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Geschrieben von nonna am 05.11.2011, 22:59 Uhr

Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Huhu, ich brauche mal ein bisschen Hilfe.....

meine Schwägerin leidet an einem Hirntumor, und langsam ist das ganze Leid wohl absehbar.....
Sie hat mit meinem Bruder 2 Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren.
Soweit so gut.
Mein Bruder verdient nicht viel, und es reicht hinten und vorne nicht, da sie durch die Wesensveränderung die Familie statt weiter in den ärmlichen Verhältnissen zu halten, immer weiter in den Ruin treibt.
Er hat überhaupt keine Macht was die Finanzen angeht, auch mit Haushalt und den Kindern ist er überfordert.
Dazu kommt, dass meine Schwägerin von ihrem Bruder ein bisschen arg ausgenutzt wird (wohnt nebenan, teilen sich Wasser/Heizung/ TV und mehr, wie sich leider herausstellte- und mein Bruder zahlt anteilig mehr als sein Schwager.... hat meine Schwägerin sich zu überreden lassen, ggrrrr).
Jeden Tag flattern Rechnungen ,Mahnungen und andere üble Überraschungen rein, von denen sie nichts mehr weiss (sie kauft und bestellt online ohne Ende während er arbeitet), oder sie faucht ihn an, warum er die Mahnungen nicht schon längst beglichen hat....
Sie sind total blank, das Haus ist in einem irren Zustand (sie sammelt einfach ALLES, und vom Putzen hielt sie scheinbar seit Jahren nix, stattdessen müssen die Kinder sich um den Haushalt kümmern und werden jeden Tag runtergebuttert, weil die 2 das Chaos ja nun mal in dem Alter und ohne es jemals vorgelebt bekommen zu haben nicht allein bewältigt kriegen können).Jede Bemühung, die wir machen ist nach kurzer Zeit umsonst. Wir investieren alle Geld, Zeit , Kraft in diese Familie, und nach ein paar Tagen war alles für die Katz. Sie nimmt auch ihr Leid auf die leichte Schulter, hat uns monatelang belogen was die Befunde ihrer Therapien anging. Ihren Kindern erzählt sie jeden Tag, dass sie bald geheilt ist(!!!) . Dazu kommt ihr schlimmes Wesen.Sie war vorher schon nicht nett, sehr egoistisch und gierig, und jede Gabe/Hilfe an sie war für sie selbstverständlich. Mit allem war sie unzufrieden, an jedem was auszusetzen. Hat dafür gesorgt, dass sich unsere Familie, die wie Pech und Schwefel zusammnhält, eine Zeitlang von meinem Bruder distanzierte. Sprich, sie ist der Nabel der Welt, und hat das Recht uns alle zu kommandieren und zu beschimpfen.Wir mögen schon nicht mehr zu ihr hin.
Diese Eigenschaften haben sich durch die Wesensveränderung zu 1000% gesteigert. Wir haben uns jetzt an das Hospiz gewandt, damit den Kindern so langsam der Stand der Dinge näher gebracht wird, sie glauben ja dank ihrer Mutter an das Wunder.
Mein Bruder hat sich selbst bereits aufgegeben, er agiert wie in Trance (wenn überhaupt) nur für sie. Die Kinder laufen fast nur über mich, was für mich sehr anstrengend ist, da ich ja selbst eine Familie und einen Job hab, und nebenbei diverse Schicksalschläge ertragen hab.
Ich weiss, dass die Kinder da nahezu untergehen.
Jetzt soll meine Schwägerin statt ins Hospiz doch nach Hause (sie weigert sich ins Hospiz zu gehen, obwohl sie dem erst zugestimmt hat)- mein Bruder weiss nicht wie er das vereinbaren soll mit seinem Job und den Kindern.Seine Frauc hat sich nämlich jetzt überlegt, dass sie Pflegegeld bekommt, was sie ja nun mal brauchen, da sie ja soviel Rechnungen zu bezahlen hat, und um das Geld zu bekommen, will sie zuhause betreut werden- sie ist der Auffassung, dass sie allein zurecht kommt ohne Pflegedienst, und so das Geld abkassieren kann- urrrgsss!!!
Mein Bruder ist so ohnmächtig unter diesem Feldwebel, und ich komm vor Mitleid mit den Kindern fast um.
Wir haben uns jetzt seit der Diagnose den Allerwertesten aufgerissen, am meisten natürlich mein Bruder(doch er wird von ihr und ihrem Bruder/Schwägerin nur beschimpft, dabei tut ihr Bruder fast nix, ausser sie abgebrüht über den Leisten zu ziehen)- und alles ist für die Katz.
Meine Mutter schiesst jede Woche 50-150,- in deren Haushalt, es ist kein Geld für Lebensmittel, Sprit, Schulgeld da.Alles versinkt im Chaos. Die Kinder erfahren Struktur und Aufmerksamkeit nur noch durch meine kleine Familie, in unseren Augen hat sie als Mutter elendig versagt (das Kind aus 1.Beziehung ist schon von zuhause weg), die Kinder machen was sie wollen, Negatives Verhalten hat die Mutter durch Beifall bestärkt (nur ich hab so coole Kids die auf so eine Idee kommen, die sollen nicht so langweilig sein wie andere Kinder- O-Ton!!!)- mein Bruder durfte sich nie in den Haushalt, Finanzen, Erziehung einmischen, dementsprechend hängt er in den Seilen weil er mit allem überfordert ist.......und wir mittlerweile auch, da sie beratungsresistent ist.
Ich hab in die 2 Kinder schon soviel Zeit, Kraft und Geld investiert. Und mir bricht es das Herz, wenn ich mit ihnen über die Situation spreche.In den letzten 6 Monaten hab ich soviel von den Kindern über die Mutter gehört und an dem Verhalten der Kinder gesehen, was mich / uns in unserer Meinung über ihr Versagen nur bestärkt.


