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Teilstillen

Thema: Teilstillen

Hallo ihr Lieben, ich muss mich ersteinmal kurz vorstellen, bisher habe ich nur still mit gelesen. Meine Mädchen sind nach einer anstrengenden Schwangerschaft (Massive Cervixinsuffizienz und Verdacht auf Blasensprung bei 23+5, Cerclage bei 25+1, danach liegen bis zur Geburt) mitte Dezember bei 34+3 nach Blasensprung per KS zur Welt gekommen, da meine Nr.2 begeisterte Querliegerin war. Die ersten Tage waren furchtbar für mich, ich hatte wahnsinnige Schmerzen vom KS, konnte nur zu meinen Mädels, wenn mein Mann mich mit dem Rollstuhl auf die Neo fahren konnte und dann noch das Pumpen... Es hat einfach nicht geklappt. ich hab gepumpt wie ein Weltmeister, aber mehr als ein paar Milliliter kamen erst, als ich die beiden zumindest mehrmals am Tag anlegen konnte. Das klappte in den ersten Wochen nur mit Stillhütchen, aber mittlerweile schaffen wir es ohne. Einen klassischen Milcheinschuss mit sprudelder Milch hatte ich nie, ich kämpfe hier um jeden Tropfen mehr. Mittlerweile ist die Situation folgende: Ich lege die Mädels immer, wenn sie Hunger haben ersteinmal an (getrennt, gleichzeitiges Stillen ist bei dem Gezappel undenkbar). Damit sie nicht zu müde werden, kann ich das aber nicht unbegrenzt machen, sonst schaffen sie nicht mehr genug aus der Flasche zu trinken und schreien irgendwann nur noch... Sie kämpfen noch mit ihrer Trinkschwäche. Wenn es wirklich gut läuft, holen sie dabei jeweils so 20g aus einer Brust. Danach dürfen sie noch nach Bedarf an der Flasche trinken und ich Pumpe drei bis viermal am Tag nochmal ab, das gibt so zwischen 15 und 35 ml aus beiden Seiten. Ihr seht schon, satt bekomme ich die damit niemals. Eine Steigerung der Milchmenge ist bisher nicht möglich, ich muss hart dafür arbeiten, dass sie nicht zurück geht. Wir ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist diese ganze Prozedur wahnsinnig zeitaufwendig und nur machbar, weil mein Mann noch Elternzeit hat. Die ist aber nun in zwei Wochen vorbei und mir graust schon davor. Ich will wahnsinnig gerne weiter stillen, was geht, kann mir aber nicht vorstellen wie es klappen soll. Vielleicht hat hier ja sonst noch jemand teilgestillt und hat Tipps, wie ich den Prozess optimieren kann? Liebe Grüße

von Schneehaase am 02.02.2019, 20:22



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Also ausser viel Ruhe und keine Unternehmungen und oft anlegen, fällt mir nichts ein. Deshalb hab ich auch flott aufgehört zu stillen. Beim ersten Kind, war es kein Problem mit dem Stillen. Aber Zwillinge zu stillen, ist echt eine andere Sache! Und wenn es nicht klappt, klappt es nicht. Meine sind auch ohne Brust mittlerweile fast 2Jahre.

von StiflersMom am 02.02.2019, 23:00



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Mein Rat, hol Dir eine kompetente Stillberaterin. Nur so kannst Du neutral Eure Situation einschätzen und einen Weg erarbeiten, der Euch allen hilft, denn das ist das einzig Wichtige, Ihr müsst alle gut damit leben können. Zu mir: ich habe meine Töchter 3 Monate pumpgestillt und dann noch einen Monat über eingefrorene Reserven komplett mit Muttermilch überbrückt, dann kam die Beikost mit Pre-Milch.

