Realschule wirklich leichter als G9???

Du sprichst ein Problem an. In Familien, in denen wie Du sagst "beide Eltern ein Gymnasium von innen gesehen haben" wird nicht soviel Gedöns darum gemacht. Die Kinder gehen mit einem anderen Selbstbewusstsein dran und auch die Eltern, die die Kinder besser vorbereiten können (gar nicht mal streng schulisch, aber mehr Bücher im Haus, mehr Diskussionen etc.). Da ist ne 4 auch nix schlimmes, hat man vielleicht selbst mal gehabt, und ich behaupte mal, ich kann erkennen, ob ein Kind intelligent genug ist. (Bei der hohen Abiturquote reicht es überspitzt gesagt, doch eigentlich bei guten Grundlagen schon, wenn es mittelmäßig ist.)

Du ziehst aber die falschen Schlüsse. Bei Eltern, die "das Gymnasium nie von innen gesehen haben" gibt es sicherlich die Überreaktion, d.h. das nicht (in obigem Sinne) vorbereitete Kind muss aufs Gymi. Aber die sind eigentlich nicht das Problem und meiner Erfahrung nach auch nicht die Regel. Viel häufiger ist Deine Reaktion, nämlich die Überhöhung des Gymnasiums (oder gar die ideologische Ablehnung des Gymnasiums). Das ist einer der Gründe, warum Kinder aus Akademikerfamilien sind Gymnasium deutlich überrepräsentiert sind. Meine 5-jährige z.B. wird aufs Gymnasium gehen. Da kommen dann immer die Reaktionen von wegen eingebildet usw. und Du wirst schon sehen. Es ist schlicht das Wahrscheinlichste und alles andere wäre überraschend. Kind ist gesund, wir sind ein Haushalt mit zwei Universitätsabsolventen mit überdurchschnittlichem Einkommen und haben deutlich über 200 Bücher. Wie viele Kinder aus solchen Haushalten gehen auf die Realschule. 1%, 2%?

Dein Posting ist ein gutes Beispiel dafür, warum Kinder länger gemeinsam länger lernen sollten, um soziale Ungerechtigkeiten zu verringern. Also gemeinsame Ganztagsschule bis zur 10, aber gut, das war nicht das Thema. Das von Dir und anderen beschriebene Szenario sehe ich aber nicht als problematisch an.