Warum muss man als Eltern von guten Schülern eigentlich immer die Klappe halten?

Andrea, da muss ich dir ausnahmsweise mal widersprechen :-).

Meine Tochter gehört auch zu dieser Kategorie. Sie ist sehr zielstrebig und leistungswillig. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie überhaupt jemals in irgendeinem Fach eine 3 bekommen hätte, weder mdl. noch schriftlich. Das zeichnete sich im Grunde schon im KiGa ab. Beim Elternsprechtag in der ersten Klasse war der einzige Kritikpunkt der, ansonsten für ihre kritisierwilligkeit durchaus bekannten Lehrerin, das Kind sei etwas übermotiviert.

Ich habe mein Kind dabei durchaus im Blick, möchte auch nicht, dass sie sich mit ihrem Leistungswillen den Spass nimmt. Aber so ist es zum Glück nicht. Sie hat Hobbies und viele Freundinnen, sie liebt Parties und geht auch hin ;-), mindestens einmal im Monat übernachtet sie bei Freundinnen oder 1-2 Freundinnen übernachten bei uns. In den Ferien tut sie für die Schule 0,nix. Das lustige Leben kommt also nicht zu kurz, wenn auch wg. G 8 kürzer als bei mir damals.

Was sie gut kann ist sich zu organisieren. Auf Klausuren bereitet sie sich generalstabsmäßig vor. So organisiert war ich selbst im Studium noch nicht.

Inzwischen würde sie eine 3 nicht mehr umhauen, sie sieht ja, wie es ihren Freundinnen (er-)geht und dass eine 3 nix Schlimmes ist u. sie kennt die meine Einstellung zum Thema, die wegen eigener eher mittelmäßiger Schulleistungen sehr entspannt ist. Ärgern würde sie sich aber doch ein wenig.
Aber in der Grundschule hätte sie wegen einer 3 möglicherweise auch geweint.

Und ja, ich finde es auch schade, dass ich nie und nirgendwo über die tollen Schulleistungen meiner Tochter reden kann und darüber, wie sehr mich das freut, dass sie so relativ leicht durch die Schule marschiert.
Es will keiner hören und wenn ich mich dann doch mal hinreißen lasse, dann wird häufig von den Müttern erstmal betont, wie unwichtig Noten doch sind und dass doch die Noten, die heute erreicht werden, später kein Schwein interessiere und überhaupt ...
Nicht, dass ich das nicht verstehen könnte, ...

und krank macht diese Leistungswilligkeit und -freude meine Tochter beim besten Willen nicht.