Zwillinge und Drillinge

Forum Zwillinge und Drillinge

Umfrage an die Mütter, die Zwillinge stillen/gestillt haben

Thema: Umfrage an die Mütter, die Zwillinge stillen/gestillt haben

Hallo liebe Zwillingsmamis, meine Zwillinge sind jetzt zwei Monate alt. Sie leben komplett von meiner Milch und nehmen dabei auch ordentlich zu, allerdings ist dafür viel Abpumpen, per Flasche zufüttern etc. notwendig. Ständig ist irgendwas, das irgendwie "repariert" werden muss, etwa, weil die beiden nicht satt werden, weil sie aus unerfindlichen Gründen schreien oder weil ich nun zum wiederholten Mal einen schmerzhaften Brustsoor habe. Bei meinem Versuch, Flaschen und Pumpen etc. wegzulassen, kommt immer wieder irgendwas dazwischen. Mir wurde schon von mehreren Seiten vorsichtig ans Herz gelegt, es doch einfach sein zu lassen. Anfangs war ich kategorisch dagegen, aber so langsam geht mir die Sache echt an die Nerven, und der Gedanke ans Flaschennahrung erscheint verglichen mit dem, wie es jetzt ist, verführerisch unkompliziert. Dann wiederum fällt es mir emotional schwer, das Stillen aufzugeben. Rein aus Neugier meine Fragen an Euch - vielleicht hat ja die eine oder andere Lust, was dazu zu schreiben: Wie lang habt Ihr gestillt? Voll gestillt oder irgendein Mischmodell? Wie ist es Euch ergangen? Liebe Grüße, Nela

von nelapdx am 01.02.2018, 07:51



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Guten Morgen, ich kann Dich sehr gut verstehen. Unsere Jungs kamen damals 6 Wochen zu früh und in der KH-Zeit (knapp 3 Wochen) habe ich abgepumpt und teilgestillt (den Kräftigeren von beiden). Zu Hause habe ich dann ziemlich schnell nur noch abgepumpt und wir haben gemeinsam per Flasche gefüttert, weil ich die Mischung aus Stillen, Pumpen und einem weiteren größeren Kind nicht geschafft habe. Nach 5-6 Wochen bin ich dann auf Pre-Milch umgestiegen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich habe vom Stillen/Pumpen immer extrem abgenommen (1 Woche nach der Geburt hatte ich 4 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft) und hatte keinerlei Kraft und Nerven mehr. So hatte ich das Gefühl, die Jungs haben schon mal einen Großteil meiner Milch mitbekommen und für uns alle war es die richtige Entscheidung. Wobei Stillen, wenn es ausschließlich und gut klappt, natürlich die beste und auch einfachste Variante ist. Eine Freundin von mir hatte 6 Monate vor uns ebenfalls Zwillingsjungs bekommen und hat die beiden 9 Monate komplett gestillt, ohne Probleme, obwohl die beiden schon in der 30.SSW auf die Welt kamen und der Anfang alles andere als leicht war. Geht also alles, aber ich finde, man muss da auf sich selber hören und die Entscheidung abhängig vom eigenen "Zustand" treffen. Ich bin eher ein "Nervi" und gebe daher zu Gunsten meiner Nerven vielleicht etwas schneller auf Alles Gute und LG Pearl

von PearlandMum am 01.02.2018, 08:17



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Hey, ich habe meine Zwillis erst komplett mit Muttermilch und abpumpen ernährt, das ging so die ersten 3 Monate. Wir hatten logistische Probleme - durch die Frühgeburt mit Krankenhaus und die kleinen Zarten Babies hat Mund nicht über Brust gepasst. So mit 3 Monaten kam ein riesen Wachstumsschub und wir mussten schweren Herzens zufüttern - due Milch hat schlicht nicht mehr gereicht- für in etwa 6 Wochen wurde 1 Mahlzeit durch Pre ersetzt. Hab aber immer wieder angelegt und mit dem Fläschen Muttermilch nach gefüttert. Dann kam ein Mageninfekt (nix schlimmes)und ab da war nur noch stillen angesagt. Hatten beide Kinder so beschlossen von jetzt auf gleich - pre ging gar nicht mehr - Fläschchen wurde weitgehend abgeleht, auch wenn Muttermilch drin war. Tja - da hab ich dann bis zum 10. Monat vollgestillt und komplett abgestillt erst seeeehr weit nach dem 2. Lebensjahr. Mich hat die zwar Pumperei genervt, aber Fläschchen geben macht aus meiner Sicht genausoviel Arbeit und Umstand - ich kann stillen empfehlen - so herrlich unkompliziert. Meine Jungs sind wie man sieht total unkompliziert gewesen als Babies. Wir haben insgesamt recht schnell bei den meisten Themen frei aus dem Bauch entschieden - frei nach dem Motto -„gut ist was für uns alle funktioniert“. Haben so auch die Themen z.B. schlafen verfahren.

