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Erfahrungen mit Burn-Out?

Thema: Erfahrungen mit Burn-Out?

Hallo, ich wollte mal nachfragen, ob jemand von Euch schon mal betroffen war? Wart Ihr zu dem Zeitpunkt erwerbstätig? Wie lange krank geschrieben? Was habt Ihr geändert? Was geht überhaupt mit Mehrlingen? Habt Ihr Eure Lebensgestaltung insgesamt geändert? Wie habt Ihr das praktisch realisiert? Wo habt Ihr Hilfe bekommen? Wie lange hat's gedauert, bis Ihr wieder auf den Beinen wart? Ich finde als Mehrlingsmutter ist es immer noch eine Sondersituation, auch wenn die Kinder schon etwas grösser sind (meine sind 4). Mein Erschöpfungszustand ist jetzt schlimmer als kurz nach ihrer Geburt. Für Erfahrungsberichte bin ich dankbar. LG Yola

Mitglied inaktiv - 16.02.2008, 10:17



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Hallo Yola! Also ich weiß nicht, ob ich meine Situation direkt als "Burn-Out" bezeichnen kann, aber momentan habe ich das Gefühl, am Rande meiner verfügbaren Kräfte angekommen zu sein. Kurz zu meiner Situation: Meine Zwillinge sind 2001 geboren, mein damaliger Mann hat mich verlassen, als ich ihm von der Schwangerschaft erzählt habe. Im Juli letzten Jahres wurde mein drittes Kind geboren, der Vater verließ mich, als ich im 5. Monat schwanger war (ich fand heraus, daß ich nicht die einzige war). Ich hatte während der letzten Schwangerschaft ziemlich viel Stress. Meine Familie wandte sich mehr oder weniger von mir ab, meine Mutter erkrankte sehr schwer, und seit der Kleine da ist, gab es so gut wie keinen Tag, an dem wir alle vier gleichzeitig ganz gesund waren. Ich hetze von einem Termin zum anderen und jeder Tag ist ausgefüllt mit Hausarbeit, Einkaufen, Logopädie- oder irgendwelchen anderen Terminen. Hinzu kommt, daß meine Zwillinge heuer eingeschult werden und noch nicht feststeht, ob sie aufgrund einer Sprachentwicklungsverzögerung eine Regelschule oder eine Förderschule besuchen werden. Ich habe allein Anfang März 8 (!!!) Termine an aufeinanderfolgenden Tagen mit den beiden, die jeweils 5-7 Stunden dauern und bei denen ich mit allen drei Kindern morgens um 7.30 Uhr in München sein muß (bei Berufsverkehr fahre ich von hier aus locker 1 1/2 Stunden). Anfang April fahre ich nun zur Mutter-Kind-Kur und hoffe, daß ich dort mal ein bißchen Abstand von allem bekommen werde. Die AOK hatte meinen Antrag zweimal abgelehnt, da bei mir keine psychosoziale Indikation vorläge, aber ich habe nicht lockergelassen. Ich habe übrigens bis zum 6. Schwangerschaftsmonat gearbeitet, dann ist mein Vertrag ausgelaufen, somit bin ich nun arbeitslos, was für mich natürlich zusätzlich noch ein Stressfaktor ist. Allerdings wäre ich jetzt sowieso in Elternzeit, und wer weiß, vielleicht finde ich ja in 2 Jahren nochmal einen Job... Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, liebe Grüße, Tiziana

Mitglied inaktiv - 16.02.2008, 12:29



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mhhh, burn out ist so ein weiter begriff. hatte nen kleinen zusammenbruch sozusagen....kinder waren 2 jahre und da plötzlich (von einen tag auf den anderen) war ich fertig und mit den nerven am ende...habe viel geheult und am ende einen autounfall (zum glück nur blechhschaden) aufgrund meiner überforderung gehabt. nach dem autounfall war ich noch mehr fix und alle, hat mir aber die augen geöffnet...kinder bis sie im kiga waren zur tagesmutter und zeit für MICH finden! ja!!! ich genieße die zeit, wenn die kinder weg sind. ich liebe sie über alles, aber ich "liebe" auch mich und will den kinder weiterhini erhalten bleiben. wenn ich fix und fertig bin, dann schnauze ich sie nur voll und deswegen muss ich fit sein! was sich geändert hat? ich plane bewußt zeit für mich ein...frühstück in ruhe, haushalt mal liegen lassen und raus gehen...sport treiben (gehe einmal die woche walken) usw.! hoffe ich konnte helfen! mici

