Frage: Fantasie/Traurig Sein

Sehr geehrter Herr Posth, mein Sohn (2,5) ist sehr emotional im Moment. Er kann sehr traurig sein und bitterlich weinen bei den seltsamsten Dingen: „die Sonne schläft und kommt nicht wieder“, „ich habe kein echtes Schaf“. Ich tröste ihn natürlich, nehme ihn ernst (zu ernst?) und bin sogar bereit „eine neue Sonne zu kaufen, wenn denn wirklich keine kommen sollte“. Ist das in Ordnung so? Warum ängstigen ihn diese Dinge, machen ihn so traurig? Auslöser bei dem einen war eine harmlose Zeichnung einer schlafenden Sonne in einem Buch! Was steckt dahinter? Ist er (zu)sensibel? Wie gehe ich damit um, wenn „die Autos/das Handtuch (!) weinen“, wenn er z.B. ins Bett geht oder wenn sein „Bär weint“, weil er nicht mit auf den Spielplatz darf? Immer die Worte des Kleinen ernst nehmen oder –wenn es so klar ist- gleich sein Bild übersetzen in „du bist traurig weil Du ins Bett gehst“ etc. ? Ihre Erkenntnisse und Tipps sind einfach toll! MFG Red05

Mitglied inaktiv - 19.11.2007, 08:03



Antwort auf: Fantasie/Traurig Sein

Stichwort: magische Phase Hallo, ein solches Kind könnte man ganz einfach auch als besonders kreativ und begabt bezeichnen und ihm hohe empathische Kräfte zuschreiben. Nun bezieht sich Empathie zunächst immer auf andere Lebewesen, besonders natürlich Menschen und davon besonders auf die Bezugspersonen. Aber gerade in diesem Alter werden auch Gegenstände und Naturvorgänge "animiert", will heißen mit einer Seele versehen (magische Phase). Das tun phantasiebegabte Kinder viel stärker als die kleinen "knackigen Realisten". Ihre Phantasie führt sie dabei an Grenzen der Ertragensfähigkeit und da spielt neben der Angst auch die Trauer schon eine große Rolle. Interessanterweise sind die geschilderten oder erzählten Inhalte viel seltener fröhlichen Ursprungs als traurigen. So wie die Urgefühle des kleinen Säuglings nicht Grundvertrauen in sein Dasein und Freude sind, sondern Angst. Die Freude, die natürlich auch da ist, muss erst in der Beziehungsstruktur mit den Eltern erfahren werden. Ich halte es auch für richtig, sein Kind in diesen Gefühlen mit Verständnnis zu begleiten, aber dabei durchscheinen lassen, dass das Bedrückende, das Traurige durch Menschlichkeit zu beheben ist. Genauso gehen Sie ja auch vor. Allerdings brauchen nicht Sie seine Gefühle immer gleich übersetzen. Reagierren Sie nur auf seine Berichte aus der imaginierten Kinderwelt. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.11.2007



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