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wie kommt es zu den typischen Essvorlieben bei Kindern?

Thema: wie kommt es zu den typischen Essvorlieben bei Kindern?

Hi, mich würde interessieren, was ihr denkt, wie es zu den typischen Eßvorlieben bei Kindern kommt wie Pommes etc. Ist das angeboren und hört irgendwann auf? Angeboren und hört nie auf? Gar nicht erst angeboren? Wie ist es mit Süssigkeiten? Kein Gemüse? Welche Vorlieben haben / hatten Eure Kinder in welchem Alter, und was essen sie nicht? Erklärung dafür? Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 01:09



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Meine Tochter ist phasenweise bestimmte Sachen, aber eigentlich fast alles (außer auch mir erscheinende Lebensmittel) Ich denke ein Teil wird vorgelebt, ein Teil wirds evolutionsbedingt sein. Und angebelich soll ja das Essverhalten der Mutter in der Schwangerschaft auch dazu führen das Kinder bestimmte Sachen nicht oder doll mögen. Zum anderen ist es wie bei Whiskas, bestimmte Stoffe in der Nahrung machen Kinder davon "abhängig".........Tütenkram und Co.............war doch glaub ich mal bei Stern TV. Aber das hat dann ja wohl wieder was mit der Lebensweise der Eltern zu tun. Ich mache beides, Sachen ganz frisch aber auch schon mal aus der Packung. Wir lieben Käsenudeln fertig vom Aldi, aber dafür mache ich die Bolognese selber. Und ein ganz wichtiger Aspekt ist glaube ich die Freude beim Essen. Wenn man bestimmtes verbietet oder druck in Form: "Du isst das jetzt auf, sonst.........." ausübt. Oder du kriegst keine Süßigkeiten ohne, blah. .....das kann nicht gut sein. Wir sind da recht locker und haben null Probleme. Sie ist alles und in Maßen und hat kein übermäßiges Verlangen nach Süßem oder Mäckes. Verlangt sogar freiwillig nach Obst ;-)

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 08:06



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hallo, unsere tochter (fast 5) ist ein "fast-alles-esser". es gibt nur ganz wenige lebensmittel die sie nicht mag. typische eßvorlieben gibt es eigentlich nicht (klar, sie mag am allerallerliebsten süßigkeiten). lieblingsessen: nudeln mit gehacktem, aufläufe, hexenfüße, fisch. gemüse mag sie. mochte sie schon als baby. obst isst sie viel und super gerne am liebsten äpfel. sie bekommt allerdings wirklich das würgen bei: griesbrei, milchreis, mais, kürbis. eigentlich dinge die kinder gerne essen ob das angeboren ist weiß ich nicht. vielleicht hat sie über die muttermilch schon ihren geschmack an lebensmittel gefunden . lg biggi, die hofft das der kleine bruder auch so gerne isst.

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 10:13



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Hallo ! Also dass Süsses essen (= Früchte und Süssigkeiten) sowie fettes Essen schmeckt, ist genetisch bedingt als Folge der Evolution. Süsses: Wenn man im Urwald ausgesetzt wird und sich ernähren muss, dann kann man getrost all die süssen Sachen essen (Früchte), weil die mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ungiftig sind, während bittere und saure Früchte und Pflanzen meist giftig sind. Unsere Zunge hat sich dem angepasst, der Geschmacksinn für süss ist vorne auf der Zunge, sodass der Mensch vorher testen konnte, ob etwas süss ist und somit geniessbar. Fettes: Je mehr fettes man isst (heute z.B. Würste), desto nbesser wird man den Winter überleben und umso mehr Fettreserven wird man anlegen können für schlechte Zeiten. Daher ist der Mensch evolutionstechnisch auf fett und süss programmiert. Zu meinen Kids: Meine Tochter ist sehr schlank, könnte aber ausschliesslich von Beeren, Früchten udn Süssem leben. Sie isst aber fast alles, Fleisch Fisch usw.., Gemüse ausser Fenchel. Tochter = Beeren und Früchtesammler. Mein Sohn bevorzugt Fleisch, salziges und Herzhaftes, liebt aber auch Schokolade. Er isst alles, aber bei früchten nur in beschränktem Masse, während Käse udn Fleisch einfach reingehaufen werden. Mein Soh = der Jäger, der das Fleisch bevorzugt. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 11:22



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Hallo, es ist, wie meine Vorrednerin sagt. Man muss aber noch ergänzen, dass die Vorliebe für Süßes nicht nur mit giftig oder ungiftig zu tun hat. Zucker ist reines Kohlehydrat (ebenso wie Kuchen, Nudeln, Weißbrot etc.) und liefert einfach sehr schnelle Energie. Kohlehydrate sind ein Brennstoff erster Klasse und werden schnell und leicht verstoffwechselt. Das half den Urmenschen, sich schnell zu bewegen und schnell zu denken, denn auch das Gehirn benötigt Kohlehydrate. Für den Winterspeck war eher das Fett zuständig. Es war in Nüssen oder auch in Fleisch enthalten. Fleisch, Milchprodukte und Eier enthalten überdies konzentriertes Eiweiß. Das ist u. a. für den Aufbau von kräftigen Muskeln wichtig. Deshalb lieben nicht nur Kinder, sondern auch die meisten Erwachsenen tendenziell eher ungesundes Essen mit zuviel Fett, Fleisch, Weißmehlprodukten und Süßem (seufz...!). Ungesund wird es ja eigentlich erst durch die Menge: Früher war eine Honigwabe ein seltener Schatz, heute können wir uns mit Süßem totfres... Auch fettes Fleisch musste erst einmal sehr mühsam erjagt werden. Das Leben damals verbrannte soviele Kalorien, dass die Jäger uns Sammler auch in Zeiten großen Fleischkonsums nicht dick wurden. Und war das Jagdglück nicht hold, gab's Diätnahrung aus Wurzeln, Pflanzen etc. Grüßle, Mimi