von Mimi987 am 01.02.2018, 09:12



Antwort auf Beitrag von nelapdx

6,5 Monate voll gestillt. Nach dem 1. Geburtstag abgestillt. Künstliche Milch oder Tiermilch gab es hier nie. Mit 2,5 Jahren gab es den ersten Jogurt. Ich habe selber tw große Probleme mit Kuhmilch und Lactose. da war ich lieber sehr, sehr vorsichtig. Die Zwillinge sind ok, aber die kleine Schwester fängt jetzt auch an auf Lactose heftig zu reagieren, aber sie hat auch schon andere bekannte Lebensmittelallergien. Ich habe zwar auch ab und an Abgepumpt, wenn es organisatorisch sein mußte, aber Stilen ist praktischer als, Fläschchen.... Auskochen, sterilisieren, mit Dampft.... möglichst sauber lagern... etc.... Erwärmen..., wegwerfen, alles neu anrühren... echt , das möchtest Du nicht komplett anfangen. Von den Kosten ganz zu schweigen... was ich da bei anderen Müttern mitbekommen habe. ( die Suche nach der richtigen Milch für jedes der Kinder..., der ganze Krempel muß immer mitgeschleppt werden...) Wenn dann wäre eher konsequentes Abpumpen, noch eine Alternative: da hast Du wenigstens die richtige Milch ( sogar kostenlos und temperiert) und bei Unternehmungen , nimmst Du halt nur Deine Brüste mit ;-) Was sagt Deine Hebamme dazu? Meint die Du könntest Dir damit den Druck oder so etwas nehmen? Meine Hebamme erklärte mir das mal so, als ich sie fragte, wie sie es vertreten kann anderen Müttern zur Flasche zu raten. Schreien : kann alles bedeuten, nicht nur Hunger. Kauf Dir das Buch :Ohje ich wachse. Da sind die Entwicklungssprünge super beschrieben. Deine Kinder werden nicht alles bei jedem Sprung haben/machen , aber es ist eine gute Übersicht was sich so im Verlauf der ersten 55 Wochen verändert.

von reblaus am 01.02.2018, 09:31



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Hi, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Doppelpack. Ich habe meine Töchter 3 Monate pumpgestillt und dann noch einen Monat mit eingefrorener Muttermilch ernährt, danach starteten wir mit der Beikost und Pre-Milch. Ich habe mich für diese Variante entschieden, da ich sie schon kannte durch meinen Frühgeborenen Sohn, den ich 6 Monate pumpgestillt habe. Ich hatte keine Lust, nach den 2 Klinikwochen, zu versuchen die Mädchen an die Brust zu bekommen, obwohl sie schon einen 4stündigen Rhythmus hatten. Für uns war es richtig.

von ayla.auel am 01.02.2018, 11:11



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Hallo, ich habe meine Zwillinge damals ( geboren bei 38+3 und je knapp 3kg) 6 Monate voll gestillt. Allerdings völlig unproblematisch- ohne abpumpen, Entzündungen etc. Die Kinder tranken fix , meist nacheinander, selten gleichzeitig. Ob ich das so schaffen würde wie du- glaube ehr nicht... Hast du denn eine gute Hebamme oder Stillberaterin die dich unterstützt ?

