Unser 6 Jahre alter Sohn ist sehr perfektionistisch. Wir als Eltern eher nicht. Er steckt seine Ziele immer sehr hoch an uns möchte immer der Beste sein. Er hat wenig Frusttoleranz, wenn was nicht klappt. Es muss immer beim ersten Mal alles klappen, kann nicht ertragen auch mal zu verlieren. Er versucht aber auch nicht, wenn was nicht klappt, es erneut zu versuchen, zu üben usw. Wir haben eigentlich nur zwei Fragen:welche Schule wäre für ihn am besten :in eine wo Begabtenförderung stattfindet, wo er unter Gleichgesinnten ist, die auch vieles sehr gut können. Da könnte er ja lernen dass er nicht immer der Beste sein kann.oder in einer Schule , wo die Schüler nicht so gut sind, wo er aber dann der Beste sein kann. Diese Schule könnte ihn aber unterfordern.Und die zweite Frage ist: wie können wir ihm helfen, dass er nicht mehr frustriert ist,wenn mal was nicht klappt. Laut kinderarzt und Kindergarten ist er sehr weit kognitiv entwickelt.Denkt und handelt wie ein 10 jähriger. Vielen Dank für ihre Antworten.
von
chrissi14
am 07.09.2023, 21:03
Antwort auf:
Dysfunktionaler Perfektionismus
Guten Tag,
es ist ganz normal, dass Sechsjährige noch keine hohe Frustrationstoleranz haben und bei Spielen schlecht verlieren können. Das Selbstwertgefühl ist erst in Ansätzen entwickelt, so dass das Verlieren eine persönliche Kränkung darstellt. Sie können Ihrem Sohn helfen, indem Sie ihm vermitteln, dass 'gut genug' oft völlig ausreicht. Ein Sechsjähriger kann bereits lernen, dass er in einigen Bereichen Verantwortung für sich übernehmen muss. Wenn Ihr Sohn keinen zweiten Versuch unternimmt, ist es seine Verantwortung, wenn etwas nicht klappt. Das können Sie ihm in solchen Situationen gelassen spiegeln. Die Entscheidung über die Wahl der Schule kann ich Ihnen nicht abnehmen. Meines Erachtens spielt da neben der kognitiven Förderung der Kinder auch das soziale Lernen eine große Rolle. Wenn Ihr Sohn ohnehin schon immer das Problem hat, sich von anderen durch seine Leistungen hervorheben zu müssen, könnte es sich als wichtig erweisen, dass er lernt, sich mit seinen Ansprüchen mehr in eine Gruppe zu integrieren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 08.09.2023