablenkung und nicht um Belohnung. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.10.2012