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Wohin mit dem "Grenzfall"?

Thema: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Wohin mit dem "Grenzfall"? Der Tag der Schuleinschreibung rückt näher... aber ich habe überhaupt noch keine Ahnung wo ich mein Kind einschreiben soll. Hatte schon mal geschrieben - mein Sohn bekommt im Kindergarten Heilpädagogik. Die Heilpädagogin empfiehlt die Förderschule. Er hat angeblich nicht integrierte frühkindliche Reflexe. Wir haben einen Fördertest in der Förderschule gemacht - es gibt ein paar Auffälligkeiten, seine Intelligenz ist aber ganz normal, sogar recht gut. Er sei ein absoluter Grenzfall - von der Entwicklung und Intelligenz ein klarer Fall für die normale Schule, aber die Pädagogin war trotzdem besorgt. Sozial-emotional wäre er noch nicht so weit, und eine Klasse mit bis zu 28 anderen Kindern - sie hätte da ein wenig Angst dass er untergeht und nicht mitkommt (laut der Heilpädagogin hat er auch eine auditive Wahrnehmungsstörung). Alternativ wurde uns die Inklusionsklasse einer normalen Grundschule empfohlen. Da gehören wir aber nicht zum Sprengel, ich könnte rein theoretisch aber in den Zuständigkeitsbereich ziehen (meine Wohnung ist auf Dauer eh nicht wirklich geeignet). Die Pädagogin der Förderschule meinte jedoch, das sei auch nicht so gut wie immer getan wird, es käme nur ein paar Stunden eine Sonderpädagogin in die Schule, in erster Linie um die Lehrer zu beraten. Die Schule, zu der wir derzeit gehören, bietet Kombiklassen an (nur ca. 20 Kinder hieß es bei Elternabend, Erst und Zweitklässler zusammen). Aber sie haben dieses Jahr so viele Interessenten, dass sie dort keinen Platz zusagen können, und aufgrund der vielen Einschulungen wäre die Klassengröße auch ziemlich groß... Die Pädagogin der Förderschule hat mir recht gegeben, dass viele Kinder unter schlechteren Bedingungen normal eingeschult werden... sie rät mir aber trotzdem zur Förderschule. Nach drei Jahren würde er auf eine normale Schule wechseln, in die dritte Klasse, mit guten Grundlagen und gutem Arbeitsverhalten. Aber ich tue mir schwer - ob es wirklich nötig ist? Ich habe auch schon von Eltern gehört dass ihre Kinder danach mit dem normalen Unterricht gar nicht klarkamen, sie waren den geschützten Rahmen, das langsame Tempo und die kleine Klassenstärke gewohnt gewesen. Die Schule, die für uns zuständig ist, ist mir nicht mehr sonderlich sympathisch... die kamen mir so blöd als ich wegen der Kombiklassen nachfragte und schlugen auch gleich die Förderschule vor, ohne mein Kind überhaupt mal gesehen oder genauer nachgefragt zu haben. Ich weiß überhaupt nicht mehr weiter.

von März07 am 17.03.2013, 17:59


Antwort auf Beitrag von März07

Ich würde es mit der Inklusionsklasse versuchen. Bei der Inklusion wird ja jedes Kind da abgeholt wo es steht. Mein Großer war auch ein sogenannter "Grenzfall". In der Schuluntersuchung wurde uns der Schulkindergarten empfohlen für ihn, weil er angeblich vieles nicht abrufen kann. Auf Anraten der Erzieher im Kindergarten haben wir uns trotzdem dazu entschieden ihn normal einschulen zu lassen. Wir geben zu, er hatte am Anfang Probleme. Er musste überhaupt lernen, was Schule bedeutet. Aber das mussten andere Kinder auch. Manche integrieren sich schnell und manche brauchen eben etwas länger. Naja, wie auch immer. Letztendlich kommt er gut mit, befindet sich leistungstechnisch im gesunden Mittelfeld... Würde ihn auch erst mal normal einschulen lassen. Und wenn sich ergibt, dass er nicht richtig mitkommt oder er Schwierigkeiten hat, kann man immer noch überlegen, ob er in eine Förderschule soll.

von Sveamaus am 18.03.2013, 09:54


Antwort auf Beitrag von Sveamaus

ich würde zur Förderschule tendieren - denn Inklusion ist noch nicht überall das was es sein sollte - und für viele ist es nicht der richtige Weg. Was stört dich so an der Förderschule???? Nur das Wort??? Seh es als Sprungbrett für Deinen Sohn dass er Zeit hat sich zu entwickeln - und sollte er mit dem Tempo nicht klarkommen in der 3. Klasse - was spricht dagegen die Klasse zu wiederholen??? Gruß Birgit

von Birgit67 am 18.03.2013, 12:06


Antwort auf Beitrag von Birgit67

Hallo, ich würde es auch mit einer Förderschule versuchen. Ich bzw meine Maus kommt dieses Jahr auch dahin. Diem klassen sind kleiner, und der Stoff langsamer, und Sie bekommen die entsprechenden Hilfe, die sich benötigen . Dein soll ja auch Spaß an der Schule haben, und wenn es in einer Schule nicht mitkommt, dann ist da keinen geholfen. LG

von Hot_angel am 18.03.2013, 15:46


Antwort auf Beitrag von März07

Ich würde es mit der Inklusionsklasse probieren. Wenn dein Kind dort als Kind mit Förderbedarf eingeschult wird, muss er ja nicht alles schaffen, was die anderen Kinder machen. Er kann in seinem Tempo arbeiten. In puncto Förderschule kommt es wohl darauf an, in welchem Bundesland man wohnt, wie es um die Qualität der Förderschulen bestellt ist und wer dort noch eingeschult wird. Eine Freundin von mir ist Rektorin an einer Förderschule (für Kinder mit Förderbedarf Sprache, Lernen und Soziale und emotionale Entwicklung) - hier in NRW. Sie haben dort Anweisung Erstklässler normalerweise nicht mehr aufzunehmen, es sei denn sie sind wirklich sehr sehr schwach oder psychisch so belastet, dass sie es im Rahmen der Inklusion an einer Grundschule nicht schaffen. Die Folge ist aber auch, dass an der Förderschule nicht mehr wie früher einfach Kinder mit Lernschwierigkeiten eingeschult werden, sondern Kinder mit ganz massiven Problemen. Ein Grenzfall wie dein Sohn wäre dort sicherlich unterfordert. - In jedem Bundesland sieht das aber wieder anders aus wie das Förderschulwesen organisiert ist. An deiner Stelle würde ich mir aber denken an die Förderschule kann mein Kind immer noch. Lass es ihn erstmal probieren. Er kann ja ggf. auch ein Jahr wiederholen. - In NRW sind nur die Rückschulquoten von den Sprachheilschulen an die Regelschulen gut. Dort wird wirklich gute Arbeit geleistet und aufgrund der kleinen Klassen gut gefördert. Die anderen Förderschulen schulen sehr selten zurück, was nicht "tragisch" ist, wenn dein Kind kein Grenzfall wäre! Google doch mal!

von marie74 am 19.03.2013, 21:42