Alleinerziehend, na und?

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Wegen Umfrage: Arbeit suchen und ...ehrlich sein..

Thema: Wegen Umfrage: Arbeit suchen und ...ehrlich sein..

Hallo, habe unten Eure Beiträge gelesen und mir kommen dabei einige Gedanken... Ich arbeite im Personalbereich und würde bei einer Bewerbung wirklich nur so wenig angeben, wie nötig - aber auch nicht soooo wenig, dass ein potentieller Arbeitgeber stutzig werden könnte. Allgemeines Gleichstellungsgesetz hin oder her: die Arbeitgeber stellen trotzdem nicht anders ein als früher ! Wenn in einer Bewerbung z.B. steht: Junge Mutter, ledig oder geschieden, 2 Kinder... Dann kann jeder (fast 100%ig) sicher sein, dass die Bewerbung heraussortiert wird. Solche Angaben würde ich z.B. nicht machen. Es reicht Name, Vorname, Geburtsort (...warum auch immer...), Alter (...darf man verschweigen; wollen aber alle wissen), Anschrift, Telefonnummer, ...vielleicht noch Auto und FS ... Und dann die Qualifikationen, die man mitbringt. Sollten diese dann überzeugen und man eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen, dann kann alles weitere im Gespräch immer noch angesprochen werden. ...aber man schießt sich nicht gleich am Anfang ins aus. Auch ein nettes Foto wird gerne gesehen - ...muss man aber natürlich nicht lt. Gesetz. Auf keinen Fall (...finde ich...) sollte in der Bewerbung der potentielle Arbeitgeber gleich mit der Nase auf für ihn eventuell störende Merkmale gestupst werden... Und das sind leider bei uns in Deutschland z.b. ...kleine Kinder; Behinderungen; Betreuungsprobleme; fehlende Mobilität... Also lieber erstmal weglassen ! Liebe Grüße und noch ein frohes neues Jahr ,-) Janine

Mitglied inaktiv - 03.01.2008, 22:26



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Hallo, Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch sind zwei Paar Schuhe. :-) Viele Grüße Ralph/Snoopy

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 00:10



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Soweit so gut - schreibt man halt unter Familienstand nur: Ledig oder ggf. geschieden. Kinder nicht erwähnen. ABER wie geht man damit um, wenn man wegen der Kinder 2 Jahre im Erziehungsurlaub war, ansonsten aber durchgängig bei ein und demselben Arbeitgeber tätig war? Soll man dann ruhig schreiben von z.B. 1994 bis heute in ungekündigter Stelle als ..... bla bla. Und die 2 Jahre "Pause" die irgendwo da mitten drin lagen erst mal dezent unter den Tisch fallen lassen? *grübel* Ich hatte mal eine Bewerbung auf dem Tisch - da erwähnte die Frau doch tatsächlich noch die besondere Pflegebedürftigkeit ihres Kleinkindes und die dadurch resultierende Unflexibilität. *seufz* Tja - keine Chance.

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 07:14



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Die posterin sophieno hatte eine Frage gestellt. Wenn du dann von Scheiss-Tipp redest, denke ich nicht, dass sich das auf die Frage sondern auf die darauf folgenden Antworten (die ja Tipps waren) bezieht. Und in diesen als Antworten getarnten Tipps war eben von Lügen NICHT die Rede. Das habe ich dann gesehen als ich auf deinen "Scheiss Tipp", mir die Brille zu putzen, die ich nicht trage, alles nochmal durchgelesen habe. Ich weiss ja nicht warum man da direkt so patzig werden muss. Bist du IMMER so freundlich? LG, Miss A.

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 11:34



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... nach Weihrauch! Was sagt mir das? :-)