von iriselle am 01.02.2018, 15:11



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Vorweg: Finde Deinen Weg! Jede Stillbeziehung ist anders und auch von Milchpulver werden sie satt! Ich habe ca. 7 Monate voll gestillt, Beikost wurde verweigert. Nach 16 Monaten wurde abgestillt. Da haben sie tags und nachts noch viel getrunken. Aber nachts kam ich nicht mehr zum schlafen vor lauter stillen. Die Flasche kennt keines meiner 4 Kinder. Ich hab es immer so hinbekommen. Dafür kann ich nicht abpumpen. Kommt absolut nichts. Aber dieser Beitrag wird Dir nichts bringen- ich hatte Glück, nie mit Problemen kämpfen zu müssen.... kein Milchstau etc. Mach das, was Dir gut tut und Dich nicht stresst. Lg

von babyno2 am 01.02.2018, 15:13



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Oh, ich kann dich verstehen. Habe selbst meine beiden (15 Wochen alt) 6 Wochen vollgestillt, dann haben wir angefangen abends Pre zu geben - sie wurden einfach nicht mehr satt und haben auch nicht gut zugenommen! Zusätzlich pumpe ich auch noch pro Tag ein paar mL ab und füttere das per Flasche. Also seit der 7. Lebenswoche eine Mischung aus hauptsächlich stillen, Abpumpen und Pre. Wobei es mich schon sehr stresst, dass ich noch so viel stille, aber ich denke eben, Muttermilch ist das beste für die Kleinen und deshalb beiße ich die Zähne zusammen und ziehe es durch. Ob das jetzt richtig ist, sei mal dahingestellt... Ich finde stillen jedenfalls anstrengend, Kräftezehrend aber auch schön. Mal sehen, wie es dann mit Beikost klappt.

von Lisa_Mama am 01.02.2018, 17:26



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Meine Grosse habbich 8Monate vollgestillt und hatte mir gleiches mit den Zwillingen vorgenommen. Aber Tandemstillen fand ich sehr schwierig,da der schwäche die Brust einfach nicht halten konnte und mit dem Zufüttern sind sie schnell an der Flasche hängen geblieben. Ich hab es sehr bedauert aber mit drei Kindern war ich froh,dass mein Mann auch nachts Fläschchen geben konnte. Ich fand es traurig,aber ich hab zwei gesunde Jungs,die jetzt 8 Monate sind. Lass dir kein schlechtes Gewissen machen von den Stillverfechtern! Irgendwie muss man gucken wo man selber bleibt und wo deine Grenze ist. Flasche geben ist okay!

von DanniDanni am 01.02.2018, 21:15



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Ich drücke dich mal. Die erste Zeit mit Zwillingen ist wirklich nervenaufreibend. Ich hatte meine Zwillinge drei Monate lang voll gestillt allerdings haben sie nicht so toll zugenommen und obwohl stillen bei meinem ersten Kind total einfach und schön war, hatte ich bei den Zwillingen doch schmerzen. Nach 3 Monaten habe ich dann zu gefüttert und dann noch bis sie 9 Monate waren weiter teilgestillt. Aber das war so eine Erleichterung für mich dass sie auch die Flasche nahmen! Das leben mit Zwillingen ist anstrengend genug und wenn es mit Muttermilch nicht klappt dann geht es auch anders. Es ist viel wichtiger dass man als mama einigermaßen fit und zufrieden ist! Alles gute für euch!

von peterchen am 02.02.2018, 20:04



Antwort auf Beitrag von peterchen

Danke für Deine Antwort! Genug Milch ist ja da und wachsen tun sie auch, nur die Frage, wie die Milch in die Kinder kommt, ist das Problem. Magst Du mir sagen, wie "teilstillen" bei Dir ausgesehen hat? Mal Brust, mal Premilch? Danke und liebe Grüße

von nelapdx am 05.02.2018, 00:07



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Hallo Nela, ich bin jetzt erst mit Zwillingen schwanger, habe also nur Erfahrungen im Stillen mit einem Kind. Allerdings war das da auch alles eher schwierig und zwar vor allem deshalb weil ich im Endeffekt einfach zu wenig Milch hatte. Jeder der Stillgurus inkl. Hebamme hat immer Mantra mäßig gesagt, nein, zu wenig Milch, das gibt es nicht und die Kinder werden satt von der Brust und und. Heute bedauere ich, dass ich nicht mehr auf mein Bauchgefühl vertraut habe, denn es hätte mir und meiner Tochter und uns beiden zusammen vieles vieles sehr erleichtert und erspart. Probiere es doch einfach mal aus mit zufüttern. Stillen und Flasche schließen sich nicht aus. Und ich sehe es auch nicht so, dass das automatisch der Anfang vom Stillende sein muss. Stillen muss für alle Beteiligten passen. Nur dann ist es auch tatsächlich das Beste für die Kinder. Denn Stillen, dafür aber eine ständig gestresste, müde, genervte, verzweifelte Mama, die mit Schmerzen stillt ist eben für die Kinder letztendlich nicht automatisch besser. Und du hast ja schon zwei Monate lang toll gestillt! Das Kolostrum und zwei Monate Training der Mundmotorik nehmen dir niemand mehr! Eine Freundin von mir konnte leider gar nicht stillen und der Kleine/Große ist super fit, spricht toll, ist gesund, keine Allergien. Es gibt sogar Untersuchungen, die keinen wirklichen Vorteil im stillen ergeben. Ich bin kein Stillgegner, im Gegenteil, ich habe lange gestillt und finde das auch grundsätzlich die beste Sache für Mutter und Kind. Aber es ist eben nicht in allen Fällen das non plus ultra. Und wenn es das - völlig egal aus welchen Gründen - eben nicht oder nicht mehr ist, dann muss man neu entscheiden. Und da gibt es ja nicht nur schwarz oder weiß. Man kann durchaus auch einfach beides machen bzw zumindest mal unverbindlich ausprobieren. LG, Hannah

