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Geschrieben von gemref76 am 15.03.2018, 11:51 Uhr

in Parallelklasse wechseln

Moin!
Ich muss mir mal ein wenig von der Seele schreiben.
Mein Sohn (13) geht in die 7. Klasse eines Gymnasiums. Er ist in einer Klasse gelandet (neue Zusammenstellúng anfang des Schuljahres), mit der er nicht klar kommt. 18 Jungs und 9 Mädchen. Und er steht außenvor, wird geärgert und provoziert und wenn er dann irgendwann ausrastet und sich hauptsächlich verbal massiv im Ton vergreift, ist er bei den Lehrern der Dumme. Die Klassenlehrkräfte nehmen unserer Meinung nach nicht wahr, dass er der einzige in der Klasse ist, der sich für die Schule einsetzt (ist u.a. beim Schulsanitätsdienst). Dort und auch im Sport oder bei anderen Freizeitaktivitäten wie z.B. Zeltlager ist er nicht auffällig.

Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen und sagen, dass er Problemlos sei. Seine Ausraster belasten ihn und uns natürlich und wir arbeiten dran. U.a. hat er nächste Woche eine neuropsychologische Testung, da wir nichts übersehen wollen, was über die normale Pubertät hinaus geht. Er hat auch noch eine Erbkrankheit, die ihn bisher aber zum Glück wenig einschränkt. Und einen Bruder mit der gleichen Erbkrankheit, den allerdings in naher Zukunft viele schwere Operationen erwarten.

Die Klasse ist im ganzen sehr problematisch. Es gab mehrere Vorfälle und 5 oder 6 Kinder (nicht mein Sohn) bekommen jetzt sogar schriftliche Mißbilligungen. Mein Sohn ist halt derjenige, der von den Chaoten immer wieder gepiesackt wird. Und die Lehrkräfte das nicht in den Griff bekommen, sondern lieber meinen Sohn zum Schulsozialarbeiter schicken.

Ihr merkt an dem langen Text, dass mich das ganze sehr belastet. Ich muss dazu sagen, dass ich selber massive Mobbingerfahrungen habe, die nur mit einem Schulwechsel zu lösen waren. Soweit möchte ich es bei meinem Sohn gar nicht kommen lassen.
Meine Idee wäre, ihn möglichst in eine Parallelklasse zu stecken. Dort kennt er einige, mit denen er gut klar kommt.

Hat von euch jemand Erfahrung damit? Ist das möglich? Kann sich die Schule querstellen? Die Klassen sind alle sehr voll, aber aus der betreffenden Klasse hat gerade ein Mädel in die 9. gewechselt.
Ich werde in Ruhe mit meinem Sohn sprechen, ob er das überhaupt wollen würde und dann natürlich mit der Schule.
Bitte entschuldigt den langen Text.

 
14 Antworten:

Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von nils am 15.03.2018, 12:28 Uhr

Wir haben auch gerade so einen Fall von Mobbing in der Klasse meines Sohnes (5. Klasse).
Bei uns wird dieses Thema allerdings sehr ernst genommen. Sie hatten eine Stunde mit der Direktorin der Schule wo dieses Thema besprochen wurde, die Deutsch-Lehrerin ging mit ihnen dieses Thema durch und auch der Klassenvorstand beschäftigt sich ganz stark mit der Mobbing-Problematik.
Dazu wurden auch alle Kinder einzeln von der Direktorin befragt, es gab einen Fragebogen vom Klassenvorstand und eine Mitarbeiterin vom Jugendamt kommt mal vorbei und hält auch einen Vortrag.

Finde das sehr wichtig, dass dieses Thema ernst genommen wird.
Andererseits weiß ich nicht, ob es für diesen Jungen gut ist, denn irgendwie hat sich jetzt die Klassengemeinschaft so geformt, dass alle irgendwie gegen ihn sind, weil er das "verpetzt" hat. Sie verhalten sich ihm gegenüber zwar jetzt korrekt, aber so richtig "Freund" will keiner mit ihm sein.

Du kannst ja mal mit der Direktorin sprechen, ob eine Versetzung in die Parallelklasse möglich ist - ob es Sinn macht, weiß ich nicht. Schließlich treffen sich ja alle in der Pause sowieso am Gang im Schulgebäude und im Unterricht können sie ja nicht mobben.

