Rund um die Erziehung

Forum Rund um die Erziehung

Ausgeschlossen im Kindergarten (4 Jahre alt)

Thema: Ausgeschlossen im Kindergarten (4 Jahre alt)

Meine Tochter ist 4 Jahre alt und besucht halbtags den Kindergarten. Zuhause ist sie ein glückliches, fantasievolles und aktives Kind, aber sie ist nicht sehr offen gegenüber Personen, die sie nicht gut kennt. Vor Kurzem kam sie nach Hause und erzählte mir, dass die anderen Kinder aus ihrer "Mädchengruppe" nicht mehr mit ihr spielen wollen. Sie wiederholt das seit Tagen. Sie nennt keinen Grund, sagt einfach, dass sie "nein" sagen, wenn sie fragt, ob sie mitspielen oder neben ihnen sitzen darf usw. Dann geht sie alleine spielen. Ich habe mit der Lehrerin darüber gesprochen und sie sagte, dass, weil meine Tochter nur halbtags ist und nicht ganztags, die anderen Mädchen, die größtenteils ganztags sind, eine tiefere Bindung haben und ich in Betracht ziehen sollte, sie auch ganztags zu schicken. Ich versuche meiner Tochter zu sagen, dass sie neue Freunde in der Klasse finden sollte, dass es andere Kinder gibt, mit denen sie spielen könnte, aber sie will nicht. Entweder sind es Jungs, die wild spielen, oder das Kind ist zu jung, oder usw usw. Wenn wir draußen auf einem Spielplatz sind, geht sie selten von sich aus auf andere Kinder zu und ist sogar schüchtern, wenn wir Freunde mit Kindern treffen, die sie eigentlich kennt. Ich frage mich, was ich tun kann, um sie stärker zu machen, damit sie für sich selbst eintritt und neue Freunde findet. Ihre Persönlichkeit ist eher schüchtern und ruhig - ich bin mir bewusst, dass ich das nicht ändern kann, aber was kann ich tun, um sie zu unterstützen? (Es könnte auch gut sein, dass mich das mehr verletzt als sie.)

von StephanieLili am 09.05.2024, 08:55



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Eigentlich übernehmen das Verkuppeln im Kiga die Erzieher/innen. Wenn das Personal überlastet ist oder verhaltensauffällige Kinder Kapa binden, dann haben sie da vielleicht Probleme. Ich würde versuchen, einen Gespröchstermin zu bekommen und zu bitten, dass sie beim Kontakt anbahnen helfen/Spiel anleiten. Parallel würde ich einzelne Mädchen zum Spielen zu Euch nach Hause einladen.

von emilie.d. am 09.05.2024, 12:31



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Hallo, ich würde ein so junges Kind nicht ganztags schicken, wenn das nicht unbedingt nötig ist. Die Kinder, die ganztags in den Kiga gehen, sind abends sehr geschafft. Der ganze Trubel, der hohe Geräuschpegel, das schlaucht sehr. Die meisten Kinder sind ja sogar mittags schon erledigt und müde. Außerdem überlässt man dann die Prägung und Erziehung des Kindes weitgehend anderen Leuten. Mir war es immer wichtig, am Nachmittag selbst für meine Kinder da zu sein. Klar gibt es Situationen, wo es beruflich nicht anders geht. Aber nur wegen anderer Kinder würde ich das nicht machen. Zumal es überhaupt keine Garantie gibt, dass sich dadurch das Problem überhaupt löst. Ich würde mit den Erzieherinnen besprechen, dass das für dich keine Lösung ist. Sondern dass du dir wünschst, dass sie deiner Tochter bewusst helfen, mit den anderen ins Spiel zu kommen. Das ist der Job von Erzieherinnen. Bei uns wurde es z.B. so gemacht, dass die Erzieherinnen dem schüchternen Kind und einem anderen Kind eine kleine Aufgabe zu zweit gegeben haben. („Bitte holt ihr beiden mal dies und das und bringt es her.“ Oder: „Könnt ihr beide das schonmal aufbauen?“ So in der Art). Du kannst das den Erzieherinnen konkret vorschlagen, da sie offenbar selbst nicht darauf gekommen sind. Außerdem kannst du in regelmäßigen Abständen (nach einer Woche) nachfragen, ob die Maßnahmen schon Erfolg hatten. Das ist wichtig, damit die Erzieherinnen wissen, dass man am Ball bleibt und nachhakt. Das motiviert. Man darf als Mutter bei wichtigen Dingen schonmal hartnäckig sein und auch ein wenig lästig fallen, damit sich was ändert. LG

von Astrid am 09.05.2024, 15:10



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Wie manche hier schon geschrieben haben: es ist die Aufgabe der Erzieherinnen, sich darum zu kümmern. Aber grundsätzlich kannst du eigentlich nur deinem Kind vorleben, wie man auf andere zugeht und wie man z.b ein kleines Gespräch anfängt.