Im Moment ist das alles so aussichtslos, und ich denke, dass Ihr durch meinen KuddelMuddelText kaum was verstehen konntet, oder?
Es sind ja auch nur minimalste Bruchteile, alles zu dokumentieren würde Tage und Nächte kosten, aber Details zu berichten, darum geht es mir ja nicht. Auch nicht darum, mich über meine Schwägerin trotz ihrer Situation (Krankheit) und über das (von ihr in all den Jahren vor der Krankheit verursachtes) Familien-Chaos aufzuregen.

Nein, darum geht es mir nicht.Ich benötige nur mal ein paar objektive Sichtweisen und sich daraus ergebende Tips, oder vielleicht sogar
Berichte von ähnlichen Fällen.

Das ist alles so traurig, und mittlerweile können wir alle nur noch tatenlos zuschauen,wie sie in den Ruin rutschen, ob sozial, finanziell und emotional.

lg von der nonna

PS. danke fürs ausdauernde Lesen!

 
12 Antworten:

Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von sophieno am 06.11.2011, 9:29 Uhr

Meine Ideen:
- nehmt die Kinder zu euch
- wenn das nicht geht, Jugendamt informieren, Pflegefamilie suchen (die Verhältnisse scheinen mir für Kinder wirklich schädigend)
- kein Geld geben, wenn dann nur Sachwerte (Lebensmittel kaufen, Auto betanken)
Alles Gute, sophieno

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von tequila sunrise am 06.11.2011, 9:41 Uhr

ojee, das ist eine ganz schwierige Situation. Dein Bruder muss sich Hilfe beim behandelnden Arzt suchen. Wenn sie durch die Wesensveränderung Dinge tut, die der Familie schaden, dann muss sie in irgendeiner Form durch Medikamente "stillgelegt" werden. So ist die übliche Vorgehensweise. Das ist erstmal nur durch einen sich kümmernden Arzt möglich, ist aber auf der anderen Seite auch sehr, sehr schwer, weil das Einsehen der Patientin ja nicht da ist und sie am Ende die Medikamente ja selber nehmen muss. Evtl. kann er sich auch an einen Sozialdienst wenden (kann auch durch den Onkologen vermittelt werden). Die Kinder sollten psychologisch begleitet werden, denn die Situation wird ja noch viel schlimmer für sie werden. Das könntest du evtl. anleiern. Bei uns an der Uniklinik gibt es spezielle Programme und Angebote für Kinder von krebskranken/sterbenden Eltern. Das muss ein erfahrener Kinderpsychologe sein. Da würde ich auch über den behandelnden Onkologen gehen oder in der nächsten größeren Klinik nachfragen.

