Frage: anderes Verhalten im Kindergarten

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn 3J10M, "forumsgemäß" erzogen: Mit 2 Jahren nach sanfter Ablösung 3 Tage die Woche für 3 Stunden im Kindergarten. Seit er 3 ist, geht er jeden Vormittag. Klappt alles in allem gut. Sicher gibt es das Übliche auf und ab. Mal kanns gar nicht schnell genug hingehen und nicht lang genug dorbleiben, mal will er früh abgeholt werden und trödelt morgens endlos. Wir versuchen, darauf soweit wie möglich einzugehen. Da er Einzelkind ist, vermuten wir, dass er "soziale Strukturen" unter Kindern erst noch lernen muß und dass Ihn das schon anstrengt. Was mich wundert: Die Erzieherinnen erzählen, er sei ein er introvertierter Typ, sozial, würde viel beobachten. Ist das mein Kind? Zu Hause verhält er sich total anders. Er ist super wild, sehr beharrlich und bestimmend. Es ist nicht so, dass uns die Beschreibung der Erzieherinnen nicht gefallen würden. Wir wundern uns nur, wie ein Kind so unterschiedlich sein kann?? Woran kann das liegen?

von Ricardo1 am 03.06.2013, 09:30



Antwort auf: anderes Verhalten im Kindergarten

Hallo, das ist bekannt und auch leicht erklärbar, dass sich Kinder zu Hause und "draußen" in anderen sozialen Zusammenhängen sehr unterschiedlich verhalten können. Zu Hause bei den Bindungspersonen fühlen sich die Kinder, wenn die Bindung stimmt, sicher und testen alles aus, was sie für eine soziale Errungenschaft halten. Daher müssen Eltern auch für böse Ausdrücke, kleine Hauattacken und demonstrative Ablehnung herhalten. Die Kinder probieren damit aus, wie lange es gut geht, bis für sie ein Risiko droht. In der Sicherheit der Bindung können sie sich das leisten. Aber außerhalb von zu Hause ist die Welt ohnehin schon ziemlich bedrohlich, und da wird man auch als Kind vorsichtiger. Denn es lässt sich nicht abschätzen, wie weit man gehen darf, bis es zur harten Gegenreaktion kommt. Nun sind draufgängerische, offensiv-extrovertierte Kinder auch damit nicht so zimperlich und sind bereit auch einmal etwas "einzukassieren". Defensiv-introvertierte Kinder lassen da schon viel mehr Vorsicht walten. Ein solcher "Typ" scheint Ihr Sohn zu sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.06.2013



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