Frage: Ab wann Rührung?

Hallo, mein Sohn mittlerweile zwei Jahre ist manchmal gerührt wie ein Erwachsener. Ich frage mich immer wieder, ob das wirklich sein kann oder wie es sich erklären lässt. Ich hätte solche Gefühle viel später erwartet. Dazu muss ich sagen, sind wir Erwachsenen in der Familie auch sehr am Wasser gebaut. Wir haben zB ein Buch, wo ein Tierbaby Aua hat und verschiedene Tiere kommen, um zu trösten. Aber wenn die Mama kommt und das Baby in den Arm nimmt, es wiegt und kuschelt, fängt mein Sohn vor Rührung an zu weinen. Er hat einen Kloß im Hals, die Lippen zittern und die Tränen rollen. Ich tröste ihn dann immer sehr und er fängt dadurch richtig an zu weinen. Manchmal will er das Buch gar nicht angucken, dann schreit er richtig. Wenn ein Kind auf dem Spielplatz weint, hat er es zB nicht. Ähnlich ist es mit manchen Liedern, die ich noch vom Pekip kenne. Sie haben eine etwas getragene Melodie und der Inhalt geht um Geborgenheit. Sollte ich diese Situationen lieber meiden oder gehört es zum groß werden dazu....ich bin da immer wieder verunsichert...Macht es mich doch auch sehr traurig, wenn er weint. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir dazu etwas schreiben könnten.

von Blumenschmuck am 13.11.2017, 21:08



Antwort auf: Ab wann Rührung?

Liebe Blumenschmuck, Rührung kann sich auch schon in sehr frühem Kindesalter zeigen. Einen Teil haben Sie als Eltern dazu beigetragen, in dem Sie dies an Ihren Sohn durch die Gene weitergegeben haben. Ein anderer Aspekt sind Umwelteinflüsse, u.a., was Ihr Sohn erlebt und wahrnimmt. Ihr Sohn bezieht die Gefühle in der Geschichte oder in Liedern auf sich und er muss vor Rührung weinen. Auf dem Spielplatz kann er ganz klar unterscheiden. Ein Kind weint, das ist nicht er und aus dem Grund kommen bei ihm nicht die Tränen. Gänzlich werden Sie entsprechende Situationen nicht meiden können, dennoch sollte Ihr Sohn entscheiden dürfen, ob Sie das benannte Buch vorlesen oder nicht. Genauso die Pekip-Lieder. Lassen Sie diese eine zeitlang weg. Als Erwachsene können wir unsere Tränen einordnen und wissen, dass wir nicht wirklich traurig sind, das kann Ihr Sohn noch nicht. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.11.2017