von Samira6 am 12.05.2024, 06:18



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Ich finde auch, die Erzieherinnen machen es sich mit der Begründung zu einfach. Ein Freund von meinem Sohn wird immer 2 Stunden früher vom Kindergarten abgeholt und seine Freunde spielen trotzdem mit ihm. Dass sich Grüppchen bilden und diese andere ausschließen passiert leider manchmal, und das kann man nicht verhindern. Ich würde gegenüber deiner Tochter keine große Sache daraus machen. Gerade wollen die Kinder nicht mit ihr spielen - macht nichts, das kommt später bestimmt wieder. Wenn sie einen Spielpartner sucht, sollte sich sich nach Kindern, die auch alleine sind, umschauen. Und viele Jungs können auch ruhigere Spiele, sie muss es nur vorschlagen. Wenn sie gerade lieber alleine spielt, als mit anderen Kindern, ist es aber auch nicht schlimm. Der Vorschlag, Spieltreffen zu vereinbaren, ist gut. Es könnte auch ein Mädchen aus der „Clique“ sein, falls deine Tochter sich nicht auf andere Kinder einlassen möchte. Wenn die Phase länger anhält, würde ich auch etwas suchen, wo deine Tochter ein positives Erlebnis in der Gruppe haben kann. Kinderturnen, Tanzen, Malkurs…

von JoMiNa am 12.05.2024, 20:30



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Ich habe das damals im Kindergarten auch beobachtet, dass Kinder, die nur bis mittags da waren oder öfter von den Eltern einfach zu Hause gelassen wurden, weniger dazu gehörten. Das merkte man ganz klar an den Erzählungen unserer Kinder. In der Grundschule waren dann die außen vor, die nicht in der OGS waren. Das ist sicherlich nicht so problematisch, wenn man ein offenes, aufgeschlossenes Kind hat, aber bei schüchterneren Kindern macht es viel aus, wenn sie nur die halbe Zeit da sind. Außerdem tut gerade solchen Kindern mehr Kontakt mit anderen Kindern gut. Da muss ich der Erzieherin schon Recht geben.

von kea2 am 13.05.2024, 11:50



Antwort auf Beitrag von kea2

Ja, mir haben das andere Eltern auch schon mindestens 2x berichtet. Und bei einem meiner Babykurse war die Kita mal Thema (Kurs wurde von einer sehr erfahrenen Sozialpädagogin geleitet). Da gab es die eindeutige Empfehlung, darauf zu achten, dass das Kind nicht als einziges nur halbtags bleibt. Im Kindergarten findet ja vormittags oft recht viel Programm statt, erst Morgenkreis, dann Frühstück, Bastelangebote, Turnhalle, Vorschule, mal ein Ausflug usw. und spätstens um kurz vor 12 gibt es schon wieder Mittagessen (zumindest in unserem KiGa). Nachmittags haben die Kinder also eher Gelegenheit, länger miteinander zu spielen. Außerdem sind meist weniger Kinder da, das könnte es einem schüchternen Kind einfacher machen, Kontakt zu knüpfen als im morgendlichen Gewusel.

von Cpt_Elli am 14.05.2024, 10:14



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Du kannst ihr nur im privaten Umfeld helfen. Verabrede sie doch mal mit einem Mädchen aus der Mädelgruppe. Stärke die Freundschaft zu Hause. Im Kindergarten selbst sind die Erzieher dafür zuständig diese Freundschaften zu fördern. Das einfach abzuschieben und zu sagen dein Kind soll Ganztags kommen löst das Problem nicht.

von Muffin2020 am 14.05.2024, 06:13



Antwort auf Beitrag von StephanieLili

Warum fragt sie, innate sich daneben setzen darf? Das ist ja unterwürfig. Den Rücken stärken, dass sie halt eben doch mit anderen Kindern spielt - Vereine, Spielgruppen, oder das eine oder andere Kind mal einladen?

von kirshinka am 17.05.2024, 20:36