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 12:04



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Ich würde sagen: komplett angeboren! Man kann zwar die Kinder zu gesunder Ernährung "erziehen", aber was sie letztendlich gerne mögen, entscheiden sie doch selbst: Mein Sohn, 7, ißt kein Gemüse, kein Obst, mit wenigen Ausnahmen: Bananen, Gemüsesuppe, die komplett püriert ist, oder einen Gemüsebratling... alles wo man nicht direkt erkennt, dass da was mit Vitaminen drin ist (ohne dass wir jetzt groß thematisieren: da sind Vitamine drin). Schon als ich ihm mit 7 Monaten die erste gekochte Karotte angeboten habe, hat er sie mir empört um die Ohren gespuckt. Meine Tochter, 3, mag alles. Wenn sie wählen kann zwischen einer Gurke oder einem Gummibärchen, würde in 80% der Fälle die Gurke gewinnen. Sie isst alles, das knackt (Rohkost, Äpfel,...) mit Genuss. Süßigkeiten mag sie auch, aber nicht ausschließlich. Wir ernähren uns sehr gesund, und haben die Kinder nie besonders unterschiedlich im Bezug auf Essen behandelt. Trotzdem entwickeln sie sich in komplett unterschiedliche Richtungen... Kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwas mit ihrer Erziehung zu tun hat...

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 14:00



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Eine Vorliebe für Süßes wird schon angeboren sein, aber Gewöhnung, der Umgang mit Essen in der Familie, oder individuelle Eigenarten spielen sicher auch noch eine Rolle. Habe auch mal gelesen, daß z.B. gestillte Kinder mehr Geschmäcker kennen und daher nicht so festgesetzt sind. Mein Sohn (fast 3) hat im letzten Jahr sehr wenig Gemüse oder überhaupt Mittagessen gegessen, vorher aber gerne. Probieren tut er phasenweise viel, dann wieder gar nichts. Einmal ißt er eine große Portion von etwas, das nächste Mal rührt er das gleiche nicht an. Viele Obstsorten mag er. Alles was knusprig ist oder gerade aus dem Ofen kommt, mag er sehr. Mischmasch (Eintöpfe oder so) mag er überhaupt nicht, Nudeln, Pommes, Pizza eigentlich auch nur wenig. Erklären kann ich das nicht. Kekse oder Schokolade lehnt er natürlich nie ab. Gruß

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 20:36



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Hi, Vielen Dank, das war sehr interessant. So genau habe ich nie darüber nachgedacht. Also kann ich eigentlich sagen, Fazit ist: süss und fett ist dem Menschen angeboren, und hat evolutionstechnisch auch seine Gründe. Und es hört auch nie auf, kann ich selbst bestätigen :-) Da die Gründe heute nicht mehr vorhanden sind, muss man eigentlich dagegen anerziehen. Logischerweise konnte sich aber auch der Bauarbeiter in den 50ern noch anders gesund ernähren als ein Büromensch heute. Und einer mit viel Bewegung anders als ein Stubenhocker (soweit war auch mir das noch klar) Also stimmt das dann konsequenterweise nicht, daß Kinder man essen lassen soll, was sie wollen, oder nur bedingt, nämlich wenn das Richtige dann auch auf dem Tisch steht, und das weniger gute auch nur selten auftaucht. ? Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 25.10.2009, 00:56



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... meine 2 Grossen sind von den Essensvorlieben und vom Essverhalten her total unterschiedlich. Meine Tochter isst am liebsten nur Kohlenhydrate (Brot, Reis, Kartoffeln, Nudeln) in jeglicher Form und evtl. noch Sauce dazu. Mein Sohn isst am liebsten Fleisch, Gemüse und Rohkost/Obst. Meine Tochter hat schon die ersten Karottengläschen als Baby ausgespuckt. :-))) Eine Zeit lang haben sie zusammen Obstkuchen gegessen, sie hat den Boden gegessen und er den Obstbelag. Selbst bei Süssem sind sie sich nicht einig. Ach ja, mein Sohn LIEBT Käse, meine Tochter hasst ihn. Pommes essen dabei mässig gerne (zu Hause essen wir eh keine). Bei Ikea z.B. essen sie den Kinderteller lieber mit Reis. Mein Sohn mag auch kein Ketchup. Dafür mag er Spaghetti Bolognese welche meine Tochter nicht iss. Aaaaargh! Mein Mann und ich sind Allesesser und leben EIGENTLICH ein gutes und gesundes Essverhalten vor. Von uns haben sie diese Angewohnheiten definitiv nicht. Allerdings finde ich, dass es schon sehr viel besser geworden ist, vor Allem seitdem sie teilweise in Schule/KIGA Mittag essen. Dort wird viel mehr probiert als zu Hause. Es besteht also berechtigte Hoffnung. :-)))) Übrigens habe ich gerade bei unserer Jüngsten mit Gläschen angefangen. Sie hat anscheinend dasselbe Essverhalten wie ihre Schwester- Auch sie spuckt Möhrchen im hohen Bogen raus.*lach*

Mitglied inaktiv - 25.10.2009, 15:29