Frage: Bewegungsdrang, Bewegungszwang?

Dr. Posth, Sohn (7Monate, FB, krabbelt/robbt noch nicht) hat hohen Bewegungsdrang, ständiges Drehen, Rollen, sich Strecken, nach allem Greifen, was in der Nähe ist. Abends bzw wenn er müde ist, wirkt dieser Bewegungsdrang fast zwanghaft. Lege ich mich mit ihm ins Bett werden die Bewegungen hektisch, er atmet schnell, unmöglich ihn zur Ruhe zu bekommen. Halte ich ihn, um seine Bewegungen ein wenig einzuschränken, schreit er schnell wütend, also lasse ich ihn (richtig?).Ritual nicht möglich,beginne ich eine ruhige Aktivität (kuscheln, Massage etc) dreht er auf. Selbst beim Tragen, Hopsball (nur so schläft er ein) sind Beine und Kopf ständig in Bewegung). Wird er nachts wach (3-4Mal) dasselbe: strampeln, drehen etc. Es dauert, bis er weiterschläft. Wickeln, Anziehen, Stillen kaum möglich ohne Tränen oder Ablenkung. Ist dieser Bewgungsdrang/zwang im Rahmen der motorischen Entwicklung normal? Bessert sich das? Können wir etwas tun, um ihm/ uns Einschlafen zu erleichtern? Danke! Anna

von dickemama112 am 15.09.2014, 07:03



Antwort auf: Bewegungsdrang, Bewegungszwang?

Hallo, der hohe Bewegungsdrang ist sicher lästig und stört die Nachtruhe. Wegen der noch häufigen REM-Schlafphasen, in denen dieser Drang leider nicht 100% unterdrückt werden kann, sind die Säuglinge auch in Schlaf noch sehr unruhig. Hinzulegen Ihrerseits wird nicht viel nützen, denn durch Ihre Anwesenheit wird Ihr Sohn nicht unbedingt ruhiger. Er ist ja nicht unruhig aus einem Mangel an Nähe. Ihn festhalten empfielt sich gar nicht, denn das steigert nur sein Bemühen, sich zu wehren und zu befreien. Ihr Sohn schläft also am besten in seinem eigenen Bettchen nach wirkungsvoller Einschlafbegleitung. Mit der Abnahme der motorischen Entwicklung bis zum Laufen wird sich das Schlafverhalten automatisch verbessern. Das Sich-Wehren gegen das Wickeln oder Anziehen ist typisch für dieses Alter, in dem der Säugling anfängt, langsam seinen Willen zu entdecken. Und den Willen spüren heißt ihn durchzusetzen, erst einmal nicht weniger als beim Drang. Dabei unterschieden sich die Säugling nur sehr in ihrem Temperament. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.09.2014