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Eineiige Zwillinge - unterschiedliche Charaktere

Thema: Eineiige Zwillinge - unterschiedliche Charaktere

Hallo ihr Lieben, ich habe eineiige Zwillinge. Sie sind 13 Wochen alt, korrigiert 7 Wochen. Mich beschäftigt da etwas: 1. Zwilling ist total unkompliziert, verschmust, wir sind gut eingespielt, es passt einfach. Der andere Zwilling ist vom Temperament anders: Er weint viel an der Brust, ist unruhiger, auch beim Kuscheln fängt er oft an zu weinen. Meine Frage: Ich habe jetzt nach wenigen Wochen schon die Angst, Zwilling 1 unbewusst vorzuziehen, weil wir eher auf einer Wellenlänge schwimmen sozusagen. Ich weiß nicht wie ich das anders formulieren soll. Ich habe Angst, dass Zwilling 2 irgendwann denkt, dass sein Bruder mir näher stehen könnte. Und vor allem habe ich mega Angst davor, dass es tatsächlich so sein könnte. Das will ich auf gar keinen Fall!!! Ich will keine Geschwisterrivalität schüren und ich liebe natürlich beide gleich. Zudem kommt, dass Zwilling 2 im Bauch schon sehr unterversorgt war und er jetzt auch weniger trinkt als sein Bruder. Das führt bei mir zu Schuldgefühlen, vielleicht spürt er sie unbewusst. Meine Frage an andere Zwillingsmamas: Kennt ihr das? Habt ihr zu beiden Kindern die gleiche Beziehung?

von Tiffi153 am 19.02.2022, 19:36



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Hallo, Ich habe zwar zweieiige Zwillinge aber ich denke da ist es ähnlich. Einer ist auch etwas „pflegeleichter“. Schläft besser, isst alles, spielt eher mal alleine usw. Seine Schwester braucht mehr Aufmerksamkeit. Vor allem wenn sie nachts was hat, schläft sie nicht so schnell weiter wie der Bruder. Dadurch kümmere ich mich in den Situationen mehr um sie. Nachts landet sie öfter mal bei mir im Bett weil sie sich anders nicht beruhigen lässt. Ihrem Bruder reicht es, ihn kurz auf den Arm zu nehmen, dann schläft er weiter. Er braucht dann auch seine Ruhe. Auch tagsüber ist er manchmal froh, wenn seine Schwester ihn nicht „nervt“ und er alleine mit dem spielen kann, was er gerade will und es nicht abgenommen bekommt. Ich liebe sie beide auf ihre Art und ich denke das spüren und wissen sie. Ich denke die exakt gleiche Beziehung kann man nicht zu den beiden haben, weil sie ja unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind und das ist auch ok so. Ich denke sie spüren die Liebe der Eltern und wissen, dass sie für sie da sind und das ist das wichtigste! Liebe Grüße

von Maitwins am 19.02.2022, 20:29



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Natürlich habe ich zu meinen Kindern nicht die gleiche Beziehung - es sind ja unterschiedliche Menschen, trotz identischer Genetik. Meine Jungs sind auch von Anfang an ziemlich unterschiedlich, wenn auch beide ziemlich pflegeleicht. Trotzdem haben beide ihre Macken und vor allem auch ihre Phasen. Manchmal geht mir ein paar Tage der eine tierisch auf die Nerven und ich fühle mich seinem Bruder näher, dann ist es wieder umgekehrt. Es ändert sich aber nie etwas daran, dass ich ich beide unendlich liebe. Aber trotzdem auf unterschiedliche Art. Der eine ist mein sensibler kleiner Quatschkopf, der genau weiß was er will und das auch lautstark einfordert. Und der andere ist mein offener und freundlicher Kuschelbär, der mich gleichzeitig manchmal in den Wahnsinn treibt, weil er so an mir klebt. Beide sind absolut perfekt wie sie sind. Deine beiden sind noch klein und dank der Frühgeburt noch gar nicht so richtig auf der Welt angekommen. Ihre Charaktere deuten sich so langsam erst an und da wird sich noch viel tun. Meine sind jetzt 9 Monate alt und wir haben schon soo viele Veränderungen durchlaufen. Und täglich kommen neue Charakterzüge dazu. Mach dir nicht so einen Kopf. Es ist völlig okay, wenn man das Gefühl hat einen besseren Draht zu einem von beiden zu haben. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass sich das im Laufe der Zeit auch ändern wird und du irgendwann auch mal das Gefühl hast den anderen besser zu verstehen. Und es ist auch absolut okay genervt von seinen Kindern zu sein, weil man das Gefühl hat es ihnen nicht recht machen zu können. Das ändert ja nichts daran, dass man sein Kind liebt.

