Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn (16 M.) ist seit ca. 2 Monaten sehr anhänglich. Er fasst mich an der Hand und lässt mich selbst für einen Schritt zur Seite nicht los. Allerdings ist das Verhalten sehr situationsabhängig. Sehr auffällig ist es in der Krabbelgruppe. Dort ist er als einziger so gehemmt im Spiel. Ist Papa dabei, ist er viel selbstständiger. Beim Einkaufen ist er komischerweise auch weniger anhänglich. Mich stört sein Verhalten nicht. Er ist, wie er ist. Würde ihn nur gerne verstehen ... Wieso verhält er sich so? Sonst ist er motorisch weit, wird noch gestillt, vor allem beim Einschlafen/nachts, Schreien lassen nie Option, Familienbett, allerdings die ersten drei Lebenswochen Klinikaufenthalt, wo er nachts leider nur zum Stillen bei mir sein konnte, nie fremdbetreut.
von
umiomi
am 20.10.2014, 09:00
Antwort auf:
Sohn, 16 Monate, zeigt tw. große Anhänglichkeit
Hallo, Ihr Sohn befindet sich vermutlich in der Phase der Wiederannährungskrise (s. gezielter Suchlauf). Sie ist ein entscheidender Schritt zur Selbsterkenntnis und ruft vorübergehend innere Verunsicherung hervor. Grundsätzlich hat aber offensichtlich schon die Loslösung eingesetzt, wie Sie am Verhalten Ihres Sohnes beim Vater erleben.
Krabbelgruppen sind auch diesem Alter noch eine Herausforderung für die Kleinkinder. Ich glaube aber nicht, dass Ihr Sohn als einzelner dort so anhänglich reagiert. Sie haben wahrscheinlich nur den Eindruck, dass es so ist. Aber es gibt natürlich weniger ängstliche Kinder und solche, die nicht so anhänglich sind. Und dann gibt es natürlich auch die Kinder, die nicht sicher gebunden sind, sondern vermeidend reagieren. Die wirken nur viel selbständiger. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.10.2014