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Geschrieben von DK-Ursel am 10.02.2011, 7:29 Uhr

Fragestellung bei der Lektüre

Guten Morgen!

Die vielen Meinungen hier zeigen ja bereits das Dilemma, in dem die Schule steckt.

Klar ist es oft für Kinder, die in bücherlosen Haushalten aufwachsen, schwieriger, zum genußvollen Lesen zu kommen.

ABER Lektüre in der Schule hat doch eher den Sinn, ein (Allgemein-)Wissen) über Literatur zu vermitteln oder wenigstens einen Einblick in die verschiedenen Epochen, einen Überblick über große Dichternamen.
Sie hat auch den Zweck, Interpretions"kunst" zu üben, Textanalysen zu lernen, Sprachunterschiede zu erkennen etc.
Kurz: Mit dem Text zu arbeiten.
"Lese- und Schreibkompetenz" sind enorm wichtig, ja, aber das sind die tehcnischen handwerksträger, die nicht durch Lektüre vermittelt werden sollen.
(Krass gesagt: Keiner lernt LESEN anhand von Goethe-texten oder "Die Kinder von Schewenborn". Das ist lektüre und dient wie erwähnt anderem.)

Wer da mithaltend soll und will, muß diese Kompetenzen längst "drauf" haben.

Genußvolles Lesen, Spaß an Büchern, wird anders vermittelt.
Dazu sollte es in jeder Schule, in jeder Klasse mind.1x pro Woche Bibliotheksstunden geben.
DA kann man - natürlich am allerbesten immer neben der elterlichen Leseförderung - Freude am Buch vermitteln,
Da kann man die Vielfalt der Bücherwelt darstellen, da kann man zeigen, wie lustvoll,aber auch wie nützlich Bücher und Lesen sein können.

Statt Englisch im KIGA hat man hier in DK durchaus seinen Gang zur Bibliothek mit den Kleinsten.
Und sogar in Dtld. haben Kollegen und ich schon Bibliotheksstunden für Schulklassen durchgeführt - da kamen die Klassen regelmäßig einmal pro Woche in die (Suhcl-)Bibliothek und s.o.

Es geht also --- leider baut ja gerade auch Dtld. wieder viel bei den Bibliotheken ab; sie werden als Bildungsträger und Förderungsmaßnahme leider total unterschätzt und selbst Eltern erwähnen sie (oder auch nur Bücher/Lesen/Vorlesen) ja als letztes (wenn überhaupt), wenn sie an Förderung ihres Nachwuchses denken.
Wer in Bibliothekaren nur die Verwalter von angestaubten Büchern sieht, kann Bibliotheken niemals richtig einschätzen und nutzen!

Schule kann eben elterliche Förderung nicht ersetzen.
Das erkennt man sogar in einem DK, wo Kinder von Babybeinchen an ganztags fremdbetreut werden.

Leider gehen viele Eltern in Dtld. dazu über (jedenfalls bekomme ich den Eindruck, wenn ich dt. Elternforen mitlese und Freunde höre), schulische Förderung zu übernehmen und darauf zu setzen statt wie früher ihre Aufgabe in Sprach- (wohlgemerkt nicht Fremdsprachen!-) und Leseförderung sowie der Förderung allgemein wichtiger Lernfunktionen wie Aufmerksamkeit, Konzentration, Durchhaltevermögen/Ausdauer, ... zu sehen.

Da kehrt sich in meinen Augen gerade was um:
Schule soll Elternaufgaben, Eltern Schulaufgaben übernehmen?
Das kann es wohl nicht sein.

"Sture Lektürenvorgabe" gibt es wohl nicht, ein Literaturkanon ist eine Auswahl von wichtigen Texten, aus denen die Lehrer auswählen können, aber doch hoffentlich nicht ausschließlich müssen.
Und die Schüler selber Lektüre auswählen lassen klingt ja sehr gut, wie aber soll gerade die Gruppe,die Du, Pagoum ansprichst, auswhälen, wenn sie nichts lesen = nichts klkennen?
Werden dann die Comics (die die Kollegen und ich weitaus weniger kritisch sehen als so manche Eltern) Schullektüre???
Aufgabe der Erwcahsenen ist es, Kindern ein großes Angebot zu zeigen - das geht nicht ohne eine gewisse Bevormundung.
Mitbestimmung ist prima, dazu muß auch erzogen werden, aber sie geht nicht in jedem Alter für alles.
Das würde Kinder auch hoffnungslos überfordern und die Erwachsenen ihrer Verantwortung entheben.
Selbst (oder gerade?) hier im demokratischen DK, wo die Kinder bestimmt dazu erzogen werden, ihren Mund aufzumachen, haben wir einen sehr gewissenhaften Literaturkanon, der sowohl neue wie auch klassische Texte einbezieht und meine Töchter durchaus auch zu einem "boah, ist das langweilig" veranlaßte.
Da mußten sie dann manchmal durch und erkennen den Wert oft erst viel später...

Übrigens ist doch das deutsche Schulsystem immer noch 3-geteilt ab der 5.Klasse, oder?
Daher sind es dann dort ja wohl auch hauptsächlich die Gymnasiasten, die an die "klassische" Literatur herangeführtwerden - und die bereiten sich ja durchaus auf andere Wissensgebiete vor (evtl. eben auch auf ein Germanistikstudium u.ä.) als andere Schulzweige.
Lese- und Schreibkompetenz setze ich bei solchen Schülern voraus.

Um nochmal auf meinen vorherigen Beitrag zu kommen:
Kein Mensch käme auf die Idee, mathematische Formeln durch Lustigeres auszutauschen,damit Mathemtik mehr Spaß macht.
Manchmal muß man sich durch langweilige Fächer (was ja auch individuell wahrgenommen wird) oder öde Themen wühlen, um dann insgesamt genau das Werkzeug zu bekommen, das hier gefordert wird und zu Spaß auch an klass. Literatur führt.

Und wer in der Grundschule das Einmaleins nicht lernt, kann eben später mit der höheren Mathemati kweitaus schwierger hantieren.
D.h. wer in den unteren Klassen, den jüngeren KJahren nicht die technischen Voraussetzungen für´s Lesen lernt, hat leider in der späteren Schulzeit dort auch Probleme.

Diese in gewissen Einzelfällen auch individuell beheben helfen ist die eine Aufgabe der Schule, das darf aber nicht auf Kosten der Kinder gehen, die das Klassneziel, nämlich Lesen, erreicht haben und mehr brauchen. (da bin ich also ganz bei Dir, Elisabeth!!)


Allen einen guten Tag - Ursel, DK

 
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