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Gedanken,Gefühle... Trauer

Thema: Gedanken,Gefühle... Trauer

Hallo, weiss echt nicht ob sowas auch hierher gehört,aber ich weiss zur Zeit echt nicht mehr wohin mit meinen Gedanken ,Gefühlen und der Trauer... Meine Großmutter ist seit 8 Jahren ein Pflegefall durch einen Schlaganfall,es gab immer höhen und Tiefen mit ihr(sie wird zuhause gepflegt)...aber seit letzter Woche Freitag sieht es wohl so aus ...das es zu Ende geht :( Und das ist das Problem für mich...ich hab das Gefühl ich ertrage es bald nicht mehr sie so zu sehen....am schlimmsten sind die Gedanken wofür ich mich dann schon echt schäme..."Hoffentlich hat sie es bald geschafft" sowas darf man doch nicht denken ....die Stille um uns alle herum...keiner traut mehr über seine Gefühle zu reden,keiner traut mehr zu lachen ... das macht mich alles sooo traurig... Jedes Telefonklingeln ist der planke Horror ....sie ist zur Zeit im Krankenhaus ...ich denke sie wird Anfang der nächsten Woche entlassen....die Ärzte können nix mehr machen... Ich weiss grad auch nicht was ich von euch will....vielleicht nur mal jemand der vielleicht selber mal in der Situation war .....und es versteht LG

von 3xMammi35 am 18.10.2015, 16:01


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

"Keiner redet über seine Gefühle ". "Hoffentlich hat sie es bald geschafft - das darf man doch nicht denken! " Wahrscheinlich fühlt ihr alle gleich und wünscht der Oma, dass sie bald erlöst sein möge. Aber das "darf man ja nicht denken " - und schon gar nicht aussprechen. Und das macht die Situation so unaushaltbar. Setzt euch zusammen und sprecht über eure Empfindungen. Oder bete für deine Oma. Dabei ist es schön, dass du alles denken und aussprechen darfst und dich für deine Gefühle nicht rechtfertigen musst.

von Julie am 18.10.2015, 16:22


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

Genau das ist das Problem.Keiner traut sich zu reden,weil jeder denkt,sowas denkt und sagt man nicht.Leider ist dies immernoch ein Tabu-Thema.Wer will schon einen nahen Angehörigen leiden sehen und vor allem gehen lassen,geschweige,darüber reden.Nur zu gut kennen diese Situation viele Menschen.Irgendwie wünscht man dem Sterbenden ja doch,dass er es bald geschafft hat.Auf der anderen Seite ist es ein Abschied für immer und das macht es so schwer.Das verstehe ich -und andere-auch.Ich schicke dir mal ganz viel Kraft!

von fsw am 18.10.2015, 16:35


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

Ich habe dir eine PN geschickt

von albaconi am 18.10.2015, 20:38


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

Bei uns war die ganze Familie da und wir haben auch um Erlösung gebetet und gebeten. Es ist eine schwere Zeit. Viel Kraft. Lg, Murmel

von Murmel021013 am 18.10.2015, 21:02


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

Mein Opa ist im Oktober 2013 gestorben, nach länger schwerer Krankheit. Er war geistig voll da, nur nicht mehr in der Lage sich ein Brot zuschmieren, oder sich selber die Haare zu kämmen. Er hat seine Wut oft an uns ausgelassen in den letzten zwei Jahren , mit dummen und sehr verletztenden Sprüchen. Er war davor ein extrem lieber Mensch der alles für seine Familie getan hat. Und man hat gesehen wie sehr er gelitten hat. Im Sommer vor seinem Tod habe ich mir auch gewünscht das es vorbei gehen soll, er nicht mehr so leiden soll und endlich Frieden findet. Es ist nicht schön oder einfach mit anzusehen wie ein Bär von einem Mann zu einen Haufen elend wird. Er ist zwei Tage nach dem wir ihn in die Kurzzeitpflege gegeben haben ( meine oma brauchte eine Pause) gegangen. Er wollte nicht mehr, hat gesehen das er nicht mehr nach Hause kann ( im Pflegeheim mussten ihn drei Mann auf Toilette helfen zuhause hat meine oma das alleine gemacht) und ist gegangen. Sie haben ihn noch einmal zurück geholt aber er ist am gleichen Abend endgültig gegangen ( ich stell mir immer vor das er lachend raus gegangen ist als die Ärzte ihn reanimiert haben, so lachend wie früher). Ihm geht es jetzt besser und er ist glücklich.

von sterntaler82 am 18.10.2015, 21:02


Antwort auf Beitrag von 3xMammi35

Meine Mama hat nach über einem schweren Jahr für sich entschieden nicht mehr zu wollen und hat ihre Dialyse und Medikation eingestellt. Sie war schwer Herzkrank. Konnte nichts mehr. Es war sehr schwer ihre Wünsche bei den Ärzten durch zu setzen. Sie kam dann in ein Hospiz. Das war das beste was wir für sie auf diesem letzten Weg tun konnten. Erkundige dich danach. Das geht sehr schnell und unbürokratisch. Sie haben meiner Mama wunderschöne letzte Tage beschert und eine unvergessene Gedenkfeier. Auch da waren diese Gedanken, hoffentlich hat sie es bald geschafft. Als sie dann friedlich eingeschlafen ist, waren mein Papa und ich auch erleichtert. So wollte sie nicht leben. Ich vermisse sie sehr, weiß aber das es so besser ist. Jetzt jährt sich ihr Todestag zum 3. mal.

von Pabelu am 19.10.2015, 09:01