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Geschrieben von Jana69 am 09.11.2012, 17:46 Uhr

Fehlende Organisation

Hallo zusammen-
unser Sohn (11 Jahre, 6. Klasse) leidet mittlerweile selbst an seiner mangelnden Organisation (wir auch!!). Das Lernen - nicht nur für Klassenarbeiten - findet wenig strukturiert statt. Er sieht sich seine Hefte und Bücher nur sehr oberflächlich an, ist dann aber der festen Überzeugung, er habe ja genügend gelernt. Tränen gibt es dann bei schlechten Noten. Er möchte ja einerseits mehr und regelmäßig etwas für die Schule tun, dann aber fehlt es ihm an der konkreten Umsetzung. Insgesamt ist er noch recht kindlich, im Vergleich zu anderen Kindern seines Alters. Biete ich ihm an, früher von der Nachmittagsbetreuung zu kommen um mehr Zeit an einigen Tagen für das Lernen zu haben, lehnt er ab, weil er dort spielen möchte. An zwei Tagen Nachmittagsunterricht und an einem dann noch Sport - da bleibt nicht wirklich viel Zeit. Nun, mit zunehmend kompexerem Lernstoff und einer Vielzahl an Fächern wird es meiner Ansicht nach aber immer notwendiger und dringlicher, dass er lernt, sich gut zu organisieren und für die Schule vorzubreiten. Ich selbst unterstütze ihn schon gerne, bin aber durch Geschwisterkind, Haushalt, Arbeit und Studium schon oft an der Grenze dessen, was ich leisten kann. Nun aber zu meinen Fragen: Wie lange üben Eure Kinder und an welchen Tagen? Habt Ihr Erfahrung mit guten Wochenplänen oder ähnlichem? Ich habe auch daran gedacht, ihn bei einer Nachhilfe anzumelden. Wer hat hier Erfahrungen gesammelt und kann mir Tipps geben, worauf ich achten muss?
Ich möchte ihm gerne helfen, sein selbständiges Lernen fördern, bin aber ingesamt ratlos, wie ich die Sache am besten anpacken soll, so, dass ich ihn auch motivieren kann mitzuarbeiten.
Liebe Grüße an alle, die diesen Beitrag ernsthaft beantworten - Jana

 
7 Antworten:

Re: Fehlende Organisation

Antwort von AnnaMa am 09.11.2012, 18:11 Uhr

Hallo Jana,

ich habe hier auch so ein unorganisiertes Exemplar Sohn 6.Klasse. Er steht allerdings in allen Fächern auf zwei außer in den beiden Sprachen, da steht er auf 3 - daher kann ich einigermaßen entspannt zusehen. Er selbst setzt sich allerdings unter Druck - war halt gewohnt in der Grundschule ohne Lernen lauter Einser zu schreiben und meint, er sei ein "Looser" - das ist seine Einschätzung, nicht unsere - im Gegenteil, ich versuche ihm mehr Gelassenheit zu vermitteln, leider ohne Erfolg.

Inzwischen machen wir das so, dass ich (mit) ihm vor Klassenarbeiten den Stoff in "verträgliche Päckchen" einteile, die er dann, verteilt auf 3-5 Tage, abarbeitet. Das Lernen selbst kriegt er dann alleine hin, aber das Vorstrukturieren muss noch weitgehend ich machen. Ich hoffe, dass er sichs irgendwann abschaut, versuche auch immer wieder mal, mich da rauszuziehen und es ihn selber machen zu lassen, aber dann ist er halt doch eher chaotisch und oberflächlich wie du es von deinem Sohn geschildert hast.

Aber immerhin muss ich jetzt nur noch strukturieren und nicht mehr daneben sitzen. Es war nämlich gar nicht so einfach, ihn von dem "Mama - WIR müssen noch lernen" wieder runterzubringen. Ich habe dann gesagt, dass ICH ja keine Arbeit schreibe, sondern ER und es daher nichts bringt, wenn ICH lerne - trotzdem hat es eine Weile gedauert, bsi er sich das zugetraut hat.