von ayla.auel am 03.02.2019, 09:45



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Wieviel und was tringst Du? ich habe meine Zwillinge 6,5 Monate voll gestilltund dann ganz langsam wöchentlich ein Lebensmittel getestet. Also zum Stillen musst Du viel trinken, mindestens 4 liter reine Flüssigkeit pro 24 Stunden( 2 l sind für Dich , je1 l pro Kind). Alkoholfreies Weizenbier , Malzbier, beides regt gut sie Milchproduktion an. Kräutertee und Früchtetee ist auch gut. Welchen empfiehlt denn Deine Hebamme ? Hast Du eine Stillgruppe? Gut essen musst Du auch ! Und dann bleibt der Haushalt eben liegen und Mutter macht eben nur das Nötigste. Klar Stillen kostet auch Zeit, aber Fläschchengeben ist noch zeitraubender... abwaschen , auskochen/ Sterilisieren, Trockenzeit....ich habe das für meinen Mann versucht, als mein Grosser im Krankenhaus war.

von reblaus am 03.02.2019, 13:41



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Danke für eure Antworten! Leider scheine ich mich nicht ganz klar ausgedrückt zu haben. Mir ging es gar nicht darum, die Milchmenge zu steigern. Ich habe mir dazu Hilfe gesucht und alles getan oder tue alles, was ich kann (essen, trinken, Tees, Bockhorn Klee, Piulatte, Powerpumpen, anlegen...) Es scheint eine unglückliche Mischung aus Veranlagung, schlechtem Stillstart im Krankenhaus und der Trinkschwäche zu sein, so dass mehr im Moment einfach nicht geht. Das musste ich einfach zu akzeptieren lernen. Da die beiden die Brust aber sehr genießen und sehr viel Blägungen von der Premilch bekommen, will ich versuchen, so viel wie möglich weiterzustillen. War hier jemand in einer ähnlichen Situation oder hat aus der Flaschenfütterung Tipps, die Mahlzeiten als Einzelperson zu optimieren? Z.B. wie man sinnvoll gleichzeitig Flasche geben kann oder sogar eine stillen und eine mit der Flasche füttern? Mir fehlt da ein wenig die Fantasie und die zwei sind nicht sehr geduldig und schreien sich sofort die Seele aus dem Leib, und das immer gleichzeitig Jetzt ist es noch mehr mehr Text geworden, aber vielleicht ist es jetzt klarer.

von Schneehaase am 03.02.2019, 17:32



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Da ich ja nur gestillt habe und das Prozedere mit der abgepumpten Milch uns viel zu aufwendig war, kann ich Dir nicht helfen wie man zwei Kindern gleichzeitig die Flasche gibt. Aber hast Du beide schon mal in Fussballhaltung gleichzeitig angelegt? Das war bei uns , als sie älterals drei Monate waren der Hit. Die haben dabei sogar gelernt, dass sie weniger saugen müssen, als wenn sie einzeln an der Brust sind ( da bei jedem Saugen aus beiden Brüsten ja Milch läuft) Ich denke Du machst das schon gut, und manchmal muss man auch sehen, das man es nicht noch optimieren muss/kann. Und ja Zwillinge müssen vom ersten Augenblick Geduld lernen : Vieles geht eben nur nacheinander- das Schreien musst Du aushalten ( vielleicht setzt Du Dich dadurch zu sehr unter Druck? Akzeptier, das Eines schreit. Sellbst später kannst Du auch nur ein Kind zu dem einen Sport fahren , das Andere zum anderen Sport danach ... Du wirst noch oft in die Situation kommen, dass Du Dich für eine Option entscheiden musst, weil Du Dich nicht zerteilen kannst)

von reblaus am 04.02.2019, 04:15



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Ich kann Dir nur sagen, wie ich es gemacht habe. Abgepumpt alle 3 Stunden, da ich sehr viel Milch hatte, habe ich immer ca. 200ml weggefroren, den Rest portioniert und im Kühlschrank kaltgestellt. Meine Töchter hatten einen 4-Stunden-Rhythmus, so dass ich es gut tackten konnte. Ich hatte 2 einfache Wippen, in der sie lagen, ich saß in der Mitte und so konnte jede von mir ihre Flasche bekommen und mich dabei sehen. Bäuerchen wurde abwechselnd gemacht. Und danach kuscheln auf meinem Bauch. Da ich viel Masse habe, passten beide gut drauf. Die Wippen nutzen wir dann auch in der Beikostzeit und als sie dann sitzen konnten, kam der Hochstuhl. Die Wippen standen übrigens immer auf dem Boden, die ersten 9/10 Monate fand unser Leben hauptsächlich daheim auf dem Boden statt.