von LuiBee am 19.02.2022, 20:35



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Auch wir haben Zwillinge. Und die sind von Geburt an unterschiedlich, obwohl eineiig. Nein, selbstverständlich habe ich nicht zu allen Kindern die gleiche Beziehung, aber zu allen eine gute. Aber mal ganz grundsätzlich, es ist schlicht unmöglich alle seine Kinder gleich zu behandeln. Denn jedes Kind ist ein Individuum und benötigt unterschiedliches. Daher wäre es sogar falsch jedes Kind gleich zu behandeln. Als Beispiel: Kuscheln, ein Kind mag und braucht das, ein anderes mag es nicht. Beide gleich behandeln wäre, entweder eines zum kuscheln zwingen oder eines das Kuschelbedürfnis nicht zu erfüllen. Jeweils ein Kind fühlt sich unwohl, daher beides eine denkbar ungute Lösung. Beste Lösung, mit dem einen Kuscheln und beim anderen schauen was es mag, vielleicht ein Fingerspiel oder es mag etwas vorgesungen bekommen. Deine Kinder sind noch sehr klein, kaum in der Welt angekommen. Versuche nicht so sehr mit dem Kopf dran zu gehen, alles wird sich finden. Gehe auf die Bedürfnisse der Kinder ein. Und diese werden unterschiedlich sein. Das ist gut und richtig so. Du scheinst dich selbst reflektieren zu können, also wirst du sehr wahrscheinlich immer eine Lösung für euch finden.

von Reh77 am 20.02.2022, 11:16



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Also meine zwei eineiigen Mädels sind jetzt 7 Monate alt und aus meiner Sicht vom Charakter unterschiedlich. Eine ist sehr fordernd und die andere sehr genügsam. Ich habe jetzt aber schon ganz oft gehört, dass das wohl oft bei Zwillingen so ist. Ich würde sagen das muss man einfach so hinnehmen, wir sind ja auch alle unterschiedlich. Ich habe beide trotzdem unendlich lieb und versuche auch niemanden zu bevorzugen (mal sehen ob mir das immer so gelingt)

von Twins0821 am 22.02.2022, 09:11



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Auch meine eineiigen (nun schon großen) Mädchen waren von zu Beginn an unterschiedlich. Eine war genügsam, die andere ungeduldig, eine schlief wenigstens 1 Stunde am Stück (am Tag), die andere wachte andauernd auf... Ich habe sie möglichst gleich behandelt (auch aus rein praktischen Gründen wegen Stillrhythmus und so). Im Laufe der Zeit hat sich vieles mal ausgetauscht, sodass man die Welt nicht mehr verstand. Nun sind sie bald 16 und sind wieder ein wenig so, wie zu Beginn ;-) Leg sie doch einfach viel zusammen, dann sind sie nicht allein, spüren sich, spüren Nähe. Vielleicht tut ihnen das gut. Und ansonsten: Nimm sie, wie sie sind. ;-)

von yaiza am 21.03.2022, 14:15



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Bei uns war es ähnlich. Der 2. war bei der Geburt leichter, hat auch schlechter getrunken/gegessen und geschrien, geschrien... Er brauchte mich einfach mehr und diese Aufgabe habe ich wahrgenommen. Wer mir charakterlich näher steht bzw. mit wem ich auf einer Wellenlänge bin, ist an dieser Stelle gar nicht relevant. Als Mutter bin ich da, wo ich gebraucht werde. Und teilen kann ich mich nun mal nicht. Zwilling 2 hatte nicht so einen guten Start und musste erst Vertrauen gewinnen. Mit viel Zuneigung hat er gelernt, in sich zu ruhen. Er musste langsam die Ängste bzw. Traumata abbauen. Wenn der Papa da war, habe ich mich intensiv dem 2. gewidmet, mit Haut an Haut kuscheln, vorsingen, etc. Der 1. war stets zufrieden und pflegeleicht. Vielleicht hat der 1. auch mal eine Phase im Leben, wo er mich mehr braucht. Und dass sie so unterschiedliche Charaktere haben, ist nicht nur spannend, sondern für sie als Team ein grosser Vorteil.

von Marleen1234 am 26.04.2022, 17:16