Hausaufgaben macht er immer Sonntag bis Donnerstag jeweils alles, was für den nächsten Tag fertig sein muss. Wenn er mal nix hat, für den übernächsten Tag vorzuarbeiten, dazu konnte ich ihn noch nicht überreden. Naja, sein Ding, dann hat er halt mal einen Nachmittag nur 10 Minuten, dafür einen anderen 2 Stunden. Die Methode hat wenigstens den Vorteil, dass er immer aktuell vorbereitet ist und so kommt er ganz gut mit - zusätzliches Lernen ist eigentlich nicht notwendig.

Insgesamt hält sich der Zeitaufwand in Grenzen, schätze so maximal 1 Stunde pro Tag (im Schnitt) Hausis, und vor Klassenarbeiten vielleicht noch 4 Tage lang 20-30 Minuten zusätzlich. Ach ja, dass Vokabeln lernen auch zu den Hausaufgaben gehört, musste ich im auch erst erklären, im ersten Jahr hat er die immer nur vor Klassenarbeiten, dann halt mördermäßig viele gelernt, da hat er dann schon gesehen, dass es einfacher ist, immer nur die paar von der letzten Stunde für die nächste zu lernen.

Ist jetzt lang geworden, es ist aber auch ein längerer Prozess gewesen bis hierhin - ich hoffe, Du kannst für Eure Situation das rausziehen, was du gebrauchen kannst.

Alles Gute,

Anna

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von Jule9B am 09.11.2012, 19:08 Uhr

Normalerweise muss man auch vor Klasenarbeiten nicht wer weiß wieviel machen, wenn man dem Unterricht aufmerksam gefolgt ist. Dann würde es tatsächlich reichen, nochmal zu überfliegen, was alles drankommen könnte. Das wird wiederum meistens vorher nochmal vom Lehrer zusammengefasst, oder? Bei uns jedenfalls.

Ansonsten weiß dein Sohn anscheinend einfach keine Methoden, mit denen er lernen kann. Das ist auch Aufgabe der Schule, ihm Methoden beizubringen. Frag mal in der Schule nach.

Jetzt weiß ich nicht, in welchen Fächern er Probleme hat und kenne mich in anderen als meinen FÄchern auch nciht so gut aus, aber folgende Möglichekiten, etwas für die Klassenarbeit zu wiederholen sind z.B.:

- er erklärt es dir oder einem Geschisterkind oder einem Schulkameraden mit eigenen Worten, kann auf Fragen antworten.

- Vokabeln nicht nur abschreiben, sondern malen (beide Gehirnhälften müssen zusammen arbeiten, kreativ und rational), oder auch wichtige Merksätze bunt anmalen etc.

- Strukturlegetechnik: kannst du googeln - im Endeffekt etwa 10 oder 12 wichtige Begriffe, die mit dem Thema zu tun haben, auf einem Plakat sinnvoll anordnen und mit Strichen verbinden und diese beschriften, z.B. "HERZ pumpt das BLUT" "BLUT versorgt Körper mit SAUERSTOFF". "Die" richtige Lösung gibt es nicht, sie muss nur für ihn sinnvoll sein. Auch hiermit kann er es jemand anderem mit eigenen Worten erklären.

- Wörter oder auch Vokabeln sinnvoll ordnen, zum Beispiel Wortfelder bilden, Gegensätze aufschreiben oder auch nach Verben und Nomen oder was ihm sonst einfällt ... auch hier gilt: Es muss für _ihn_ Sinn machen.

- eine Mindmap zum Thema erstellen. Geht für jedes Fach und Thema.

- eine Collage, wenn es Sinn macht.

Tja, ansonsten frage mal den Klassenlehrer nach dem Methodencurriculum, es ist genauso wichtig, dass sie den Kindern Methoden zum Selbstständigen Lernen beibringen wie den Stoff an sich.

Viele liebe Grüße
Jule

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von TaoTao am 09.11.2012, 22:05 Uhr

Hallo,

wir haben gerade auch das Thema Selbstorganisation. Mein Großer geht in die 5.Klasse auf ein G8-Ganztagsgym. Hier gibt es keine Hausaufgaben sondern Lernzeit. Für die einzelnen Fächer gibt es Lernzeitpläne mit Aufgabenkatalogen und festen Abgabeterminen. Probleme hat er noch, sich so zu strukturieren und vorausschauend zu planen (z.B. Feiertage miteinplanen), dass der Abgabetermin eingehalten wird. Vor allem muss er die verschiedenen Termine für die unterschiedlichen Fächer im Blick behalten. Ich unterstütze ihn also zur Zeit in Organisations- und Zeitmanagement, dabei trägt er die Fristen im Kalender ein, markert, usw. Ich hoffe er zieht dieses System weiter durch.

