Morgendlicher Trotz

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Morgendlicher Trotz

Lieber Dr.Posth, Sohn (21M) ist mitten in Trotzphase und ein Papakind, gefühlt seit 8. Monat Loslösung. Ansonsten fröhlich, ausgeglichen, keine Probl. Loslösung akzeptiere ich. Morgens bin ich zuständig. Im Moment sehe ich ihn abends nicht (später Feierabend), erst ab Okt. wieder. Morgens nur Trotzanfälle und Geschrei. Beim Händewaschen, Ausziehen für Töpfchen (Töpfchen kein Probl, sitzt bis zu 20Min und macht klein), Schuhe anziehen etc. Wackelbeine, Strampeln,wegstoßen. Ich lasse ihn alleine machen so gut es geht, aber manchmal muss ich eingreifen. Er wehrt sich mit Händen und Füßen. Da ich dank Ihnen um sein Verhalten weiß, bleibe ich ruhig, muss aber energisch handeln, weil wir ansonsten zu nichts kommen. Ist bei TaMu sehr entspannt, akzeptiert sie voll und mag sie, kein Trotz bei ihr. Beim Papa funktioniert es morgens auch ohne Trotz, obwohl er das Gleiche macht wie ich. Was kann ich tun, um die Situation morgens zu entkrampfen? Ablenkung etc hilft nur kurzzeitig.

von JakobsMama am 18.08.2014, 08:13

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Antwort auf: Morgendlicher Trotz

Hallo, wenn Sie Ihren Sohn abends nicht sehen, heißt das, dass Sie bis spät am Abend beruflich tätig sind. Das wirkt sich natürlich auf Ihren Sohn und sein Verhalten aus. Auch wenn er weit in der Loslösung vorangekommen ist und seinen Vater liebt, fällt ihm der Verzicht auf die Mutter am Tage doch schwer. So wird in dem Trotz sicher auch ein Stück Protest stecken gegen die Bindungsbedingungen zu Ihnen. Da Sie wahrscheinlich aber an dieser Situation nichts ändern können und sich Ihr Sohn bei der Tagesmutter sehr wohl fühlt, müssen Sie seinen Trotz vorerst weiter ertragen. Versuchen Sie, wenn es eben geht, nicht zu energisch zu sein, denn ein Kind, das die Geschenisse um sich herum, von denen es belastet wird, nicht beeinflussen kann, spürt den Verlust an Bestimmungsmacht. Den will es sich zurückerobern und das sollte auch ein bisschen gelingen. Denn dadurch entspannt sich das Beziehungsverhältnis. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.08.2014

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