Es bleibt nichts anderes übrig, als jede Hilfe anzunehmen, die zu bekommen ist. Bleibt in Kontakt mit dem behandelnden Onkologen. Er wird auch dir helfen in Bezug auf die Kinder.
Toll, dass du dich um die kümmerst.
Was ist es denn für ein Tumor ?
LG

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von Hase67 am 06.11.2011, 10:07 Uhr

Hi,

deine Schwägerin ist aufgrund ihrer Erkrankung offenbar nicht mehr geschäftsfähig. Früher gab es die Möglichkeit, in solchen Fällen einen Vormund zu bestellen, heute ist es schwieriger, eine Person zu "entmündigen", es wird aber in diesem Fall, vor allem angesichts der Tatsache, dass sich dein Bruder nicht gegen sie zur Wehr setzen kann, kein Weg dran vorbeiführen. Redet mit den Ärzten, schildert ihnen die desolate Gesamtsituation und bittet um Hilfe. Ich weiß nicht, wie die Aussichten stehen, einen gesetzlichen Vertreter zu bestellen, da es ja noch deinen geschäftsfähigen Bruder gibt - in jedem Fall aber braucht es jemanden, der von außen die Finanzen kontrolliert und deinen Bruder unterstützt.

Dann, zweite Maßnahme: Nicht jammern, dass ihr so viel investiert und das Chaos nur noch größer wird - kein Geld mehr geben, sondern nur noch Dinge, die direkt verbraucht werden können. Alle Stellen mobilisieren, die euch helfen könnten: Zunächst mal fällt mir da das Jugendamt ein, das eine Familienhelferin als Begleitung der Familie abstellen könnte, auch um die Kinder im Auge zu behalten und da reagieren zu können.

Dein Bruder braucht meines Erachtens dringend objektive Hilfe von außen, nicht von Familienmitgliedern, die emotional zu sehr in die Geschichte verstrickt sind und denen der Überblick über rechtliche und soziale Hilfsmöglichkeiten fehlt.

LG

Nicole

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von lotte03 am 06.11.2011, 11:22 Uhr

Definitv Hilfe von außen suchen, ihr seid zu involviert. Primär kommt sicherlich eine Famileinhilfe in Betracht, dazu muss der Kontakt über das Jugendamt laufen. Unbedingt das Gespräch mit dem behandelnden Arzt suchen- ich würde ebenfals mit seiner Hilfe (Gutachten?) versuchen, zumindest die finanzielle Situation zu entschärfen (Geschäftsfähigkeit!). Ein Hinweis könnte die Sache mit der "fingierten" Pflege (statt Hospiz) sein- die Gute ist wohl schon jenseits der Realität. Pflegegeld "abzocken" (sorry, ich nenn das jetzt mal so) und sich praktisch "selbst" pflegen- ganz so blöd sind die off. Stellen ja nun doch nicht. Sorry, klingt hart- aber es geht nicht nur um sie, sondern auch um die Kinde rund die wirtschaftliche Existenz.

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von SaRaNi am 06.11.2011, 11:59 Uhr

Der MDK ist nicht blöd. So einfach gibt es keine Pflegestufe und wenn die merken, dass da was faul ist, dann gibt es nur Sachleistungen ( d.h. das ein mobiler Pflegedienst für die Pflege direkt mit der Kasse abrechnet) oder stationäre Pflege.
Hatte neulich einen Fall, da wurde der Familie die Geldleistung der Kasse ( mit Kasse meine ich Krankenkasse) gestrichen, weil es nicht für die Pflege verwendet wurde. Der MDK sagte deutlich im neuen Gutachten: NUR Sachleistung oder stationäre Pflege. Und wir halten uns an das was der MDK vorgibt.

P.S: Ich arbeite bei einer großen Krankenkasse, Bereich Pflegekasse.