von ayla.auel am 04.02.2019, 10:00



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Ja, da hab ich sicher noch Lernbedarf beim Wartenlassen... Aber im Moment ist ein hysterisch schreiendes Baby, ein hektisch nach der Brust schnappendes Baby und kein Schlaf zwischen 19 und 7 Uhr gleichzeitig echt viel für mich. Die Footballhaltung mussten wir fürs erste wieder aufgeben. Ich kann sie nur in der modifizierten Wiege so kontrollieren, dass sie einigermaßen sinnvoll andocken. Aber sie sind ja gerade erst zwei Wochen über ET, das wird gewiss noch besser, und dann versuchen wir das wieder!

von Schneehaase am 04.02.2019, 15:06



Antwort auf Beitrag von ayla.auel

Zwei Wippen sind eine gute Idee, Danke! Davon haben wir bisher noch gar keine. Ich war auch schon an dem Punkt, dass ich auf den Boden umziehen wollte. Da kann immerhin keiner runter fallen. Aber mit zwei Katzen im Haus finde ich das aktuell nicht so optimal.

von Schneehaase am 04.02.2019, 15:14



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Ich habe zwar nur Einlinge, beide waren aber sehr groß und meine Hebamme meinte damal, als sie nicht richtig satt wurden, das sei von der Menge her wie Zwillinge satt zu kriegen. Sie meinte die Kinder dürften sich nicht ans hungrig sein gewöhnen, ging auch gar nicht, die waren dann total neben der spur. Weil beide anfangs nachmittags /abends echt nur noch schrieen, empfahl sie mir nach dem stillen immer noch etwas Milch aus der Flasche anzubieten. Ich glaube das waren 50 ml oder so? Die Menge habe ich nicht gesteigert, weder Menge noch konzentration, im Gegenteil hab ich’s eher wässriger gemischt und dann langsam ausschleichen gelassen. Insgesamt zog sich das 2 Monate hin und dann habe ich nur noch gestillt. Pumpen hat nie was gebracht und war mir auch unangenehm. Vielleicht beantwortet das deine Frage zT? Auch wenn der zwillingsaspekt außen vor bleibt? Ich kenne auch eine Zwillingsmutter, die gibt immer je Mahlzeit einem Kind die Brust und einem die Flasche.

von Geisterfinger am 04.02.2019, 13:48



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Ja, leider wurden die beiden im Krankenhaus auf riesige Portionen konditioniert, mit wenigen Tagen haben sie schon jeweils 60 bis 90 ml pro Mahlzeit aus der Flasche bekommen Da sind sie aktuell immer hungrig nach der Brust. Mal gucken, ob ich nochmal in der Lage bin, das ausschleichen zu lassen. Zumindest erhöhen wollten wir es nicht. Sollte sich meine Milchmenge bei besseren Trinkkünsten der beiden nochmal erhöhen, kann man sicher versuchen immer eine vollzustillen. Danke für die Idee!

von Schneehaase am 04.02.2019, 15:37



Antwort auf Beitrag von Schneehaase

Ich kann Dir auch nur meine Erfahrung mit meinen Flaschentwins weitergeben. Da recht schnell bei mir klar war, dass stillen leider nicht klappt und ich nach 3 Wochen den Alltag allein meistern musste, war ich recht schnell erfinderisch. Als erstes wurde 2 stokke sitze mit babyschalen angeschafft. Ausserdem gleich vier flaschenwärmer (2 pro etage), die im dauerbetrieb liefen. Hab dann immer die flaschen mit wasser befüllt und in den Wärmer gestellt. Somit musste ich bei alarm nur noch das pulver reinmachen, schütteln und los gings. Ich hab beiden immer zur selben zeit die flasche gegeben. Anfangs noch mit selbst halten, was auf dauer aber echt anstrengend wurde. Dann hab ich einfach pro kind eine flaschenablage aus spucktüchern gebaut und schon liefs von allein und ich konnte mal kurz was anderes im haushalt machen. Meist sind sie auch am ende der flasche eingeschlafen, da hab ich sie einfach im sitz schlafen lassen. Schwieriger wurde es erst, als der brei dazu kam. Löffel links, löffel rechts. Da war die muddi dann manchmal nicht so schnell wie die hungrigen kinder, aber auch das klappte schnell besser. Viel erfolg und halte durch!!! Je älter sie werden, umso einfacher wirds. Meine sind jetzt fast 3 und machen einfach so viel freude...

