Frage: Nächtliche Munterkeit

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn, 11 Monate, meistens sehr gut geschlafen, wacht seit mehreren Wochen (seit einer kurzen Erkältung) nachts auf und ist putzmunter- bis er dann erst nach 2,5-3 Std. einschläft. Ist man bei ihm, ist er vergnügt, verläßt man sein Zimmer, weint er. Alles versucht: Im dunklen Zimmer im Bettchen beruhigt, auf dem Arm getragen, ihn im Hellen sich müde spielen lassen, mit ihm aus dem Raum gegangen, zu uns ins Bett, ... (Mal ist er auch müde und wälzt sich hin und her). Er hat einen strukturierten Tagesablauf, schläft tags nicht zu viel und hat keine hektischen Unternehmungen.Woran kann das liegen und vor allem, haben Sie Ratschläge, wie wir uns verhalten können? Herzlichen Dank und freundliche Grüße!

Mitglied inaktiv - 25.10.2010, 06:20



Antwort auf: Nächtliche Munterkeit

Hallo, eines der Grundprobleme in solchen Fällen ist immer das Schlafen im eigenen Zimmer. Wahrscheinlich ist Ihrem Sohn durch das Erwachen im Rahmen des Infektes zum erstenmal klar geworden, dass er sich in seinem Zimmer alleine befindet. Da er aber vorläufig immer noch kein Bewusstsein davon hat, wie die Wohnung gebaut ist und dass die Eltern nicht fort, sondern nur im Nachbarzimmer sind, ängstigt er sich und wird vollends wach. Dann müssen Sie aufstehen und ihn wieder zur Ruhe bekommen, was nicht so leicht ist. Das Hinüberholen zu sich ins Elternbett ist für Ihren Sohn so ungewohnt, dass er nicht weiß, dort wieder einschlafen zu sollen. Er meint, es sei Morgen und es ginge ans Spielen. Alle diese Probleme treten nicht auf, wenn die Kinder, wie es eigentlich richtig ist, im Schlafzimmer der Eltern schlafen. Die Eltern können dann promt reagieren und dafür sorgen, dass ihr KInd gar nicht richtig wach wird. Mit ein wenig Streicheln, gut Zureden und vielleicht den Schnuller in den MUnd stecken, geht der Schlaf undurchbrochen weiter. Können Sie das bei sich zu Hause arrangieren? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.10.2010