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Geschrieben von mausebär2011 am 03.04.2022, 23:47 Uhr

Zusammengefasste Antwort

So, nun habe ich mehr Zeit und antworte hier mal auf alles zusammen der Reihe nach.
Wenn ich was vergessen habe, fragt nochmal.


Außenseiter
Ja das Gefühl habe ich auch. Früher war er der Mittelpunkt. Er betrat den Raum und alle kamen zu ihm wie die Motten zum Licht.
Dann veränderte es sich. Die anderen trafen sich privat und die Freundschaften festigten sich weiter. Er war nie dabei und wurde immer weiter zur Nebenfigur. Selbst eingesehen hat er das aber nie. Für ihn sind es heute noch seine besten Freunde. Dabei hat er sie zum Teil seit fast einem Jahr gar nicht mehr gesehen oder telefoniert etc.

Familiäre Unterstützung haben wir leider nicht. Die Cousins von der väterlichen Seite leben in England, auf meiner Seite herrscht kein Kontakt.
Die beiden Onkel haben sich auch zurück gezogen.
Seit geraumer Zeit gibt es daher auch keine Treffen mehr innerhalb der Familie. Das bröselt grade immer weiter auseinander.


Mobbing
Der Gedanke ist auch nicht ganz falsch. Er fühlt sich zwar nicht gemobbt, ist aber sehr sensibel.
Er trägt zb lange Haare. Etwas länger als Schulterlang. Dazu ist er kräftig gebaut. Übergewichtig (noch?) nicht, aber eben auch nicht so schmal wie der der Durchschnitt seiner Klasse. Bei 147cm bringt er aktuell 50kg auf der Waage.
Wenn da mal ein Spruch kommt, nimmt er sich das schnell zu Herzen. Selbst wenn es nur blödeleien sind.
Das Thema war auch mit ein Grund für das Gespräch mit der Schulpsychologin (obwohl das glaube och anders heißt, aber ihr wisst wen ich meine). Dazu erläutere ich weiter unten gleich mehr.


Selbst entscheiden lassen
In den meisten Fällen treffe ich letztendlich die Entscheidung. Einmal kurz fragen tue ich aber immer vorher. Ich kann es einfach nicht lassen. So sehr ich mir auch auf die Finger haue.
Natürlich weiß ich das es vergoldete Mühe ist, aber das kann ich einfach nicht abschalten. Hmpf


Unternehmungen
Früher war jeder Freitag der Papa Sohn Tag. Das ging jahrelang gut und die zwei hatten eine schöne Zeit. Dann wurde das weniger. Immer öfter sind sie zu Hause geblieben weil er keine Lust hatte.
Irgendwann blieb der Tag ganz aus und dann kam auch schon die kleine. Da rückte dieser Tag noch weiter in die Ferne.
Letztes Jahr haben wir den Tag aber wiederbelebt, auf seinen Wunsch. In 90% der Fälle hat mein Mann aussuchen müssen was sie machen und es wurde nur gemobbt. In den andern 10% suchte der große aus. Aber auch da gibt nur gemotze. Bei jedem zweiten mal kamen sie mit schlechter Laune zurück weil sie sich gestritten haben.
Also fiel der Tag hin und wieder aus, denn darauf hatte dann keiner Lust. Jetzt findet der Papa doch Tag noch 1x im Monat statt. Heute zb. Der große hat tatsächlich mal selbst die Wahl getroffen und sich für Bowling entschieden.
Da vor Ort kein Parkplatz war, parkten sie 600m weit entfernt. Da gab's die ersten Tränen. Denn 600m sind für ihn unüberbrückbar gewesen (dabei ist er seit 6jahren beim Leichtathletik und läuft 1x pro Woche mehrere km).
Dort angekommen wollte er keine Bande. Ist ja ok. Aber die Kugel landete meist in der Rille, wieder ein Weltuntergang. Nach ein paar Runden fragte mein Mann daher ob er doch die Bande will. Nein. Ok. Also so weiter. Mein Mann gewann die ersten 3 Durchgänge. Sohn liegen die Tränen. Beim vorletzten wurf in der 4ten Runde wollte er dann doch die Bande, bekam er. Die Punkte holte er natürlich trotzdem nicht auf, wieder liegen die Tränen.
Zurück zu Hause kam er direkt zu mir. Alles scheiße, alles doof. Papa hat ja immer gewonnen. Außer die letzte Runde, da hat Papa seine Kugel mit Absicht in die Rille geworfen dadurch war dann unentschieden. Aber unentschieden ist halt auch doof.