von Hannah79 am 03.02.2018, 02:09



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Danke Euch allen für Eure Antworten, Ermutigungen und Ratschläge! Ich lebe in den USA, hier gibt es wohl Stillberatung, aber keine Hebammen. Da es auch keinen (bezahlten) Vaterschaftsurlaub gibt, hilft meine Mutter mir grade. Wenn die in ein paar Wochen wieder in Deutschland ist, muss ich spätestens eine Strategie haben, wie ich die Zwillinge füttere. Bei jeder Mahlzeit mit Brust, Flasche und Pumpe zu hantieren, wäre dann schon schwierig. Und da die Zwillinge tags alle 2.5-3 Stunden essen wollen und man hier egal, wo man hinwill, hin und zurück zusammen eine Stunde Autofahrt einrechnen muss, kann ich derzeit das Haus nie länger als 1.5 Stunden verlassen. Stillen in der Öffentlichkeit ist unter den momentanen Voraussetzungen (schreien, spucken, Brust verweigern, nicht satt werden) vollkommen unmöglich, und länger als ein paar Stunden kann ich ohne Pumpen auch nicht rumlaufen. Ich kann mich letztlich an kein Mal Stillen in den letzten zwei Monaten erinnern, das entspannt abgelaufen wäre. Das macht mich irgendwie traurig, aber wer weiß, vielleicht geschieht ja noch ein Wunder. In diesem Sinne viele Grüße in die Heimat, Nela

von nelapdx am 05.02.2018, 05:11



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Oh je, du Arme. Also quasi dauerhaft ans Haus gefesselt zu sein ist natürlich nix für deine Seele. Insgesamt muss man eben immer auch abwägen was unter Berücksichtigung ALLER Umstände das beste für alle Beteiligten ist. Manchmal passt stillen dann nur noch verkürzt und im Wechsel zur Flasche. Ein voll gestilltes Kind und dafür eine gestresste Mama ist nicht automatisch immer besser als ein Flaschenkind und eine zufriedene Mama. Zur gesunden Entwicklung von Kindern gehört immer eine riesige Palette an Bedingungen. Und in allem perfekt bekommt es niemand (!) hin. Manchmal muss man an irgendeiner Stelle Abstriche machen damit es insgesamt gut ist. Damit will ich dir nicht raten still an besten ab. Sondern ich wollte nur anregen, sich nicht auf eine Variante zu versteifen egal um welchen Preis. Ich hoffe, du findest eine gute Lösung für euch drei! Alles Liebe für dich! Hannah

von Hannah79 am 14.02.2018, 21:50



Antwort auf Beitrag von nelapdx

Ich habe zwar keine Erfahrung mit dem stillen von Zwillingen, kann aber aus meiner stillerfahrung sagen, dass ich das hantieren mit Pumpe und Fläschchen immer sehr lästig fand. Pumpen ging nie so wirklich. Ich hab ne gewisse Zeit nach dem stillen zugefügter, da mein Kind sehr groß und hungrig war und war froh, als ich das los war. Pumpst du ab, damit jemand den einen Zwilling füttern kann und du dich nicht um beide gleichzeitig kümmern must? Eine Bekannte hat ihre Zwillinge immer abwechselnd gestillt und den anderen mit pre Nahrung füttern lassen.

von Geisterfinger am 16.02.2018, 10:07