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Frage zu kath. Beerdigung (von einem Evangelen)

Thema: Frage zu kath. Beerdigung (von einem Evangelen)

Die Mutter von meiner Freundin ist am Wochenende bei einem Spaziergang einfach tot umgefallen - ganz furchtbar. Meine Freundin (ist Krankenschwester) war dabei, konnte aber nichts mehr machen - wahrscheinlich eine Lungenembolie o ein Herzinfakt. Das "Traueramt" findet in der Kirche statt, danach erfolgt die Urnenbeisetzung. Mir graust es schon, da kocht die Beerdigung von meiner eigenen Mutter wieder hoch.Es ist mir aber wichtig, meine Freundin zu unterstützen. Jetzt meine Frage: Meine Freundin wohnt auf einem kleinen Ort mit 3500 Einwohner, anders als bei uns hier in der Stadt gibt es keine Friedhofskapelle, sondern eben nur die Kirche. Friedhof und Kirche sind ca. 600-800 m voneinander getrennt quer durch den Ort. Geht dann die Trauergemeinde mit der Urne vorweg quer durch den Ort, über die Hauptstrasse? Oder fährt man? Wird die Strasse dann gesperrt? Wie gesagt, bei uns hier gibt es mehrere Friedhofskapellen und man ist von der Außenwelt "abgeschirmt". Muss doch schlimm für meine Freundin u ihre Familie sein, da geht man quer durch den Ort wie auf einem Präsentierteller (wie hier bei uns auf dem Rosenmontagsumzug - alle gaffen)? Ach, alles scheiße. Kann mir jemand Erfahrungswerte mittteilen?

von Bella-Italia am 26.02.2016, 09:40


Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

Hallo ich kenne das so dass die Trauerfeier in der Kirch noch mit Sarg ist und die Urne später dann (mit Pfarrer) auf dem Friedhof beigesetzt wird. Auf dem Friedhof nur mit den Engsten,in der Kirche mit denen die wollen Beimeinen Großeltern und Schwiegermutter waren da sicher 2 - 3 Wochen dazwischen dagmar

von Ellert am 26.02.2016, 11:51


Antwort auf Beitrag von Ellert

Die meisten Trauerfeiern finden hier auch noch mit Sarg statt und nach der Trauerfeier wird der Sarg dann ins Leichenauto gebracht und zum Krematorium gefahren. 4 Wochen später dann ist die Urnenbeisetzung, meistens aber nur noch im sehr kleinen kreis. Aber es kommt auch vor, daß Angehörige die 4 Wochen warten und dann erst eine Trauerfeier mit Urne machen. Dann ist es so wie oben beschrieben.

Mitglied inaktiv - 26.02.2016, 12:50


Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

Bei uns ist es so, daß die Trauerfeier in der Kirche ist und die anschließende Beisetzung dann eine halbe Stunde später auf dem Friedhof. Der Friedhofswärter nimmt dann die Urne mit seinem Auto mit zum Friedhof und richtet dort alles her. Wer von der Kirche zum Friedhof laufen muß, schafft das in der halben stunde locker. Andere fahren hin. Wenn es ein Sarg ist, dann macht das der Bestattert mit seinem Leichenwagen. Trauermärsche gibt es hier schon seit 1960 nicht mehr.

Mitglied inaktiv - 26.02.2016, 12:48


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Danke für Eure Beiträge - mich hat das Thema ja vorher schon sehr beschäftigt und ich war auch sehr aufgeregt. Ich habe mich von vornherein alleine in eine Ecke in der Kirche gesetzt, weil ich Angst hatte, es ist mir peinlich, wenn ich weinen muss (wie gesagt, meine Eltern sind tot, mein Mann hatte Krebs und mein Bruder hatte vor 2 Jahren einen fast tötlichen Unfall). Auf einer Beerdigung kocht das alles hoch.Dann habe ich zu mir gesagt "Weine ruhig, wenn dir danach ist, hier kennt dich keiner". Vllt. haltet ihr mich für blöde oder hysterisch, aber Beerdigung ist für mich ein heißes Thema - ich will ja nicht, das andere sich wundern, warum ich so bitterlich wegen der Mutter von meiner Freundin weine. Aber der Pfarrer/ Priester hat es ganz nett gemacht und war auch sehr fröhlich. Klingt komisch, aber seine Botschaft war "Es ist nicht traurig, sie ist ja jetzt bei Gott". Ich bin nicht religiös, fand das, vor allem für die Familie, sehr tröstlich und musste gar nicht weinen. Dann ging die gesamte Gemeinde über die Hauptstrasse zum Friedhof, die Autos sind einfach alle an den Rand gefahren. In der Friedhofskapelle stand die Urne und es fand noch ein kurzer weiterer Gottesdienst statt, bevor die Urne ins Grab gesenkt wurde. Meine Freundin hat sich sehr gefreut (blöder Begriff) das ich da war und das ist die Hauptsache.

von Bella-Italia am 01.03.2016, 12:08


Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

hier ist das auch so, wie bei Dagmar. Trauerfeier mit Sarg , 14 tage später Urnenbeisetzung(war letztes Jahr so bei einem guten freund von uns)

von bea+Michelle am 26.02.2016, 14:52


Antwort auf Beitrag von Bella-Italia

Hallo, es gibt auch die Variante, daß der Verstorbene vor der Trauerfeier kremiert wird. Habe ich sowohl bei katholischen als auch bei evangelischen Trauerfeiern erlebt. Gerade wenn die Familie keine zweite "Trauerfeier" bei der Urnenbeisetzung. Wie die Urne bzw. der Sarg von der Kirche zum Friedhof kommt auch nicht an die Glaubensrichtung gebunden sondern an die Wünsche der Familie, die "Üblichkeiten in der Gemeinde", die Gegebenheiten vor Ort und auch oft das Wetter. Ich kenne Trauerzüge zum Friedhof mit und ohne Sarg/Urne oder auch die Variante, daß die Trauergemeinde individuelle zu Fuß oder in Fahrzeugen zum Friedhof gelang. Bei beiden Varianten habe ich positive und negative Erfahrungen. Es kommt immer darauf an ... Ich habe sogar schon einen kleine Bus erlebt, die die gehbehinderten Trauergäste fast bis ans Grab gefahren hat (eine sehr schöne Idee um jedem Trauergast den Abschied am Grab zu ermöglichen). Frag doch einfach deine Freundin wie sie die Beerdigung plant. Mach ihr Mut die Gestaltung der Trauerfeier nach den Bedürfnissen der Familie auszurichten , auch wenn es unorthodox ist und gegen "Üblichkeiten" in der Gemeinde verstößt. Die Familie soll sich wohl fühlen mit der Trauerfeier und nicht die restliche Gemeinde. Auch wenn ihre Vorstellung von deiner abweicht unterstütze sie. Trauer ist individuell.

von zschnecke am 26.02.2016, 17:00


Antwort auf Beitrag von zschnecke

Und es ist vieles möglich.

von viersindwir am 28.02.2016, 09:49