Eltern
Die Eltern der Kinder kenne ich leider nicht. Er kam letztes Jahr neu in die Klasse und durch Corona kam es zu keinerlei Veranstaltungen.
Eine Telefonliste oder klassenchat gibt es nicht. Die Jungs in der Klasse geben ihm such leider nicht die Nummern, so daß er sich eben auch nicht bei jemandem zum verabreden melden könnte (selten, aber ab und zu packt ihn ja doch mal die Lust auf Treffen, aber eben max 3 oder 4x im Monat)


Falsche Freunde
Ja, dazu neigt er.
Er ist sehr sozial und achtet sehr auf Gerechtigkeit und alles. Wenn ein Kind immer ausgeschlossen wird, neigt er dazu sich diesem Kind abzuschließen damit es nicht alleine ist und einen Freund hat.
Dummerweise waren das bisher immer Kinder die zu Aggressionen neigen.
Nun war er ja vor ein paar Wochen bei Freund A. Mit dem verstand er sich gut, plötzlich kippte das. Er riss meinen Sohn zu Boden und setzte sich auf ihn. Noch war es "Spaß", aber mein Sohn gab zu verstehen das der Witz vorbei sei, er soll von ihm ablassen. Daraufhin trat der Junge zu der Fingernagel riss großflächig ab, sodass der Finger blutete. Sohn kam daraufhin sofort nach Hause. Ich rief die Mutter an, aber da kam nichts rum, sie verstand mich nicht.
Nun traf er sich Donnerstag (?) mit Freund M. Dort durfte er nicht auf Toilette und schaffte es grade so hier her. Samstag ging er wieder hin.
Ca 1std später kam ein Anruf von ihm. Man hörte aber nichts. Ich legte auf, wartete kurz und rief zurück. Nichts. Dann sah ich das er bei WhatsApp schrieb. Es kam dann aber nichts. Ich schrieb daher "Wolltest du mich was fragen?"
Daraufhin die Nachricht "M hat mich eingesperrt"
Ich rief daraufhin an. Er hat mit M kämpfen gespielt, wollte aber irgendwann nicht mehr. M wollte aber nicht aufhören. Mein Sohn machte dann noch 2 Runden weiter, wollte dann aber wirklich nicht mehr. M schlug daraufhin mit dem schaumstoffschwert weiter auf ihm ein. Deshalb wollte er aus dem Zimmer gehen, ins Wohnzimmer, einfach um aus der Situation zu kommen. M versperrt dann aber den Weg, schloss die Tür ab, setzte sich auf sein Bett mit Tablet und Kopfhörern und schlug mit dem Schwert zu wenn mein Sohn versuchte an den Schlüssel zu kommen. Dann telefonieren wir und M war kurz abgelenkt. Sohn schnappte sich den Schlüssel und verließ sofort deren Haus und kam nach Hause.
Von M gab's dann noch etliche Nachrichten über WhatsApp, böse Nachrichten sag ich mal.
Die Freundschaft hat sich nun wohl auch erledigt.


Hobby
Er ist seit 6jahren beim Leichtathletik. Das hat er immer geliebt. Aktuell aber auch nicht. Das liegt aber an der sehr strengen Trainerin. Die ist sehr auf Leistung fixiert. Wer nicht 100% gibt ist bei ihr unten durch. Da wechselt er im Sommer aber in die nächste Altersstufe, mal sehen ob es dann wieder besser wird.
Er liebt Fußball, will auch ständig Fußball spielen. Aber im Verein fand er es doof. Denn da schrie der Trainer immer so (sehr netter Trainer, aber ruppig, nichts für sensibelchen die jedes Wort auf die Goldwaage legen).
Deshalb brach er nach 4 Std ab.
Zocken. Könnte er den ganzen Tag. 24stunden, 365 Tage im Jahr.
Muss ich allerdings sehr einschränken. Denn wenn etwas nicht perfekt läuft, wird er wütend, schreit rum und weint dabei. Und da reicht es schon das er bei minecraft einen Block falsch gesetzt hat.