Wie man das Lernen lernt, hängt - wie ich finde - vom Lerntyp ab. Manche lernen lieber alles kurz vor der Arbeit, andere lieber routiniert z.B. täglich 10-15 min. zu festen Zeiten. Unter der Woche hat mein Sohn seine Lernzeit in der Schule. Also lernt er zu Hause nur am WE für anstehende Arbeiten oder Vokabeln. Am WE nach dem Frühstück passt es bei uns am Besten, da ist er schnell und aufnahmefähig. Außerdem sehe ich dann gleich, ob etwas noch nicht sitzt. Das kann man dann ggf. am Nachmittag oder Abend in Ruhe wiederholen. Ich frage ihn vorher immer welche Themen oder Bausteine er gut und welche er nicht so gut kann und orientiere mich daran. Diese Selbsteinschätzung finde ich auch wichtig, um das eigene Lernen zu organisieren.
LG
TaoTao

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von Jana69 am 10.11.2012, 6:58 Uhr

Hallo,
zuerst einmal vielen Dank für Eure Beiträge und Tipps. Es ist so, dass er in der 5. Klasse durchaus ganz gute Noten schrieb. In Englisch, Mathe und Deutsch jeweils eine drei, in allen anderen Fächern eine zwei. Nun aber kamen ja nochmals einige andere Fächer hinzu und insgesamt wird der Stoff sehr komplex. Das Tempo zieht an und die Gesamtsitutation in der Klasse ist auch nicht die Allerbeste. Z.B. findet der Englisch-Förderunterricht zu einer Zeit statt, in der er Nachmittagsunterricht hat und nicht teilnehmen kann. Ich werde mit der Schule schon auch in nächster Zeit Kontakt aufnehmen, aber herrscht augenblicklich auch irgendwie Aufbruchsstimmung: neue Lehrerin seit diesem Schuljahr und diese geht bereits vor den Weihnachtsferien wieder wg. Mutterschutz und fehlt aktuell auch immer wieder. Die Klasse ist - das wird von allen Lehrern zurückgemeldet - enorm störend und hat viele auffällige Kinder. Klar, das dies ohne Zweifel zusätzliche Faktoren sind, die Aufmerksamheit wie aber auch schulische Methoden blockieren. Doch müssen wir zusehen, dass wir für uns zu Hause wenigstens eine verlässliche Lernstruktur erarbeiten. Der Frust meines Sohnes wird immer größer. Auch er war ein Kind, welches wenig während der Grundschulzeit tun musste um akzeptable Noten zu schreiben. Jetzt erst also muss er sich in ein Lernkonzept einfinden, auf dessen Suche ich gerade bin.
Liebe Grüße von Jana

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von AndreaL am 11.11.2012, 9:35 Uhr

Hallo,

interessanterweise sind es immer häufiger Jungs, die sich mit dem Lernen schwer tun...

Die Aussage, dass gute Mitarbeit im Unterricht reicht, um mit einmal über die Unterlagen drüber zu gucken hinterher gute Noten schreiben zu können, gilt hier nicht.

Im Unterricht werden oft in Gruppenarbeiten Einzelpunkte vertieft, das große Ganze muss selbstständig zu Hause bearbeitet werden.

Daher ist oft für Kinder hilfreich, wenn Du mit ihm zusammen vor Arbeiten Dir einen Überblick verschaffst, was in den Mappen ist und was dazu im Buch gehört. Hier wird in einigen Fächern, z.b. Ph/Ch nicht mit dem Buch im Unterricht gearbeitet, aber voraussgesetzt, dass die Inhalte des Buches für die Arbeit gelernt weden. Dann gilt es, den Lerninhalt in Oberthemen zu strukturieren und jedes Thema dann zu lernen, nach einer irgendwie eigenen Struktur...

Für die Sprachen gibt es gute Klassenarbeitstrainer, für Mathearbieten lohnt es sich, einfach noch mal Aufgaben neu durchzurechnen, die im Unterricht erarbeitet wurden. PH/Ch/Bi-Bücher bieten oft Übungsaufgaben, die die Kinder durchgehen können. In Deutsch lohnt es sich Probeaufsätze zu schreiben (müsstest Du allerdings durchgucken und mit ihm besprechen).


