Frage: Extremes Fremdeln

Lieber Herr Dr. Posth! Erstmal herzlichen Dank für die nette Beantwortung meiner Frage letzte Woche. Nun wollte ich nochmal genauer bzgl des Fremdelns nachfragen. Mein Sohn (knappe 11 Mo) hat schon mit 5 Monaten gefremdelt - bis jetzt eigentlich durchgehend immer mal mehr mal weniger - je nachdem welche Personen ihm begegneten. Nun ist es so, dass er z.B. die Kassiererin bei Edeka anstrahlt und wenn ich eine Bekannte daheim besuche (mit 1-Jährigem Sohn) er sofort extrem brüllt und nicht mehr aufhört, so dass ich gehen muß. Ich halte ihn auf dem Arm, tröste ihn, rede ruhig mit ihm - aber das bringt alles nichts. Er gerät regelrecht außer sich. Auch im Kinderwagen darf ihm niemand zu nahe kommen und wehe es streichelt ihm jemand übers Bäckchen (das versuche ich immer gleich zu unterbinden - auch wenn ich dann komisch angeschaut werde). Wie kann ich nun in solchen Extremsituationen am besten reagieren und wie kann ich es meinem Sohn erleichtern mit solchen Situationen klarzukommen?

Mitglied inaktiv - 01.06.2009, 09:30



Antwort auf: Extremes Fremdeln

Hallo, eigentlich nur durch Ihren zuverlässigen Schutz und ihre eigenen Bindungsangbote jetzt in der Phase, in der die Anhänglichkeit beginnt. Denn die steht am Anfang der Loslösung, wenn es dem Säugling oder Kleinkind mit der Entfernung der Mutter zu mulmig wird. Die Neugier auf fremde Menschen wächst im zweiten Lebensjahr automatisch, und dann ist es bei sicherer Bindung hauptsächlich Charaktersache, d.h. Veranlagung, wie offensiv das Kind ist und wie vorsichtig es sich verhält. Dass Säuglinge und Kleinkinder auch schon ganz spontane Sympahtien zu fremden Menschen entwickeln, ist völlig normal und entspricht auch unseren Erwachsenen-Verhaltensweisen, die ja auch sehr von Sympathie und Antipathie getragen sind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.06.2009



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