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von crisgon am 15.03.2018, 12:38 Uhr

Bei meinem Sohn in der Klasse, auch 7., gibt es seit den Herbstferien einen neuen Schüler, der wegen Mobbing aus der Parallelklasse gewechselt hat. Das scheint sehr gut getan zu haben, in der Klasse meines Sohnes ist er vollkommen integriert und fühlt sich wohl.
LG

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von Maxikid am 15.03.2018, 12:42 Uhr

Bei uns werden "Täter und Opfer" in neue Klassen gesetzt, natürlich nicht zusammen. Wenn der Täter sich dann noch einmal daneben benimmt, fliegt er von der Schule. Der Unterstufenleiter geht da sehr hart vor. An unserer Schule gibt es einige Streatworker, Pädagogen, Sonderpädagogen...alle ziehen dann an einem Strang. Es wird schnell gehandelt....LG maxikid und Deinem Sohn alles Gute

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von charty am 15.03.2018, 12:44 Uhr

Bezüglich eines Wechsels kann ich dir leider nichts sagen, aber warum sperrst du dich so gegen den Schulsozialarbeiter? Bei mir damals hieß es noch Vertrauenslehrer und die waren für alle da, wenn es Probleme gab.
Bei der Aufgabendefinition der Schulsozialarbeiter fällt die Situation auf alle Fälle in dessen Bereich, gerade auch, weil es nicht nur um Einzelschüler geht, sondern auch um ganze Klassen und Gruppen etc.

Meine Tochter (14,5 J.) jetzt 9. Klasse Gymnasium hat derzeit ein ähnlich geartetes Problem, wobei es hier nicht die Klasse an sich ist, sondern ihre ehemalige beste Freundin und ein weiteres Mädchen und das erst, seit meine letztes Jahr im Englandaustausch gewesen ist. Die Gespräche, die meine Tochter initiiert hatte, brachten leider nichts. Im Gegenteil, die Situation ist nicht mehr untereinander zu klären. So haben wir uns gemeinsam entschieden, dass sie bei der Schulsozialarbeiterin Unterstützung sucht, da es ein Schulproblem ist. Ich habe den Erstkontakt geknüpft und morgen darf meine Tochter das erste mal zu ihr. Und wenn ich mir die Aufgaben von unserer Schulsozialarbeiterin ansehe, die auf der Homepage der Schule zu finden ist, dann gehört das absolut in ihren Aufgabenbereich.

Vg Charty

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von Ivette am 15.03.2018, 13:28 Uhr

Sehr traurig, dass die Lehrer nicht ausreichend tun, um das Klassengefüge zu verbessern.

Mobbing-Opfer kommen ja selten aus ihrer Situation heraus, selbst wenn es zwischenzeitlich mal weniger wird.

Mein Sohn hatte in der GS große Probleme, er ist jedoch auch etwas "speziell" und die Lehrer haben tatenlos zugesehen. Jetzt 3 Jahre später, erzählt er immer noch von den Geschehnissen.

Sprich doch erst einmal mit deinem Sohn. Sollte er sich einem Klassenwechsel aufgeschlossen zeigen, würde ich alles dran setzen.

Ach so, bezüglich "zwischenmenschlicher" Probleme hat mein Sohn jetzt zum 2. Halbjahr, von Werte und Normen in ev. Religion gewechselt. Dafür war die schriftliche Einverständniserklärung des Schulleiters nötig, aber seine Klassenlehrerin war sehr unterstützend und hat das entsprechend in die Wege geleitet. Bei einem Klassenwechsel läuft es sicherlich ähnlich.

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von Astrid18 am 15.03.2018, 13:35 Uhr

Nach meiner Erfahrung ist die Aufgabe des Schulsozialarbeiters, zu vermitteln. Das heißt, sich beide Seiten anzuhören und den Konflikt zu lösen. Ich habe damit gute Erfahrung gemacht. Gleichzeitig kann der Schulsozialarbeiter vielleicht auch Tipps geben, damit Dein Kind ruhig bleibt. Denn es ist für das Kind auch nicht schön, wenn es die Kontrolle über sich verliert.

Denn für die anderen ist das Mobbing nur mit Erfolg gekrönt, wenn der andere reagiert. Runterzählen hat bei uns geholfen, ebenso wie aus dem Weg gehen.

Schlimm ist ja auch dieses ganze Mitläufertum beim Mobbing. Das kann der Schulsozialarbeiter auch gut thematisieren; vielleicht auch einen Klassenworkshop veranstalten und auch die Lehrer unterrichten.

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Schulsozialarbeiter

Antwort von gemref76 am 15.03.2018, 14:08 Uhr

Also, ich halte grundsätzlich sehr viel von einem Schulsozialarbeiter und habe auch kein Problem damit, dass mein Sohn mit diesem sprechen sollte. das begrüße ich sogar sehr. Mich stört allerdings, dass nur mein Sohn zu Einzelgesprächen geschickt wurde, die anderen aber nicht. Nur zu EINEM gemeinsamen Gespräch mit meinem Sohn.
Konsequenzen schient es für die anderen Kinder nicht zu geben.
Vielleicht haben wir auch einfach nur einen inkompetenten Menschen dort sitzen. Sein eiziger Vorschlag zum ruhigbleiben war: bis 10 zählen, bevor mein Sohn reagiert.

