Frage: Geduld verlieren

Hallo! Sohn (7M) ist ein fröhliches und motorisch sehr aktives Kind. Schon lange schläft er schlecht. Wir haben uns so organisiert, dass jeder halbwegs ausreichend Schlaf bekommt, unser Sohn aber auch seine Bedürfnisse erfüllt bekommt. Nun passiert es mir dennoch hin und wieder, dass ich die Geduld verliere (z.B. wenn er sich zum x-ten Mal im Familienbett nicht zum Schlafen auf den Rücken drehen lassen will sondern weiter nuckeln möchte). Ich schimpfe dann vor mich hin, manchmal auch etwas lauter (kein Schreien). Ab und an hab ich auch schonmal gegen die Wand getreten. Meinen Sohn fasse ich dabei nie unsanft an, er wurde auch nie Schreien oder Weinen gelassen. Das Ganze kommt selten vor, in der überwiegenden Zahl der Fälle bin ich geduldig. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen und ärgere mich über mich. Meinen Sie ich verursache durch mein Verhalten einen nachhaltig Beziehungsschaden? Sohn ist fröhlich, schreit selten und fremdelt sehr mild. Danke und viele Grüße

von juschi am 27.05.2013, 08:48



Antwort auf: Geduld verlieren

Hallo, solange es Ihnen tatsächlich gelingt, Ihren Ärger mit sich selbst auszuleben und Ihre Wut an der Wand oder Gegenständen abzulassen, dürfte Ihr Sohn davon wenig mitbekommen. Zwar spüren die Säuglinge und Kleinkinder ziemlich genau, was in Ihren Bindungspersonen vorgeht. Aber wenn sie gerade selbst mit unangenehmen Gefühlen belastet sind, dann deckt sich die eigne Gefühlslage mit dem Gespür, wie sich gerade die Eltern fühlen, und dann entsteht kein Widerspruch. Damit ist aber das Erahnen des elterlichen Ärgers unmöglich gemacht. Als das sind natürliche Schutzmechanismuen gegen zu starken und nicht auszuhaltenden Stress. Nur eines darf man nie verkennen. Es ist kein Freibrief für ein ungehemmtes Ausleben eigener Aggression gegenüber dem Kind. Ganz im Gegenteil, es sit die Aufforderung, sich rechtzeitig in seiner Wut zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, durch die das Kind als Objekt der Wut geschützt wird. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.05.2013



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Wie lernt Kind zu verlieren?

Hallo Frau Henkes, mein Sohn ist 5,5 Jahre alt und hat Schwierigkeiten mit Frustrationen umzugehen. Er ist sensibel, weint schnell, ist aber auch sehr willensstark und impulsiv. Er spielt gerne Gesellschsftspiele, kann es aber kaum ertragen zu verlieren. Er schreit dann, weint, sagt "blöde Mama" und oft fliegen Karten oder Spielbrett vom Tisch....


kann nicht verlieren u. a.

Hallo, mein Sohn, 5 Jahre, hat ein großes Problem bei Spielen zu verlieren. Wenn wir z. B. uno spielen kann es vorkommen, dass er 5 Spiele hintereinander gewinnt, wenn er dann das 6. verliert, versucht er die Karten zu zerstören, haut, kneift und beißt mich, schnauft wütend und beruhigt sich kaum noch. So geht das auch bei anderen Spielen. Wenn ...


nicht verlieren können

Lieber Herr Dr. Posth, ich habe zwar gestern dieses Posting schon ins "KiGa-Kids"-Forum gestellt, aber leider dort keine Antworten erhalten. Vielleicht können Sie mir als Fachmann eher weiterhelfen, denn das "nicht verlieren können" ist ja sicherlich (hoffentlich) eine Entwicklungsphase. Vielen Dank im Voraus. Anda "vielleicht kann eine von ...


nicht verlieren können

Lieber Dr. Post, mein knapp vierjähriger Sohn wird immer zornig, wenn er ein Spiel verliert. Ist der Behauptungsdrang in diesem Alter wirklich so groß ? Ich möchte sein Selbstbewußtsein ja auch fördern, aber andererseits soll er ja auch lernen ein guter Verlierer zu sein. Das Verlieren als solches als etwas Positives darzustellen ist ja auch nicht...


Kann man eigentlich Geduld fördern?

Hallo,ich habe 2 Kinder fast 2 und 3, beide eher offensiv veranlagt. Momentan gibt es viel Sreit. Großes Kind hat alles ist meins Phase. Kleines Kind ist in der Trotzphase. Teilen ist großes Problem. Ist es richtig wenn ich dem großen erkläre etwas gehört Mama,und deshalb bestimme ich wie lang er das haben kann, und dann auch mal mit seinem Bruder ...


Meine Tochter kann nicht verlieren liegt dies trotzdem noch im normalen Bereich?

Hallo Dr. Posth, meine Tochter 5 1/2 hat große Probleme bei Spielen zu verlieren, weint dann und will auch schon aufhören zu spielen, sobald sich ein mögliches Verlieren abzeichnet. Sie schrieben, dass 5-Jährige das schön können sollten. Oder liegt dies noch im normalen Bereich? Kann ich über neue Regeln (z.B. der Verlierer bekommt einen Prei...


Kann meine Tochter ihr Vertrauen in mich verlieren?

Guten Morgen Hr. Dr., meine Tochter, 15 Mon., mag es nicht, wenn jemand außer meinem Mann und mir sie auf den Arm nimmt. Sie schaut ängstlich, wenn die Großeltern sie kurz tragen, beruhigt sich aber durch Ablenkung. Bei meinen Schwiegereltern ist es so, dass sie sie tragen, und wenn sie dann nicht mehr will, fängt sie an zu quengeln und schaut mic...


Geduld

Ich merke, dass aufgrund von wenig fam. Ressourcen, ich immer mehr an meine Grenzen stosse. Da Fremdbetreuung nicht in Frage kommt, machen ich und mein Mann alles alleine. Da wir sehr auf sofortige Bedürfn.befr. achten, sind wir nunmehr nach 17 Mt. ziemlich K.O. Frage: habe nun mehrmals die Nerven verloren und meine Tochter "härter angefasst" . Bsp...


Bindung zur 4 jährigen verlieren

Guten Abend, eigentlich war unser Verhältnis sehr gut. Umso älter sie wird, umso mehr hab ich das Gefühl, die Bindung zu ihr zu verlieren. Keine Ahnung,  wann es anfing. Das prägenste ( ich glaub ) erste Erfahrung: ich brachte den Bruder mit aus dem Krankenhaus. Sie war Feuer und Flamme für ihn. Mein Mann ist auch der beste. Ich wurde die ersten 2...


Ab wann können Babys/Kleinkinder Geduld lernen ?

Guten Morgen , mein Sohn (11 Monate alt) möchte am liebsten ständig getragen werden. Ich erfülle ihm diesen Wunsch so oft es geht, hab ihn auch viel in der Trage und biete unterschiedlichste Ablenkung und Beschäftigung an, doch wenn ich zB Haare waschen, Bügeln etc muss, geht es nicht! Dann brüllt und weint er soooo extrem, dass er nachher o...