Und habt ihr schon Mal über die Möglichkeit eines gesetzl. Betreuers nachgedacht? Der die Finanzen regelt usw. ?
Denke das wäre sehr wichtig, damit sie ihre Familie nicht noch weiter ruiniert. Und wenn sie dann zuhause nicht mit ihr klarkommen, kann auch eine Heimunterbringung angeordnet werden, das geht aber nicht solange sie nicht "entmündigt" ist.

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von Tinai am 06.11.2011, 12:36 Uhr

Hallo,

ganz akut kann ich nur was zu der Bestellerein sagen:

Dein Bruder sollte sämtliche Firmen anschreiben, wo sie bestellt und denen mitteilen, dass sie ihr nichts mehr schicken dürfen, weil die Finanzen das nicht erlauben. Die Firmen werden sich wahrscheinlich daran halten. Dann kann die Schwägerin toben, dass nichts geliefert wird, aber dann tobt sie wenigstens nicht wegen unbezahlter Mahnungen.

Im Grunde müsst Ihr Deinen Bruder an die Hand nehmen. Er soll Strom Wasser am besten getrennt bezahlen (getrennte Uhren).

Und dann würde ich mit dem behandelnden Arzt sprechen, ob man sie nicht einfach ins Hospiz einweisen kann. Ich hatte eine Nachbarin, die wurde mit der Polizei in eine Klinik gebracht, weil sie sich weigerte, einer bestimmten Behandlung zu unterziehen. Das war in dem Moment nicht schön, aber es war notwendig und hat ihr sehr gut getan (gut, das war zur Einstellung bestimmter Medikamente und nicht zum sterben).

Aber Dein Bruder braucht Luft und einen freien Kopf, um die richtigen Schritte zu tun.

Grüße tina

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von Pemmaus am 07.11.2011, 9:35 Uhr

Zuerst einmal Hut ab! Ich finde es ganz toll, dass ihr die Familie unterstützt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was ihr leistet. Mir geht es ähnlich. Mein Mann hat einen Hirntumor.

Pflegegeld gibt es erst nach einem Gutachten des MDK. Pflegegeld gibt es für Pflege, nicht für Betreuung... auch wenn dieses die meiste Zeit in Anspruch nimmt, wurde mir jedenfalls neulich schriftlich mitgeteilt :-(

Euer Verhältnis zu deiner Schwägerin war ja anscheinend nie sehr toll. Dennoch finde ich es bewundernswert, dass ihr deinem Bruder und seiner Familie helfen wollt. Und genau da solltet ihr ansetzen. Bitte bedenkt, welcher schockierenden Situation dein Bruder ausgesetzt ist: Seine Frau wird sterben, seine Kinder haben nur noch ihn allein, seine Frau hinterlässt ein finanzielles Desaster. Hinzu kommt, dass er sich vorher nie um solche Belange kümmern durfte, konnte und wollte…. wie auch immer - es ändert nichts daran, dass er es in Zukunft selbst in die Hand nehmen muss.

Statt alle Zeit, Kraft und Geld irgendwie zu investieren: Setzt euch gemeinsam mit deinem Bruder an einen Tisch und macht einen Plan. Mach deinem Bruder klar, dass er jede sich im bietende Hilfe annehmen muss. Wendet euch gemeinsam mit ihm an eine Familienberatungsstelle, z. B. Caritas, Pro Famila etc. - was auch immer in eurer Nähe ist. Die wissen wiederum Anlaufstellen, die einem helfen können, was man beantragen kann und was einem zusteht.

Bitte unterstellt deiner Schwägerin keinen bösen Willen, die Familie zu ruinieren. Der Tumor kann zu so einer verzerrten Wahrnehmung führen (ich erlebe das täglich, nur in einer anderen Weise)... und bitte vergesst nicht, mit was für einer schlimmen Prognose diese Frau konfrontiert wurde. Bei allem was dein Bruder und was ihr durchmacht, IHR Leben wird auf eine grausame Weise beendet werden… und das ist ihr sicher bewusst. Man weiß nicht, ob man selbst da schon verzweifelt wäre, wenn man dies selbst zu ertragen hätte. (Vielleicht will sie sich durch die Käufe ein Glückserlebnis verschaffen… man weiß es nicht.)