Danke für eure ganzen Antworten. Wir werden die Sache mal angehen.

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von Maxikid am 15.03.2018, 14:12 Uhr

Wir haben so einen Fall in der Grundschule. Die Jungs (5 Stück) verabreden sich, um den einen gewissen Jungen zur Weißglut zu bringen, er rastet dann immer so toll aus. Ärger bekommt nur der ausrastende Junge, weil den anderen Jungs nichts nachgewiesen werden kann. Die Lehrer sehen eben immer nur den ausrastenden Jungen, die anderen seien doch immer so lieb....Es nützt auch nichts, dass ich so eine Verabredung zum gemeinsamen Ärger mit angehört habe, und andere Eltern bekommen das auch mit. Geht ja schon 3 Jahre so. Die Lehrern findet doch alle so lieb. Also, muss der eine Junge immer nur zu Gesprächen,wird ausgeschlossen, erhält Sanktionen etc. Die Grundschule bekommt das nicht in den Griff......

Gruß maxikid

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von Ivette am 15.03.2018, 14:16 Uhr

Ich kenne das nur so, dass alle Beteiligten zu einem Gespräch gehen.

Und das mit dem Runterzählen finde ich unmöglich! Damit wird die alleinige Verantwortung auf deinen Sohn geschoben! Und selbst, wenn er es schafft, ein paar Mal ruhig zu bleiben, wird er irgendwann wieder seine Beherrschung verlieren, das ist doch ganz normal.

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von gemref76 am 15.03.2018, 14:26 Uhr

Das klingt ganz nach unserer Situation.

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von Maxikid am 15.03.2018, 14:30 Uhr

Ich habe der Lehrerin schon oft gesagt, sie soll sich in der Pause mal irgendwo verstecken und die Kinder beobachten. Da erfährt man sowieso immer so einiges. Ich war oft als Ausflugsbegleiterin dabei und habe Abseits auf meinen Einsatz gewartet. Was man da hört und sieht ist unglaublich, sobald die Kinder denken, sie wären unter sich......sehr aufschlussreich. LG maxikid

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von Maxikid am 15.03.2018, 14:48 Uhr

P.S. bei uns in der Klasse soll jetzt noch einmal ein Spez. Team von Draussen mit der Klasse arbeiten. Gab es schon einmal und danach war für ein paar Tage Ruhe....evtl. klappt das ja jetzt besser.....

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Re: Schulsozialarbeiter

Antwort von Kasi2006 am 15.03.2018, 17:14 Uhr

Gibt es an der Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Damit haben wir positive Erfahrungen gemacht. Meine Tochter fühlte sich auch nicht wohl in ihrer Klasse und konnte recht unkompliziert wechseln.

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Re: in Parallelklasse wechseln

Antwort von Toadie am 16.03.2018, 17:03 Uhr

Hallo,

ich würde Sohn fragen, was er von der Idee hält, die Klasse zu wecheseln.

Dann mit der Schulleitung. Allerdings würde ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Namen nennen, sondern nur dass er sich nicht wohl fühlt in seiner Klasse.

Überlegt nicht zu lange.

Diesen Fehler haben wir gemacht.
5. Klasse war alles gut, 6 Klasse mitte 1. Halbjahr war unser sehr oft und auch lange krank (1. Halbjahr 156 Fehlstunden), dann sprach er kaum noch zu Hause (er ist ein sehr fröhlicher Junge)
Schule meinte Pubertät. Ich- alles darauf schieben. War mir nichts ich fand es seltsam.
Durch ständig krank hat er auch viel verpasst. Sprachen sind eh nicht seins.
Gedacht, ist er überfordert, ist das Gymnasium nichts für ihn. Ich war bei einer Beratungsstelle, sie wollten unseren Sohn kennen lernen. Es wurden Test gemacht.
Er hatte Gespräche.
Fazit war, es wäre besser wenn wir ein anderes Gymnasium suchen.
Wir wissen bis heute nicht, was wirklich vorgefallen ist.
Er hat im Sommer die Schule gewechselt und wir hätten es besser sofort gemacht, als wir es komisch fanden.
Jetzt ist es wieder ein fröhlicher, GLÜCKLICHER Junge.
Der nach wie vor schlecht in Sprachen ist. Aber Glücklich.

Und bisher kein einziges Mal krank war.
LG

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