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 17:52



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Ich habe eine Zeitlang bei Einstellungsgesprächen bei uns mitgearbeitet, und bei uns gab es eigentlich zwei verschiedene Mutter- bzw. AE-Typen, nach denen wir schon unterschieden haben: Einmal die Mütter, die das Leben mit Kind (mehr oder weniger *grins*) souverän im Griff haben, die auch nach der Geburt noch einiges auf die Beine gestellt und geschafft haben und die glaubhaft und irgendwo fröhlich-positiv darstellen konnten, dass die Kinderbetreuung kein Problem für sie ist - bei denen wurden die Kinder eher als "Positiv-Kriterium" angesehen, den Frauen besonders viel Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Organisationstalent angerechnet - und solche Frauen haben wir sogar gerne bevorzugt eingestellt, um es mal so zu formulieren... eben weil gewisser "zusätzliche Qualifikationen und besondere Sozialkompetenz" anzunehmen wäre. Die anderen waren eher so der "Glucken-Typ", die chronisch Bedenken trugen, was denn alles passieren könnte, beim Einstellungsgespräch schon gleich ausführlich nach Freistellung bei Kinderkrankheiten fragten, die quasi die Einstellung zur Schau trugen, mein Kind gehört beim ersten Nieser nur noch zu seiner Mama, und die Arbeit muss nebenbei laufen und darf meine persönlichen Verpflichtungen zu Hause nicht beeinträchtigen... okay, die haben wir dann auch nicht eingestellt, und sie konnten ihr Vorurteil, Mütter würden chronisch benachteiligt, weiter pflegen. Allerdings muss ich auch zugeben - bei uns ging es um Einstellungen für Stellen, für die es sehr viele Bewerber, aber oft nicht sehr viele wirklich überzeugende Bewerber gab, da konnten wir es uns auch nicht leisten, jemanden direkt von Anfang an zur Seite zu legen, nur weil er bzw. sie kleine Kinder hatte oder alleinerziehend war.

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 09:10



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also meine Kinder und meinen Lebenstand zu verheimlichen würde für mich nie in Frage kommen.Schließlich will ich mich in dem Betrieb wohl fühlen und ich denke da fahr ich mit ehrlichkeit am besten. Natürlich gebe ich an das eine geregelt Betreuung besteht! Und natürlich mein Auto und das ich damit flexibel bin.Überhaupt kommt in die Bewerbung nur die Positiven seiten und dazu gehört nun mal auch das ich mit 2 Rabauken klar komme. Gruss Chrissie

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 09:57



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Hallo, also ich habe auch drin stehen, das ich alleinerziehend bin mit 3 Kindern, aber ich habe trotz Familienzeit auch eine Menge Fort- und Weiterbildungen, sowie Praktika im Lebenslauf stehen. Ebenso ein eigenes Auto und den Führerschein und mir ist es Ende letzten Jahres zweimal so gegangen, das ich gerade wegen der Fortbildungen in der Familienzeit eingestellt wurde. Bei meiner aktuellen Stelle wurden von den ganzen Bewerbern 19 zum Vorstellungsgespräch eingeladen und die Meisten hatten weder Kinder noch Familie. Eingestellt haben sie mich. Ich denke, da kommt es schon drauf an, wie man sich im Gesamten verkauft. So weise ich z.B. schon im Anschreiben darauf hin, das meine Kinder einen Platz in der Ganztagesbetreuung haben und das im Krankheitsfall die Oma verfügbar ist. LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 10:10



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Hallo, auch wenn ich nicht hierher gehöre, habe ich die Beiträge zu diesem Thema weiter unten mit Interesse verfolgt. Mein Arbeitsvertrag lief während der Elternzeit (15 Monate nach Geburt der Kinder) aus. Als ich bereit war, mit Zwillis wieder zu arbeiten, machte ich mich auf die Suche nach Arbeit. So manches mal habe ich nach Absagen auch überlegt, die Kinder im Lebenslauf gar nicht zu erwähnen ... Allerdings hätte ich dann eine Lücke im Lebenslauf gehabt und habe sie somit doch angegeben. Selbst von Seiten des Arbeitsamtes wurde nichts dagegen gesagt, sie wegzulassen ... Nach langer Suche hat es dann auch mit einem 400 Euro-Job geklappt, so wie ich es mir gewünscht habe. Allerdings ziehen wir bald um und dann habe ich einen langen Fahrtweg. Nun habe ich bei weiteren Bewerbungen eher das Problem, welche Gewichtung ich im Bewerbungsschreiben dem 400 Euro-Job im Vergleich zu der vorherigen Vollzeittätigkeit gebe ... LG Dani

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 10:08



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Hallo Dani, ich würde mich jetzt aus dem Job heraus weiterbewerben. Wo steht denn für den potentiellen neuen AG, dass das "nur" ein 400 Euro Job ist? Es ist eine Stelle im Bereich Deiner beruflichen Qualifikation und ob Du da 2 oder 30 Stunden pro Woche arbeitest, das interessiert doch erstmal nicht, oder? LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 10:12



