Frage: Frage

Hallo Frau Ubbens, meine Tochter (fast 3) macht mich fertig, Wir haben vor 10 Wochen ein Baby bekommen, seitdem ist sie noch mehr auf mich fixiert als während der Schwangerschaft. Abends nach dem Zubettbringen ruft sie mindestens 4-8x und bringt irgendwelche ausgedachten Gründe an (Hunger, Durst, Pipi, Bettdecke weg, Schnuller weg, Kuscheltier weg, ...). Auch wenn ich ihr vorher sage, ich komme jetzt nicht noch einmal, brüllt sie so lange, bis ich einfach hingehen MUSS, weil sie sonst das ganze Haus zusammenbrüllt und sich die Nachbarn unter uns schon wiederholt beschwert haben. Auch nachts ruft sie regelmäßig nach mir, ohne dass es einen speziellen Grund dafür gibt. Sie schreit einfach so lange, bis ich zu ihr ins Zimmer komme. Nun hat sie auch noch begonnen, mittags das Gleiche zu machen. Wir haben schon versucht, den Mittagsschlaf wegzulassen, aber dann ist sie spätestens ab 17 Uhr ungenießbar. Sie schläft auch richtig tief (wenn sie dann irgendwann mal eingeschlafen ist) und ist nur schwer wieder zu wecken. Spätestens nach eineinhalb Stunden beende ich den Schlaf aber. Sie scheint eifersüchtig auf ihre kleine Schwester zu sein, wenn ich nicht aufpasse, tut sie ihr weh oder erschreckt sie absichtlich durch Krach oder Schreien. Wenn ich schimpfe, lacht sie und versucht weiterzumachen. Ich bemühe mich, so viel Exklusiv-Zeit mit ihr zu verbringen wie möglich, aber mein Mann ist unter der Woche beruflich unterwegs, und wir haben die Großeltern nicht in greifbarer Nähe. Das Baby ist also fast immer mit dabei, außer, mein Mann ist doch mal daheim oder eben am Wochenende. Ich bekomme kaum noch Schlaf, weil das Baby natürlich nachts noch Hunger hat. Ich stehe für beide zusammen mindestens 3x in der Nacht auf, manchmal öfter. In Summe schlafe ich vielleicht 4,5 Stunden, und das seit Wochen! Mittlerweile bin ich wirklich am Ende. Wie kann ich den nächtlichen Terror abstellen?

Mitglied inaktiv - 20.07.2017, 14:32



Antwort auf: Frage

Liebe Löwenmama2014, legen Sie Ihre Tochter mittags und abends erst später schlafen. Wenn sie mittags so lange zum Einschlafen braucht, ist sie womöglich noch nicht müde genug. Abends stellen Sie Ihrer Tochter einen auslaufsicheren Becher ans Bett, so dass sie nicht wegen Durst rufen muss. Den Schnuller knoten Sie an eine Stoffwindel, so dass dieser leichter wieder zu finden ist. Damit haben Sie schon mal zwei mögliche Rufgründe ausgenommen. Bleiben Sie in der Nähe der Zimmertür stehen. Ruft Ihre Tochter, dann reagieren Sie sofort, bestenfalls von der Tür aus und nicht direkt bei Ihrer Tochter. Bleiben Sie klar und bestimmt. "Es gibt nach dem Schlafen wieder etwas zu Essen." Ist der Papa am Wochenende da, darf er dies gerne mal übernehmen. Oft spielen die Kinder diese Rufspielchen nämlich nur mit Mama. Dadurch, dass Sie Ihre Tochter abends etwas später schlafen legen, schläft sie in der Nacht vielleicht auch besser und ruft nicht so oft. Beziehen Sie Ihre große Tochter mit in die Babypflege ein. Lesen Sie ihr etwas vor, wenn Sie die Kleine stillen oder das Fläschchen geben. Spielen Sie mit Ihrer Tochter und legen das Baby neben sich. Das Baby ist dabei, aber das Augenmerk liegt bei der Großen. Zeigen Sie ihr so, dass sie wichtig ist. Loben Sie sie, wenn sie sich liebevoll um die kleine Schwester bemüht hat (gestreichelt, geküsst usw.). Seien Sie das Vorbild und zeigen ihr, wie sie mit der Kleinen spielen kann. Schreit oder erschreckt sie absichtlich das Baby oder tut ihm weh, dann sagen Sie ihr in ruhigem Ton, dass Sie das nicht möchten und aus dem Grund mit dem Baby den Raum verlassen. Nehmen Sie sich tagsüber immer wieder kleine Auszeiten. Das ist schwierig mit zwei kleinen Kindern. Ein Spaziergang im Wald, Kinderwagen schiebend und die Große auf dem Laufrad, kann aber auch für Mama eine Erholung sein, wenn diese als solche angenommen wird. Atmen Sie bewusst tief ein und aus und sagen sich immer wieder, dass sie dies für sich tun. Ist der Papa zu Hause, gönnen Sie sich gerne immer wieder auch mal ein Stündchen für sich. Gehen Sie aus dem Haus, treffen kurz eine Freundin oder gehen kurz nur für sich spazieren usw. Dieses sind wahre Oasen und gleichen einen Teil des wenigen Schlafs wieder aus. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.07.2017