Erzieherin probleme mit mein Kind

Ich denke, du solltest bei allem Verständnis für deinen Sohn und dem Bestreben, ihn zu unterstützen und zu schützen die Augen nicht davor verschließen, dass er offenbar Probleme hat. Und das nicht erst seit kurzem oder nur in diesem Kiga.
Das ist weder seine Schuld, noch deine!
Er hat scheinbar einen hohen IQ (wer hat den getestet und wann?), gleichzeitig aber auch eine so massive Sprachentwicklungsstörung, dass er zurück gestellt wurde. Das ist eine schwierige Kombination für dein Kind, aber auch für die Erzieherinnen.
Zumal ich wundere, dass er erst jetzt, mit 6 wohl gut aufgeholt hat. Wurde die Sprachentwicklungsstörung erst so spät festgestellt? Dann lebt er ja schon sehr lange mit dem Gefühl, dass ihn keiner richtig versteht und ihm auch nicht wirklich geholfen wird.

Für mich liest sich der Text schon sehr danach, dass du immer wieder Entschuldigungen für dein Kind findest - normal, aber nicht immer zum Besten für alle. Es ist nicht nur Aufgabe der anderen, sich immer für ihn Zeit zu nehmen, damit es ihm Recht gemacht werden kann. Und genau so wenig sind alle anderen keine guten Pädagogen, nur weil dein Sohn auch Konsequenzen für unschönes Verhalten tragen muss.

Er hat doch wohl kein Problem mit dem Hören & Verstehen - ihm wurde gesagt, er solle in der Ecke nicht spielen/gut aufpassen und auch warum. Statt dessen drückt er genau in dieser Ecke den Kopf eines anderen Kindes gegen einen Nagel und hört auch nicht auf damit.
Ebenso hält er andere Kinder immer weiter gegen deren Willen fest.
Er wendet sich nicht an die Erzieherinnen, wenn er Probleme mit anderen Kindern hat oder zB dringend zur Toilette muss.
Das zeigt doch schon ein Muster: läuft es nicht so, wie er will, wird er körperlich und hört auch nicht auf, wenn es ihm gesagt wird.
Er weißt andere gerne darauf hin, was sie seiner Meinung nach falsch machen - und du bestätigst ihn offenbar auch darin, dass das immer ok ist. Bzw. dass die anderen dann auf ihn eingehen müssten.
Ebenso wie du meinst, dass dein Kind dich natürlich niemals anlügen würde. Er lügt sicher nicht absichtlich bzw. kalkuliert - aber Kinder neigen dazu, Situationen so zu schildern, wie sie sie wahrgenommen haben. Und diese eigene Wahrnehmung ist nicht unbedingt dann genau das, was tatsächlich passiert ist. Da wird auch gerne mal weg gelassen, was man selbst getan hat.

Ich würde dir raten, ihn mal in einem SPZ vorzustellen oder bei einem KJP - um nochmal die Intelligenz zu testen, aber auch, um die Probleme, die sich aus der Sprachverzögerung und möglicherweise Unterforderung besser zu bestimmen.
Und ihm dann auch besser helfen zu können.

Ich glaube, du solltest deine Hilfe nicht nur darin sehen, ihn immer in Schutz zu nehmen - sondern mehr darin, Hilfestellungen zu finden, die ihm helfen, sich besser in eine Gruppe integrieren zu können.