Guten Morgen, liebe Katrin,
viiiielen Dank für die liebe und ausführliche Antwort.
Bei einer Osteopathin waren wir schon ein paar Mal, weil unser Sohn mit 2-3 Monaten lieber nach rechts schaute als nach links, aber sie meinte, es sei alles in Ordnung, keine Blockaden.
Unruhe war schon früh bemerkbar, ja, und von Anfang an fühlte er sich in Bewegung wohler - wollte schon als Neugeborenes, dass wir stehen und gehen u nicht mit ihm sitzen- was könnte das denn bedeuten?
Besondere Ereignisse gab es aber nicht, das Bonding war intensiv und gut möglich, wir haben von Anfang an ganz viel gekuschelt, er schlief immer bei uns im Bett und wurde tagsüber viel getragen.
Langeweile verspürt er schnell, möchte meistens von uns "bespaßt" werden - er interagiert viel beim Spielen und lacht, wenn man "GuckGuck DaDa" macht und so weiter.
Ortswechsel beim Wickeln werden wir mal versuchen, danke!
Beim Essen besteht grad generell wenig Interesse, Fingerfood wird immer weggeschmissen.
Wegen des Vorschlags zur Ergotherapie hab ich schon eine Frage: wieso, was könnte denn da los sein?
Liebe Grüße
Martina
von
MartinaAnna
am 02.04.2024, 09:12
Antwort auf:
Antwort auf Protest bei Wickeln, Umziehen..
Liebe Martina
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Die Schwangerschaft, der Geburtsverlauf, das Bonding und die Zeit danach ist für ein Baby prägend und kann durchaus bestimmte Verhaltensweisen ( zunächst hypothetisch) erklären. Eine Therapeutin macht eine Anamnse und bezieht diese o.g. Anteile in die Entwicklung des Babys mit ein.
Ein Kind, welches z.B: sehr unruhig ist, viel weint, sehr intensive Nähe benötigt usw. könnte z.B. durch eine extrem schnelle Geburt und einem möglichen fehlenden Bonding, das Bedürnis nach intensiver Nähe ausdrücken.
Du hast von eurem Anfang erzählt. Es klingt nach einer harmonischen und guten ruhigen Atmosphäre zwischen euch und den Einflüssen, die von aussen kamen. Vermutlich wird kein Rückschluss auf das Verhalten eures Babys gezogen werden.
Eine Ergotherpeutin oder Physiotherapeutin kann sich aber einmal die Wahrnehmungsintensivität eures Babys anschauen; braucht es immer wieder stärkere Reize, dass es sich fühlt. Oder ist es genau das Gegenteil: benötigt euer Baby eine eher reizarme Situation, um sich auf das eigentliche Geschehen zu konzentrieren.
Oft reagieren wir mit einem "mehr" an Zuwendung, Ablenkung, Angebot usw., da wir glauben, dass dem Kind langweilig ist. Es kann genau das Gegenteil sein: eigentlich ist die Ausdauer, der Focus auf etwas, eine Langsamkeit in Abläufen usw. entscheidener, damit ein Kind sich auf eine Situation einlassen kann.
Also: Sie können Ihren Kinderarzt auf diese Situation ansprechen, die Sie beobachten und um eine entsprechende Beratung bitten. Und/oder Sie "testen" mal, wie Ihr Kind reagiert, wenn Sie im Alltag entschleunigen und in Muße mit den Alltäglichkeiten sind.
Die Montessoripädaogogik gibt dahingehnd viele gute Impulse und bietet ruhige und kindoreintierte Entwicklungsunterstützungen an.
Ich freue mich, wenn Sie mir berichten, wie es Ihnen geht :).
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 04.04.2024