Aus diesem Grund ist es eben auch wichtig, sich juristischen Rat zu holen, wo man da ansetzen kann. Ich schätze auch, dass hier ein Vormund oder Betreuter eingesetzt werden muss.

Statt unkontrolliert „reinzubuttern“, solltet ihr euch gemeinsam überlegen, welchen Part ihr übernehmen wollt und auch könnt. Geldbeträge würden bei mir überhaupt nicht fließen, wenn ich wüsste, dass damit nur irgendwelche Löcher gestopft werden, die an anderer Stelle wieder aufreißen. Z. B. denke ich, wenn du die Kinderbetreuung vorerst übernimmst, leistest du wirklich schon mehr als genug… und darfst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du andere Hilfe nicht anbietest. Vielleicht kann jemand anders sich ein wenig um das dort herrschende Chaos kümmern… Bitte erwartet aber nicht, dass deine Schwägerin es dann schafft, Ordnung zu halten. Das lässt wahrscheinlich allein ihre Krankheit schon nicht zu, unabhängig von der „Veranlagung“, die vielleicht schon immer bestand.

Alles in allem dürft ihr auch nicht vergessen, dass Dein Bruder diese Frau einmal geliebt hat. Außer der Tatsache, dass die Dame nicht mehr ganz geschäftsfähig scheint: Ist sie denn körperlich schon so hinfällig, dass sie jeden Tag sterben könnte??? Nur dann würde ich eine Person in ein Hospiz bringen. Mein Mann hatte damals eine Überlebensprognose von 9 Monaten… jetzt lebt er seitdem schon über 2 Jahre, sein Zustand wird zwar immer schlechter, aber ich würde es im Moment nie und nimmer übers Herz bringen, ihn ein Hospiz oder Pflegeheim zu geben. Allerdings habe auch ich eine sehr starke Familie im Hintergrund. Er geht halbtags in eine Tagesförderung vom paritätischen Wohlfahrtsverband, nachmittags wird er von seinen Eltern betreut bis ich von der Arbeit komme. Danach bin ich zuständig und auch unsere 10-jährige ist gefragt. Ich bekomme Hilfe bei der Wäsche, weil ich das zeitlich nicht gebacken bekomme. Zuerst habe ich wirklich versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. Irgendwann musste ich mir dann eingestehen, dass das nicht geht und dass dann auch unsere Tochter total zu kurz kommt. Aber so weit musst du erst mal sein. Ich hatte und habe teilweise immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich irgendeine Arbeit abwälze. Und immer schweben die Zukunftsängste mit im Raum…

Wenn Du magst, können wir gern per PN in Kontakt bleiben. Ein sehr gutes Forum ist auch www.hirntumor.de. Dort kann man sich mit Patienten und auch Angehörigen austauschen, die wirklich alle an ihrem Schicksal zu beißen haben. Jeder bewältigt es auf seine Weise. Aber man kann sich gute Tipps holen oder auch nur mal ausheulen.

Ich wünsche euch viel Kraft.

LG
Pem

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von Sakra am 07.11.2011, 18:06 Uhr

ach K.
ich habe sehr oft an euch denken müssen, wie es weitergegangen ist.
auf jeden fall wünsche ich euch kraft für die kommenden wochen, monate??

was zu tun ist wurde ja schon geschrieben. auf jeden fall müssen die kinder aus diesem chaos gebracht werden. wendet euch ans jugendamt, ev auch an die charitas etc. die werden euch mit sicherheit weiterhelfen können und aufzeigen, welche möglichkeiten ihr habt, denn so kann es ja nicht weitergehen.

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von disi am 07.11.2011, 20:58 Uhr

deine Schwägerin tut mir so leid, die Arme Frau.
Die Kinder haben euch und Oma und Opa und ich finde es toll, dass ihr sie unterstützt. Es muss für deine Schwägerin auch sehr schmerzhaft sein. Würde mich auf jeden Fall auch ans Jugenamt wenden und gucken was es für Möglichkeiten gibt.

Viel viel Kraft!!

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von Sternspinne am 08.11.2011, 8:15 Uhr

Sehr schwierige Situation!
Es ist nicht einfach, als quasi Unbeteiligter das Chaos eindämmen zu wollen.

