Hallo, unser 17 Mt alter Sohn liebt seine Großmutter so sehr, dass wir ihm im Moment nicht mehr zu genügen scheinen. Wir können uns noch so sehr bemühen, nach wenigen Minuten beginnt er nach ihr zu weinen und läuft zur Türe (sie wohnt im selben Haus). Es gibt Tage, an denen er fast krank erscheint. Meine Mutter beschäftigt sich sehr liebevoll mit ihm, kommt aber selbst dabei zu nichts und ist auch immer sehr erschöpft danach. Sie bietet ihm ein derartiges Unterhaltungsprogramm, dass er manchmal nur noch staunend zuschaut. Es belastet mich, weil unser Kind jetzt tagsüber ohne Oma sehr unglücklich ist und es immer komplizierter wird, ihn zu beschäftigen. Wenn die Großeltern nicht da sind, oder wir wegfahren, haben wir keine Probleme. Da sieht er wieder, dass seine Eltern eigentlich auch ganz witzig sind.
Vater wird sehr geliebt und war Loslösungsvorbild.
Hört das wieder auf? Oder müssen etwas ändern?
Vielen Dank und viele Grüße
von
melani201
am 14.06.2011, 08:48
Antwort auf:
Heimweh nach der Oma wie können wir das ändern?
Stichwort: Großeltern
Hallo, was manchen Großmüttern schwerfällt, aber im Umgang mit ihren Enkel-n(innen) wichtig ist, ist die maßvolle Zuwendung. Eine Großmutter sollte nicht versuchen, in Konkurrenz zur Mutter zu treten, oder diese gar ausstechen wollen. Sie sollte eigentlich im Status einer Ersatzbezugspersonen verbleiben, es sei denn, die leibliche Mutter ist krank oder fällt komplett aus. Es ist natürlich leicht für eine Großmutter, durch viele Vergünstigungen und ein Verwöhnprogramm attraktiver für das Kind zu erscheinen, als es die Eltern sind.
Die Eltern tragen natürlich auch weiter die Haupterziehungslast und müssen Regeln aufstellen und deren Einhaltung durchsetzen. Dadurch wird es also schnell zu einem ungleichen Wettbewerb zwischen Eltern und Großeltern. Er sollte gar nicht erst stattfinden. Das einzusehen fällt vielen Großeltern nicht leicht, aber man muss dann mit ihnen darüber sprechen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.06.2011