Mitglied inaktiv - 16.02.2008, 16:03



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Ich sehe es ähnlich wie Mici. Es mag nun irgendwie komisch klingen, aber ich konnte mir einen Burn-Out nie leisten. Knapp davor war ich öfter als mir lieb war. Ein oder zwei Tage frei, mehr war nie drin und meistens musste das für mich reichen, um mich aus dem Loch wieder raus zu reißen. Meistens reichte es für mich auch. Aber mir ist aber immer bewusst, dass ich mich einfach nur weiterhangel und rumjongliere, bis mein Körper mir mal definitiv die rote Karte zeigt. Ich warte seit sechs Jahren darauf. Letztes Jahr gelang es mir, mehr Zeit damit zu verbringen, die mir gut tut. Sprich, ich hab meinen inneren Schweinehund überwunden und machen abends regelmässig Sport. Das merke ich gesundheitlich sehr. Mehr ist aber nach wie vor nicht drin. LG Silke

Mitglied inaktiv - 16.02.2008, 18:48



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hallo yola, ich beginne jetzt zum dritten mal meine antwort... ich kenne leider einige, die an einem burn-out leiden. aber dir das zu erzählen hilft dir nicht. denn es ist jedes mal anders. ich kann dir nur extrem ans herz legen, endlich was zu machen. denn du bist höchstgradig erschöpft, aber meiner meinung nach leidest du NOCH nicht an einem burn out. schliesslich bringst du noch irgendwie deinen tag rum. burn-out-patienten können das nicht mehr. lass es nicht soweit kommen. du hast verantwortung deinen jungs gegenüber... du hast ja hier schon oft geschrieben, dass du was verändern willst bzw. MUSST. dann fang an, es in die tat umzusetzen!!!! lg nadine

Mitglied inaktiv - 16.02.2008, 20:06



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Burn Out...hmmm...war es bei mir sicher nicht, aber ich war auf dem Weg dorthin. Totale Erschöpfung, die Nerven lagen blank und man konnte einfach heulen? Ja...diese Symptome hatte ich auch. Und das nicht im 1. Babyjahr. Das war im Grunde nur körperlich anstrengend. Da hatte ich mehr Ruhephasen. Es wurde besser, als die Lütten in den Kiga kamen und ich mir bewußt Zeit für mich nahm. Klar hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich auf der Couch lag und der Haushalt liegen blieb. Mir hat es aber gut getan. Unsere Mädels sind jetzt 4,5 und ich finde, es wird ein wenig einfacher. Wir unternehmen viel und dann sind sie ausgeglichener. Sport ist ein guter Ansatz, den ich immer noch nicht realisiert habe. Mein Schweinehund war doch stärker. Mist...! Ich treffe mich aber regelmäßig mit Freundinnen. Mal Vormittag und mal Abends. Einfach reden, essen oder spazieren gehen. Tut uns gut! Allerdings weiß ich nicht, wie es mir gehen wird, wenn ich wieder arbeite. Meine Elternzeit endet im April. Mal schauen, wie es dann läuft und ob ich wieder arbeite. Ich hoffe, das Du einen Ausgleich und etwas Ruhe findest. LG Martina

