Hallo,
unsere Tochter, 2,5 ist seitdem sie 13 Mon ist, sehr anhänglich. Sie wurde nach einer sehr unkomplizierten, aufgeschlossenen Zeit anderen gegenüber (ohne sichtbaren Grund) plötzlich auch sehr ängstlich und schüchtern. Vor allem Kindern gegenüber. Teilweise so schlimm, dass sie panisch auf den Arm wollte, wenn ihr Kinder entgegen kamen. Krabbelkurs nur geweint, obwohl sie vorher im Pekip Spaß hatte. Sogar bei ihr schon immer bekannten Kindern plötzlich übervorsichtig, löste sich kaum von mir. Eingewöhnung Kita (6Kinder) aber völlig problemlos. Mit 2 dann wieder offener. Gut losgelöst durch Papa. Spielt mit ihr bekannten Kindern (gern wohl mit Mama in der Nähe), mag Erwachsene, ist diesen sehr offen gegenüber. Sie freut sich über Besuch. Dennoch sollen Mama oder Papa am liebsten immer erreichbar sein. Sie verlässt zwar den Raum, hat uns aber im Blick. Fremdbetreuung durch Oma klappt ab und an. Auf Spielplätzen traut sie sich nichts alleine zu, Mama muss überall mit. Seit Kurzem schämt sie sich, wenn iwas nicht so vor anderen klappt, wie sie es sich vorstellt, verkriecht sich dann bei mir, will heim oder dass der Besuch geht. Ich nehme sie dann, gehe kurz mit ihr raus und versuche dann sie ins Spiel zurückzubringen. Oft bekommt sie die Kurve, nicht immer. Wie reagiere ich richtig in solchen Momenten? Finden sie das Verhalten meiner Tochter auffällig?
von
Gerda81
am 11.02.2021, 13:21
Antwort auf:
Ängstlich und Anhänglich
Guten Tag,
ich finde das Verhalten Ihrer Tochter nicht auffällig. In diesem Alter ist das Spektrum der Entwicklung auch was die Ängstlichkeit bei Sozialkontakten betrifft sehr unterschiedlich und das ist ganz in Ordnung.
Da bei Ihrer Tochter der Wechsel im Verhalten anderen Kindern gegenüber mit dreizehn Monaten noch im vorsprachlichen Bereich liegt, kann sie Ihnen nicht sagen, was diesen Wechsel veranlasst hat.
Es scheint Ihrer Tochter noch am nötigen Selbstwertgefühl und der damit verbundenen Selbstsicherheit zu fehlen. Das darf in dem Alter so sein. Sie möchte nicht, dass andere mitbekommen, wenn ihr etwas nicht gelingt. Das löst bei ihr Schamgefühle aus. Diese gilt es ernst zu nehmen. Sie lassen sich auch nicht ohne weiteres ausreden.
Wichtig ist, dass Ihre Tochter viel Bestätigung von Ihnen bekommt. Die braucht sie nicht nur, wenn sie etwas gut gemacht hat, sondern vor allem weil sie ein tolles und liebenswertes Kind ist.
Mir gefällt, wie Sie es Ihrer Tochter ermöglichen in kritischen Situationen eine kleine Auszeit zu bekommen, die ihr dann einen guten Neustart ermöglicht. Dass Sie Ihre Tochter dabei begleiten, ist eine große Hilfe für sie. Sie fühlt sich dann in einer für sie schwierigen Situation nicht allein gelassen. Solche Absprachen können Sie zunehmend auch mit ihr gemeinsam planen. Dann kann Ihre Tochter lernen, dass Sie sie vor Beschämung schützen aber auch, dass viele Situationen gar nicht beschämend sind oder sein müssen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 11.02.2021