Hallo,
ich habe mal eine Frage zu der Pneumokokken-Impfung. Es geht um die Oma, die 75 Jahre alt ist und mit Acalabrutinib behandelt wird. Sie hat eine Pneumokokken-Impfung mit 60 bekommen und dann eine 5 Jahre später (da wurde sie noch nicht mit dem o.g. Medikament behandelt).
Nun hat die Sprechstundenhilfe beim Hausarzt vorgeschlagen, dass sie doch die Pneumokokken-Impfung ausfrischen lassen sollte. Das wäre jetzt aller 7-8 Jahre empfohlen. Stimmt das?
Außerdem empfiehlt sie eine Gürtelrose-Impfung. Ist diese nur zu empfehlen, wenn man schon Windpocken hatte?
von
schokofrosch
am 15.05.2024, 09:28
Antwort auf:
Pneumokokken-Impfung
Hallo
Ich nehme an Sie schreiben aus Deutschland (jedes Land hat wenn auch geringfügig so doch abweichende Empfehlungen). Hier gilt, dass mit der kürzlich erfolgten Zulassung und Verfügbarkeit eines neuen Pneumokokken-Impfstoffs (so genannter 20-valenter PCV namens Prevenar 20) tatsächlich eine zusätzliche Impfung für Risikopersonen empfohlen ist.
Nein, die Impfung gegen Gürtelrose ist allgemein ab dem Alter von 60 Jahren empfohlen. In den STIKO-Empfehlungen heisst es dazu richtigerweise:
«Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass fast jede in Deutschland aufgewachsene Person ≥50 Jahre in ihrem Leben Windpocken durchgemacht hat. Es ist daher nicht notwendig, vor der Impfung eine Windpockenerkrankung in der Vergangenheit anamnestisch oder serologisch abzuklären.»
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 15.05.2024