Frage: Trennen oder bleiben, 2.

Guten Morgen, noch einmal zu meiner Frage von letzter Woche http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Trennen-oder-bleiben_50618.htm: Ich selbst denke, dass Gewalt u Missachtung vor dem Kind intolerabel ist u ihm nur schaden kann, wenn er dies miterlebt. Ebenso kann doch nur eine angstfreie Mutter ihn emotional auf Dauer gut versorgen u Lebensfreude vermitteln. Oder? (1) Wenn ich gehe, was muss ich beachten, damit der Schaden für m. Sohn mögl. gering bleibt?? Hoffe, dass Kontakt zum Vater gut bleiben kann, viell. 2-3x pro Woche (habe allerdings manchmal Sorge, dass er auch gegen Sohn Gewalt üben könnte, sind schon erste Ausbrüche gewesen...). (2) Ersatzbezugsperson - gerade für LL - fehlt leider total, da KiFrau nur 2x pro Woche wenige Std., sonst keine Familie o.a. Bezugsperson verfügbar! Was tun? Wie wichtig ist spez. männl. Vorbild/ Bezugsperson? (3) Mit welchen Schwiergkeiten ist für kindl. Entwicklung zu rechnen u wie kann ist sie abmildern? Vielen herzlichen Dank!

von TinaMami am 22.04.2013, 09:06



Antwort auf: Trennen oder bleiben, 2.

Hallo, mit die größte Schwierigkeit für das Kind bei einer Trennung der Eltern ist die Tendenz zur Rückbindung durch den verbleibenden Elternteil. Das heißt, in falscher und übertriebener Form wird auf das Kind mit seinen anwachsenden Bedürfnissen und Wünschen eingegangen, und alle schon erfolgten Schritte zur Selbstständigkeit werden wieder infrage gestellt. Man möchte seinem Kind damit helfen und den erlittenen Verlust ausgleichen, aber dieses Vorgehen hat seine Tücken. Auch muss man wissen, dass das Kind nicht für einen selbst zu einem Ersatz des getrennten Partners werden kann. Das Kind bleibt das Kind und die Mutter oder Vater bleibt der verbleibende Elternteil. Die andere große Schwierigkeit entsteht dann, wenn das Kind dazu missbraucht wird, Rache an dem ausgezogenen Elternteil zu üben. So verständlich Wut und Hass des verbleibenden Elternteils auch sind, das Kind darf nicht dazu insturmentalisiert werden, dem verloren gegangenen Partner Probleme zu bereiten oder ihn in Misskredit zu bringen. Im Sinne des Kindes ist es, wenn das z.T. auch positive Bild des Expartners erhalten bleibt und eine vernünftige Umgangsregelung gefunden und umgesetzt wird. Man darf nicht vergessen, dass das Kind beide Eltern in seinem Gehirn gespeichert hat und von beiden positive wie auch negative Repräsentationen existent sind. Das Kind kann nicht hingehen aus Liebe zum loyalen Elternteil den anderen aus seinen Gedanken herauszuschneiden.oder ihn nur noch als schlechten Menschen zu sehen. Das würde nämlich bedeuten, dass es sich selbst mit diesem schlechten identifiziert und sich selber schlecht empfindet. Als drittes sollten die Eltern ihrem Kind immer wieder klar machen, dass es selbst keinerlei Schuld an der Trennung trägt. Das beduetet aber, dass sich beide Eltern weiterhin liebevoll ihrem Kind gegenüber verhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.04.2013



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