Was mir einfällt ist, dass die Schwägerin panisch versucht, die Kontrolle zu behalten, also nicht über das Chaos, aber über ihr Leben. Sie will wahrscheinlich das nahe Ende noch nicht wahrhaben und kämpft mit ihrer Art eben dagegen an. Wenn sie vorher charakterlich nicht einfach war, dann wirkt sich das eben so aus. Zusätzlich wie du selber schreibst noch der Tumor, das ist schon heftig.

Ich würde sagen, ihr braucht eine Begleitung von aussen. Also therapeutische Begleitung für die Kinder, evtl. eine Angehörigengruppe für den Vater. Kann nicht auch der behandelnde Arzt helfen, jemanden zu finden?
Evtl. könnte auch das Jugendamt mal zu euch (!) nach Hause kommen und Vater und Kinder beraten und nach Hilfen suchen. Bei uns ist die psychologische Beratung beim Jugendamt echt gut.
Vor allem sind professionelle Helfer nicht involviert und haben dadurch mehr Kraft.

An ein Hospiz würde ich auch nur denken, wenn sie körperlich sehr pflegebedürftig ist. Auch wenn sie egoistisch ist und Chaos verbreitet, es ist ihr Leben, das gerade zu Ende geht. Für euch ist es Chaos, für sie ist es das Letzte was sie erlebt und natürlich - noch - nicht aufgeben möchte. Vielleicht kann sie auch gar nicht mehr an andere denken. Auch da würde ich sagen, befreit sie von der Aufgabe, es ihrer Familie recht machen zu müssen. Für die Kinder ist es die Hölle, das hört sich echt so an, aber für sie ist es auch nicht besser.

Unterstützt deinen Bruder und bietet den Kindern evtl. Gespräche an, damit sie es loswerden und begreifen können.

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Nochmal Nachsatz... zum Thema sie erzählt, dass sie bald geheilt ist...

Antwort von Pemmaus am 08.11.2011, 9:56 Uhr

Möchte nochmal was zu diesem Thema sagen, was sie da verbreitet. Es gibt einen Satz: "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Und ich denke einfach, dass die meisten Menschen eine Art Selbschutz entwickeln, dass sie selbst nicht wahrnehmen, dass sie dem Tode geweiht sind.

Ich habe von einem Onkologen in unserer Stadt gehört, dass er einem frischen Krebspatienten die Diagnose auf schockierende Art und Weise an den Kopf geschmissen hat, inkl. Todesurteil. Als jedoch der Tod genaht hat, dann hat er ihm unendlich Mut gemacht, dass er bald wieder auf den Beinen ist.

Oder sie war vielleicht bei einem Heilpraktiker... die versprechen ja auch das blaube vom Himmel. Und vielleicht schöpft sie auch daraus die Hoffnung, dass sie wirklich bald geheilt ist. Zudem kann es ja dann auch sein, dass gerade das Zentrum, das für die Realität im Kopf zuständig ist, vom Tumor betroffen ist.

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Re: Hilfe! Familie geht zugrunde...... (gaaaanz lang!!)

Antwort von RR am 08.11.2011, 19:49 Uhr

Hallo

also zunächst mal denke ich müsste etwas "gemacht" werden damit sie nicht im Versandhandel/i-Net aufs gerade wohl alles bestellen kann.

Ansonsten würde ich kein GELD mehr geben, sondern ggf. einkaufen u. die Lebensmittel/Waschmittel etc. vorbei bringen. Wegen der Pflege wendet euch an die Sozialstation, die können z. B. 1-2x am Tag kommen um den Patienten zu waschen etc.

Wegen der Kinder: Wendet euch ans Jugendamt. Das heisst nicht dass sie in ein Heim kommen. Aber besser ihr kommt selbst zum JA als dass sie es irgendwann von 3. mitbekommen..... dann habt ihr die schlechteren Karten!

Das mit der Wesensart kenne ich - mein Vater war MS-Krank u. hat auch die Familie "dirigiert...." also unter Krankheit nichts ungewöhnliches. Er hat auch noch kurz vorm Sterben gemeint er würde wieder gesund! Obwohl JEDER wusste, das wird nie mehr!

viele Grüße

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