Der Sohn hier tippt sich die komprimierten Inhalte unter die vorher festgelegten Oberpunkte stichpunktartig ab. Und speichert sich das pro Arbeit ab. Hat den Vorteil, dass er oft zu späteren Zeitpunkten auf diese komprimierten Dinge zurückgreifen kann.

Die Arbeitzeit hier ist am Sa/So ab 10.30 Uhr. Um 15.00 ist (mit einer Mittagspause) spätestens Schluss (diese Zeiten gelten in den üblen Arbeitenzeiten wie z.B. jetzt). Unter der Woche wird an Kurztagen ab 14.30/15.00 für 2 Stunden gelernt, an Langtagen gelegentlich abends Vokabeln gelernt. Aktuell alles zusammen :-/..., zudem laufen zwei Arbeitsgruppen - da muss sich auch getroffen werden.

Viel mehr als Schule, Kirche (Konfer) und Sport läuft grad nicht. Da bin ich froh, wenn die Kinder sich mal am Freitag nach der Schule treffen und zusammen einen Döner essen :-).

LG

Andrea

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von Moneypenny am 12.11.2012, 19:43 Uhr

Liebe Jana,

es gab schon so viele gute Tips von den anderen Posterinnen, nur ganz kurz "Mutzusprech":
Mein Sohn (12) geht in die 7. KIasse einer bilingualen Gesamtschule und war bis Ende der 6. Klasse ebenso unstrukturiert und unorganisiert, ich habe vor den Sommerferien immer noch jeden Tag seine Schultasche durchsehen müssen (es könnte ja darin etwas anfangen "zu leben" ), Hausaufgabendeadlines wurden nicht ins Logbuch eingetragen , sondern auf den Handflächen notiert, er konnte sich nicht annähernd selbständig auf Klassenarbeiten vorbereiten und ich habe immer die Mädchenmütter beneidet, die mir versicherten, sie "wüßten gar nicht , was die Kinder auf hätten, denn die würden ja alles schon sooo schön von allein erledigen".
Bei meinem Sohn kam dann wirklich über die Sommerferien ein totaler Reifeschub; mit Beginn der 7. Klasse war auf einmal der Knoten geplatzt und er arbeitet jetzt selbständig, macht dabei auch mal seine negativen Erfahrungen, ich höre ihn ab, wenn er mich drum bittet, aber das war es dann auch schon und statt in allen Fachern auf 3 und 4 wie im letzten Schuljahr steht er jetzt in allen Fächern auf 1 und 2.
Genau das hatte mir seine damalige Klassenlehrerin bereits am Anfang der 5. Klasse prophezeit; sie sagte, bei Jungs dürfe man einfach vor der 7. oder 8. Klasse nicht erwarten,daß sie organisiert und strukturiert arbeiten, es sei einfach so, daß Jungs da den Mädchen hinterherhinken, und jetzt sehe ich, daß sie recht hatte.
Also nur Mut- es wird ganz sicher besser !!

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Re: Fehlende Organisation

Antwort von Jana69 am 12.11.2012, 21:22 Uhr

Hallo und vielen lieben Dank für Eure Mutmacher und Tipps! Über das Internet habe ich nun einen Wochenarbeitsplan gefunden, den wir ausprobieren und wo er sich auch die Zeiten eintragen kann, an denen er freizeitmäßig unterwegs ist. So wird er auch sehen, dass ihm dafür auch noch Zeit bleibt und nicht nur für das Lernen. Ansonsten ist festgelegt, dass er täglich eine halbe Stunde seine aktuellen Unterrichtsinhalte die wichtig sind, nochmals durchsieht, Vokabeln liest etc. Mehr als eine halbe Stunde geht im Augenblick noch nicht, das spüre ich. Dafür aber bekommen wir mehr Koninuität in die Sache und Lernen wir alltäglicher. An den Wochenende haben wir uns noch nicht auf einen bestimmt Zeitdauer festgelegt, denke aber pro Tag eine Stunde dürfte schon zu erwarten sein.
Ansonsten ist die Aussicht, dass sich mit Beginn der 7. Klasse ein Reifeschub einstellen könnte auch nicht zu verachten

Liebe Grüße von Jana

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