von Muckelsx2 am 09.02.2019, 17:00



Antwort auf Beitrag von Schneehaase

Hallo Schneehase, ich kann dir auch nur dringend raten eine gute Stillberaterin zu suchen, die Erfahrung mit Zwillingen hat. Ich hab meinen Großen ohne jegliche Probleme gestillt. Bei meinen Zwillingen kämpfe ich nun seit 19 Wochen. Ich hab von Anfang an PRE zugefüttert, ging leider nicht anders. Aber als es besser lief immer weiter reduziert, so dass sie tagsüber voll gestillt waren und nachts ihr Fläschchen bekommen haben. Trotzdem waren immer wieder Phasen dabei in denen es einfach nicht rund lief. Hatte dann auch Milchstau und Brustentzündungen und immer das Gefühl dass irgendwas nicht stimmt. Mein erster Versuch mit einer Stillberaterin war ziemlich für die Katz. Die hat mir nur den Rat gegeben, mal mit nee Freundin nen Kaffee trinken zu gehen. Erst die zweite hatte richtig Ahnung und konnte uns helfen. Meine beiden Jungs haben ein verkürztes Zungenbändchen. Dies wurde jetzt von einem Chirurgen behoben und es ist ein Riesen Unterschied zu vorher. Ich will nicht sagen, dass bei euch so was vorliegt. Ich will dir nur den Rat geben nicht unnötig Zeit zu verschwenden Zum optimieren des ganzen meine Tipps: Einen stillen, gleichzeitig dem anderen das Fläschchen geben, spart Zeit Unbedingt zwei Wippen Baby Aufsätze für den Hochstuhl Die Stillberaterin hat mir dann noch den Tipp gegeben, in einen alten BH zwei Löcher schneiden, durch das gerade so die Pump Aufsätze passen. Dann hat man wenigstens die Hände frei Weiter habe ich mir jetzt die mobile Milchpumpe Freestyle von Medela bestellt. Zwar nicht ganz billig, aber das ist es mir wert. Vor allem kann ich die bestimmt gut weiter verkaufen Ich hoffe es ist was für dich dabei. Ansonsten können wir gerne auch per PN uns austauschen. Alles liebe Sabine

von PinePaja am 13.02.2019, 10:20



Antwort auf Beitrag von Schneehaase

Du machst das doch total tapfer und prima! Ich konnte meine 2 zwar gleichzeitig anlegen, und habe das nach Bedarf und so oft wie möglich gemacht, aber auch vormittags und spät abends noch ein Fläschchen dazugegeben, damit haben sie auch erst einmal 2-4 Stunden am Stück geschlafen und ich konnte auch ein wenig Energie tanken. An das Grauen, bevor die Elternzeit meines Mannes auslief, erinnere ich mich noch gut. Rückblickend war es dann aber so, dass die Zwillis und ich uns megagut zusammengerauft haben- nicht immer ohne Tränen auf beiden Seiten, aber so, dass sich irgendwann ein recht guter Rhythmus ergeben hat, mit dem wir alle leben konnten. Letztlich habe ich die zwei länger als die Großen gestillt, 14 Monate insgesamt. Aber wenn nicht, ist es eben nicht so. Die Pulvermilch ist heute so gut, da brauchst du dir keinen Kopf zu machen, die ersten Grundlagen hast du ihnen doch schon mitgegeben. Alles kann, nix muss sein! :) Liebe Grüße! PS: Hatte auch eine Cervixinsuffizienz und musste trotz Cerclage 4 Monate liegen.

von Tine1076 am 28.03.2019, 22:56