Mitglied inaktiv - 17.02.2008, 08:32



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Danke für Eure Antworten. Ja, die rote Karte habe ich ja letztes Jahr im Herbst schon bekommen. Da GING im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr, weil ich vor Schmerzen nicht mehr laufen konnte. Damals war ich auch 6 Wochen ausgefallen. An diesem Verdienstausfall habe ich (als Freiberuflerin) bis jetzt geknabbert. Das ist halt auch mein ständiges Dilemma: entweder ich arbeite genug, damit wir von dem Geld leben können (und wir leben bescheiden) und bin total erschöpft (mittlerweile "helfen" mir meine Schmerzen als rote Ampel wenn es wieder mal zuviel wird, dann muss ich einfach im Haushalt alles stehen und liegen lassen) oder ich schaue nach mir und baue Ruhepausen ein und dann weiss ich nicht, wovon ich die Miete zahlen soll. Es fühlt sich an wie ein ziemlich hilfloses Jonglieren. Mal in die eine, mal in die andere Richtung. Und natürlich mache ich jede Menge Bewerbungen und Auswahlverfahren "nebenhei", wahrscheinlich mehr als so mancher offizielle Arbeitssuchende, aber mit 44 und zwei Kleinkindern ist es nicht einfach, sich beruflich noch mal neu zu orientieren. Davon könnte ich hier ein Lied singen, aber das ist das falsche Forum. Wie gesagt, ich habe nicht das Gefühl, dass ich mit meinen Bemühungen wirklich dauerhaft auf einen grünen Zweig komme. Sport wieder aufbauen und soziale Kontakte ausbauen muss mein nächstes Ziel sein. Das schlechte Gewissen, wenn ich die Kinder dann auch noch abends allein lasse (und das lange Gesicht meiner Mutter, wenn ich sie um's (gratis) Babysitten bitte) machen mir immer noch zu schaffen. Daran muss ich arbeiten. Lieben Gruss und danke für Eure Erfahrungsberichte und Tipps Yola

Mitglied inaktiv - 17.02.2008, 10:05



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und zwar noch vor den Zwillis... 2006 habe ich neben meinen Kindern (damals noch 4 und 2 Jahre alt)noch im Direktvertrieb gearbeitet. Mich selber habe ich so gut wie gar nicht abgegerenzt und meine Tochter durfte sich ständig anhören:Mama arbeitet jetzt. Der Erfolg war eine unausgeglichene Tochter, die ihr Recht heftigst einforderte, Streß pur, über ein halbes Jahr Attacken der heftigsten Art. Im Mai 2006 bekam ich dann eine Magen Darm Grippe-dachte ich. Von wegen: Totaler Zusammenbruch. Magenschleimhautentzündung, Krankenhaus, Kinder weggeben müssen. An dem Punkt ging gar nichts mehr! Ich bin dann im August 2006 direkt auf mütterKr gefahren. Alleine, ohne Kinder, Diagnose: Burn out. Und die Erfahrung die ich gemacht habe ist ganz klar: ICH brauchte eine Auszeit von allem und die konnte ich nur ohne Kinder haben, deshalb würde ich nie auf eine MU Ki Kur fahren, denn ICH brauchte Zeit für mich! In der zeit habe ich veiles klarer gesehen, danach den Job sein lassen, mich auf meine Kinder konzentriert, mehr Sport gemacht, wieder mehr Frau gewesen. Und im Dezember 2006 trotz Spiarle schwanger geworden und mit meinen Zwillis hier gelandete *lach*. Aber eins weiß ich jetzt: 2010 steht mir die nächste Kur zu und die werde ich definitv wieder in Anspruch nehmen!!! LG Nicole mit Lennard (6), Milena (4), Kaja und Sophie *3.8.2007

Mitglied inaktiv - 18.02.2008, 10:04



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Hmmm, ihr macht mich gerade etwas nachdenklich... Ich weiß nicht, wo burn out anfängt, aber ich fühle mich zur Zeit sehr ausgelaugt.... überfordert... gestreßt.... Grund dafür sind nicht in erster Linie die Zwillinge (die zwar auch anstrengend sein können...) sondern meine 6-Jährige, die einfach immer noch häufig trotzt und bockt - mehr als die Zwillies.... Und dann die häufigen Besuche ihrer Freundinnen hier bei uns.... ich hab dann einfach VIER Kinder hier und das merke ich. Nicht immer wird schön ruhig gespielt, oft wird es dann sehr lebhaft und laut. Tja, und in der Summe (Termine, Zwillies den ganzen Tag daheim, Freundinnen hier...) wird es mir dann schnell mal zu viel und ich bekomme Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Jetzt hoffe ich mal, wenn die Zwillinge im Juni in den Kiga kommen, daß ich dann wieder mehr Auszeiten habe! Ich will ja meiner Großen nicht verbieten, Freundinnen einzuladen, aber manchmal wirds mir schon ein bißchen viel... Liebe Grüße Christine

Mitglied inaktiv - 18.02.2008, 11:15