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Geschrieben von und am 31.03.2018, 14:49 Uhr

Schulwechsel - wohin

Völlig entgegen der Familientradition hat sich mein jüngstes Schulkind mit einem Gymnasialschnitt im Übertrittszeugnis aus freien Stücken für den Besuch an einer Mittelschule (=neue Bezeichnung für Hauptschule) entschieden. Die Gründe waren vielfältig: unter anderem Freunde und kürzerer Schulweg.

Freilich war ich erst skeptisch und mit den gängigen Vorurteile beschlagen, da ich bis dahin noch nie eine Hauptschule von innen gesehen hatte. Doch inzwischen, was soll ich sagen, mein Kind ist dort glücklich, chillt sich durch den Unterricht, kommt zwischen 11 und 13 Uhr heim, macht 20 Minuten Hausaufgaben und genießt ansonsten sein Leben. Der Umgang und das soziale Miteinander in dieser Mittelschule ist besser als an jedem Gymnasium und jeder Privatschule, die ich kenne. Das kommt daher, dass alles dort sehr strukturiert und reguliert ist und - im Gegensatz zu Gymnasium und Privatschule - strengstens dafür Sorge getragen wird, dass die Regeln auch EINGEHALTEN werden, während am Gymnasium eher eine Scheißegal-Mentalität herrscht. Ja, der Ausländeranteil an der Mittelschule ist höher als am Gymnasium, aber Drogen, Gewalt und Mobbing sind hier an der Mittelschule Fremdworte, am Gymnasium hingegen Alltag. An der Mittelschule bekommen die Schüler bereits einen Rüffel, wenn sie nicht anständig grüßen - am Gymnasium schert es hingegen keine Sau, wenn im Unterricht mit den Handys gespielt wird (nur als Beispiel für die jeweilige "Kümmer-Mentalität" der Lehrer) . Die Gymnasien sowie die dortigen Klassen sind aufgrund des hohen Andrang natürlich riesig und überfüllt und dementsprechend chaotisch, die Mittelschule ist ruhig, klein (nur einzügig, da ja keiner hinwill ) mit Klassen zwischen 10 und 20 Schülern. Mehrere Sozialarbeiter betüdeln Mittelschüler und Mittelschullehrer ganztägig - am Gymnasium gibt es nur eine einzige Schulpsychologin, die neben ihrem Psychologieunterricht auch noch das ganze Gymnasium von 1800 Schülern beseelsorgen muss. Angesichts dieser Rahmenbedingungen frage ich mich im Nachhinein ernsthaft, warum ich meinen älteren Kindern jemals das Gymnasium angetan habe, anstatt sie gleich hier auf die Hauptschule zu schicken.

Bezüglich Abschluss mache ich mir die geringsten Sorgen. In Bayern gilt das Prinzip "Kein Abschluss ohne Anschluss", also es geht immer weiter und immer höher mit dem Bildungsweg, völlig egal welche Tour man wählt. Es gibt da keine Sackgasse, lediglich längere, und dafür gechilltere Wege. Im Zeitalter des "lebenslangen Lernens", das vom Arbeitsmarkt ja auch gefordert und gefördert wird, ist das auch einzig richtig und sinnvoll. Und nicht jeder Arbeitgeber bevorzugt die Turboabsolventen, die mit 17 Abi und mit 22 den Master haben, aber dafür noch grün hinter den Ohren sind und dabei null Lebenserfahrung und Persönlichkeit besitzen. Längere Bildungswege bedeuten größere persönliche Reife und Soft Skills, die von vielen Arbeitgebern mehr geschätzt werden als die blanken Noten auf dem Papier.

 
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