Frage: Bewusstes äußern von Trotz und Ärger

Guten Tag Dr. Posth, meine Tochter ist knapp 9 Monate alt. 4. Kind, 3 Geschwister (Drillinge 6Jahre). Sie wurde und wird viel getragen, früher vorm Bauch, jetzt auf dem Rücken. Nie schreien lassen. Schläft jedoch allein, aber problemlos. Nie Weinen beim Einschlafen. Schläft auch nachts meistens allein wieder ein, ansonsten mit "Hilfestellung". Wie bewusst äußern Kinder in dem Alter schon Wut oder Ärger, z.B., sie möchte hochgenommen werden, muss aber kurz warten, weil ich mich erst anziehen muss. Sie rudert dann mit den Armen und scheint richtig bös zu werden, weil ich nicht sofort ihren Wunsch erfüllen. Ist das schon bewusstes "sich ärgern", weil sie warten muss? Ist es ok, wenn man ein Kind in diesem Alter auch mal kurz warten lassen muss, bevor sein Bedürfnis befriedigt werden kann? In der Zeit weint es natürlich bitterlich, weil es warten muss...so 3 Minuten, Mama ist aber dabei. Danke

Mitglied inaktiv - 20.09.2010, 10:36



Antwort auf: Bewusstes äußern von Trotz und Ärger

Stichwort: erste Erziehungsschritte Hallo, sogar schon viel jüngere Säuglinge ärgern sich stark, wenn ihrem Bedürfnis nicht sofort Rechnung getragen wird. Impulsiv veranlagte Säuglinge und Kinder sind da richtig schwierig und zeigen schnell große Wut. Da aber die Wirklichkeit nicht so funktioniert, wie es diese Kinder gerne hätten, müssen sie langsam begreifen lernen, dass es ohne einen Aufschub von Befriedigung im Leben nicht geht. Diese "Pannen" oder thoeretisch gesprochen "missmatches" in der Eltern-kind-Bindung sind vorprogrammiert und der natürliche Anlass für den Lernprozess. Er ist langwierig, aber nicht erfolglos. Wenn die Eltern dann dabei bleiben und beschwichtigend auf das Kind einreden, ist das sogar von guter Wirkung, denn der verbale Austausch mit der Bezugsperson ist der große Schritt in die Selbstregulation. ein Fehler aber ist es, aus diesen natürlichen Hürden eine gezieltes Erziehungsprinzip zu machen in der Absicht, so würde das Kind schneller frustrationstolerant werden. Das übersteigt sofort das natürliche Geschehen und kehrt die positive Entwicklung schnell in eine negative um. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.09.2010



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