Nun zum Thema Gespräch mit der Lehrerin und Schulpsychologin (Mensch wie heißen die denn richtig? Sind doch keine Psychologen... ich hoffe ihr wisst was/wen ich meine)
Nachdem mein Sohn mir erzählte das er die gesamte Pause irgendwo alleine steht und nie irgendwo mitspielen darf, das er bei Gruppenarbeiten nie einen Partner findet und das keiner mit ihm redet, war ich völlig fertig. Ich bat die Lehrerin daher um ein Gespräch. Ich wollte sie bitten zu versuchen ihn besser in die Klasse zu integrieren. Ein bisschen abzuschubsen quasi.
Bei dem Gespräch war auch die Mathelehrerin dabei. Beide waren nach meinen Schilderungen verwirrt.
Dann erzählten sie mir wie es wirklich läuft. Wenn es zu Gruppenarbeiten kommt wollen ihn alle in ihrer Gruppe haben, ständig heißt es L hier Kind L dort.
In der Pause ist er immer mit den anderen beim Fußball dabei oder spielen Zombie. Er gehöre zu den beliebtesten der Klasse.
Daraufhin gab es ein Gespräch zwischen Schulpsychologin und Sohn. Danach dann mit sollen zusammen.
Dort kam dann leider nichts helfendes raus.
Er gab dann zu das alles was er mir erzählte nicht stimmt. Warum er mir was anderes erzählt konnte er aber nicht erklären.
Die Schulpsychologin meinte das er vermutlich so nach Aufmerksamkeit schreit. Das er das Gefühl hat, ich umsorge ihn nur wenn es ihm schlecht geht. Und das er deshalb Probleme "erfindet" damit ich mir Sorgen mache und ihm mehr Aufmerksamkeit schenke.
Klingt für mich zwar schlüssig, die Erkenntnis hilft aber wenig. Denn ich weiß nicht wie ich das ändern soll, so das er auch zufrieden damit ist. Denn egal was ich versucht habe, es war falsch. Zb liebt er Brettspiele. Ich hasse sie und sage daher grundsätzlich nein wenn er fragt. Nun fing ich nach dem Gespräch damit an das wir ja jeden Sonntag nach dem Mittagessen ein Brettspiel spielen können. Entweder nur wir zwei oder mit Papa zusammen. Wie er will. Das fand er auch erstmal gut. Bis es am die Umsetzung ging.
Es reichte schon das ich in der ersten Runde eine 6 Würfel und er nur eine 2. Da war er entweder sauer und war so lange beleidigt bis er an einem vorbei zog oder fing direkt an zu weinen und wollte nicht weiter spielen.
Solange er gewinnt und auch während des Spiels in Führung liegt, ist alles gut. Naja, für ihn. Er ist ein ebenso schlechter Gewinner wie Verlierer.
Nach 2 oder 3 Monaten hörten wir damit dann auf. Es endete fast immer im Desaster.
Also suchte ich etwas anderes aus, von dem ich wusste das er es liebt. Wir wohnen in der Nähe einen großen Badestandes. Dort geht er gerne hin, baut Wasserstraßen und lässt Steine flitschen. Also sind wir beide 2x pro Woche dort hin. Immer ohne die kleine Schwester. Mit der bin ich an anderen Tagen dort spazieren.
Aber auch das passte ihm schnell nicht. Denn seine Wasserstraße sackten oft zusammen. Wutausbruch oder fließende Tränen waren die Folge.
So wurde auch das wieder weniger weil er immer öfter keine Lust hatte.
Wenn ich mit der Schwester ging, wollte er dann aber doch immer mit. Beschwerte sich dann aber über ihre Anwesenheit.


Allgemeine Laune
Im allgemeinen kann man von ihm sagen das er eigentlich ein recht fröhliches Kind ist. Er lacht viel und über so ziemlich alles. Außer man bittet ihn um etwas, dann schlägt die Stimmung um und er wird zickig. Da reicht es schon das er abends sein Glas in die Küche stellen soll oder nach dem Frühstück den Teller nicht auf dem Tisch. Oder, sehr beliebt, er bringt Plastikmüll in die Küche, bringt ihn bis zum Mülleimer, aber er landet nicht darin sondern auf der Arbeitsfläche darüber. Wenn man dann sagt "L, räum bitte noch die Verpackung in den Müll" heißt es Augenverdrehend, schnaufend und mit weinerlicher Stimme "Ooooh warum denn? Du stehst doch da!?"
Die Schwester ist immer dann lustig wenn er was will. Ansonsten sind die zwei ein Herz und eine Seele. Zum mittagsschlaf legt meistens er sie hin, auf eigenen Wunsch. Ab und zu möchte er dann bei ihr bleiben und dann machen sie gemeinsam ein Nickerchen. Wenn sie sich wehtut springt er sofort auf und tröstet sie. Und sie lieben es fangen oder kämpfen zu spielen. Neuerdings wird in der kinderküche auch gemeinsam für mich gekocht, dann kocht er und sie ist die Kellnerin. Momente, in denen ich die zwei zu Tode knutschen könnte.





So.
Ich hoffe ich habe an alles soweit gedacht.
Es ist jetzt sehr sehr lang geworden. Verständlich wenn man sich das nicht antun will. Aber vielleicht schafft der ein oder andere ja den Text und kann mich nochmal durchschütteln!

Danke für die mühe!

 
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