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Ich habe in meinen Bewerbungen immer erwähnt, daß ich 3 Kinder habe und getrennt lebend bin. Ich mußte einen Kurs mitmachen von der Arge, wo man Bewerbungen schreibt, weil ich zu lange raus aus dem Beruf bin/war.Und dort wurde uns eingeschärft, daß es Pflichtangaben sind, ob und wieviele Kinder man hat und ebenso der Familienstand, es gehört zu einem lückenlosen Lebenslauf einfach dazu. Ich habe trotzdem für Montag einen Vorstellungstermin bekommen, hoffe nur, es scheitert nicht wieder an den Betreuungszeiten. Daß 2 meiner Kinder behindert sind und aufgrund dessen die Betreuung nur stundenweise ist, habe ich nicht angegeben in meiner Bewerbung. Ich Moment rätsel ich aber eher darüber, wie ich denen das beibringe, daß wenn ich dort anfange, wohl nicht lange bleiben werde, da ich eine berufl. Reha aus gesundheitl. Gründen beantragt habe und eigentlich momentan gar nicht arbeitsfähig bin (die Bewerbung ist vom letzten Sommer, seitdem hat sich leider einiges geändert bei mir, so daß ich im Oktober den Antrag stellte). Auch weiß ich nicht, wie ich denen beibringen soll (ohne mich gleich zu disqualifizieren), daß ich nicht alle Arbeiten machen kann (die Arbeit ist im Altenheim, ich habe eine Armlähmung,die sich durch einen erneuten Sturz nochmals verschlimmert hat, ohne den Sturz wärs gegangen, ich konnte nur bestimmte Bewegungen nicht machen,nun spüre ich teilweise meine Finger nichtmal mehr an der einen Hand). Und für meine zukünftigen Bewerbungen (ich muß 4 im Monat schreiben) weiß ich auch noch nicht, wie ich das schreiben soll. Ich kann ja schlecht schreiben: alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern, durch die Behinderung zweier Kinder zeitlich sehr eingeschränkt, sucht Job.Allerdings steht sie kurz vorm Notschlachten und versucht gerade eine berufl. Reha durchzukriegen,damit sie nicht schon in rente gehn muß ;-) Wie "verpackt" man denn sowas hübsch in einer Bewerbung?????

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 12:45



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Vor knapp 2 Jahren hat mein Ex-AG mir ja eine freundliche "Outplacement-Beraterin" bezahlt, die mit mir meine Bewerbungen glattgeschliffen hat. Ihrer Ansicht nach sollte ich als Familienstand "geschieden" angeben und die Kinder gar nicht erwähnen, erst dann im Vorstellungsgespräch (wobei man Temi aus meinem Lebenslauf deduzieren kann, Fumi nicht). Vor Weihnachten traf ich mich mit einem Bewerbungstrainer, bei dem ich wahrscheinlich demnächst den Kurs mache. Der sagte, ich solle als Familienstand "unverheiratet" angeben und die Kinder dazuschreiben, mit Alter. Offensichtlich gibt es also auch bei den Fachleuten unterschiedlich Ansichten darüber, wie man das am günstigsten macht. Die Outplacement-Trulla fand, "geschieden" klinge seriöser, sonst KÖNNTE man annehmen, daß die Kinder (wegen 5 Jahren Unterschied) von 2 Männern stammen, und das macht sich schlecht. Und die Kinder erwähnt man dann besser im persönlichen Gespräch, weil man dann auch gleich sagen kann, daß die Betreuung geregelt ist. Der Kursleiter meinte, das mit den 2 Kindern von unterschiedlichen Männern sei grad egal, aber unverheiratet impliziert, daß ich mich schon immer alleine um die Kinder gekümmert habe und daher das mit der Betreuung gebacken bekommen habe. Und wenn die Kinder nicht explizit erwähnt sind und dann erst beim Gespräch auftauchen, fühle sich der AG hinter's Licht geführt. Meine Erkenntnis: Das absolut Richtige gibt es in der Situation nicht. Was man in welche Daten wie reininterpretiert, ist wahrscheinlich auch eine persönliche Angelegenheit dessen, der die Bewerbung liest. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 04.01.2008, 15:23