Thema:
Was sollten Vorschulkinder können?
Hallo,
was sollten Vorschulkinder eurer Meinung nach können? Mein Schatz hat seinen Vorschultest super bestanden. Er kann bis 100 zählen, bis 10 rechnen und einige Buchstaben, aber schreiben kann er nicht. Sollte ich ihm das noch lernen. Konnten eure das? Ich konnte es def. nicht, als ich in die Schule kam, aber man hört heute so viel. Habt ihr es euren gelernt und ist es notwendig?
lg
von
cb81
am 06.10.2012, 10:59
Soweit ich weiß, sollten Kinder beim Eintritt in die Grundschule in der Lage sein ihren Vornamen zu schreiben.
Mehr sollte man aber nicht üben, dafür ist ja dann die Schule da.
LG rala
Mitglied inaktiv - 06.10.2012, 14:57
bei uns gibts von der Schule ne Liste, was die Kinder zum Schuleintritt können sollten:
Was muss ein Kind können um schulfähig zu sein?
(Wichtigkeit von oben nach unten.)
emotionaler Bereich:
Belastbarkeit
- das Kind ist auch bereit Dinge zu tun, die ihm nicht gefallen
Enttäuschungen aushalten
- das Kind kann akzeptieren, dass etwas nicht gelingt (versucht es aber trotzdem weiter)
Vertrauen ins eigene Können
- "das schaffe ich alleine"
Neuen Situationen angstfrei begegnen
- Kind kann auf unbekannte Kinder und Erwachsene zugehen
sozialer Bereich
Zuhören können
- das Kind kann warten bis andere ausgesprochen haben, bevor es selbst spricht
Ansprechbarkeit in der Gruppe
- das Kind fühlt sich auch angesprochen wenn gesagt wird 'ALLE ziehen sich jetzt an,'....
Regelverständnis
- Kind kann Spielregeln/Regeln in der Familie einhalten, muss sie nicht ständig neu ausdiksutieren
Konfliktverhalten
- Kind kann Streitereien friedlich lösen und auch ohne Hilfe
motorischer Bereich
Feinmotorik
- Kind kann gut anmalen, falten und ausschneiden
Grobmotorik
- Kind kann auf einem Bein hüpfen, über eine Linie balancieren,...
Raum-Lage-Beziehung
- Kind kann vorne und hinten, unten und oben unterscheiden
kognitiver Bereich
Merkfähigkeit
- Kind kann mehrere Arbeitsanweisungen hintereinander ausführen ohne nochmals nachfragen zu müssen
Neugierde und Interesse
- Kind fragt nach, will Erklärungen, teils auch so, dass die Eltern an ihre Wissensgrenzen stoßen
Ausdauer und Konzentration
- Kind spielt ein Spiel zu Ende, bleibt auch an einer schwierigeren Bastelarbeit dran
Sprache
- Kind kann
* deutlich sprechen
* in Sätzen sprechen
* über Gefühle sprechen
* Geschichten verstehen und erzählen
Wie du siehst, da steht nix von lesen, schreiben, rechnen, zählen etc. drin - es ist sogar so, dass all diese kognitiven Dinge der Schule am unwichtigsten sind, denn die lassen sich am leichtesten lernen, lehren, fördern.
Mein Großer konnte zum Schuleintritt sinnentnehmend lesen, lautgetreu mit bereits ersten Ansätzen zur Rechtschreibung schreiben, Rechnen (+/-) im Zahlenraum bis 1000. Aber das konnte er, weil er es sich beigebracht hatte, er bekam von uns immer nur das, was er wissen wollte.
Der Mittlere (frisch 5) kommt nächsten Sommer in die Schule. Er kann seinen Namen halbwegs schreiben, kennt noch ein paar Buchstaben mehr. Kann die Namen seiner Freunde, Brüder und Mama, Papa am Wortbild erkennen.
Kann die Zahlen bis 10 lesen, zählen bis 20 (oder auch noch weiter, keine Ahnung), einfache +-Aufgaben im Zahlenraum bis 10 rechnen. Vom kognitiven mache ich mir bei ihm keine Sorgen und sehe auch noch nicht mal im Ansatz eine Notwendigkeit irgendetwas mit ihm zu üben diesbezüglich vor dem Schuleintritt (und ich bin Grundschullehrerin, weiß also, was ihn erwartet). auch für ihn gilt will er etwas wissen, wird es ihm gesagt und gezeigt, aber mehr nicht.
von
Snaffers
am 06.10.2012, 15:46
;-)
Mitglied inaktiv - 06.10.2012, 18:51
.
von
biggi71
am 06.10.2012, 20:24
möchte noch was ganz spitzfindiges ergänzen:
man kann kindern nichts lernen, höchstens lehren. lernen müssen sie aktiv und alleine ;-)
die liste ist toll, aber auch sehr hochgegriffen ;-) idealzustand!
auch kinder, die nicht alles von der liste erfüllen,können stressfrei durch die schulzeit stiefeln - denn schule bietet auch die gelegenheit, in all diesen bereichen noch "nachzureifen"
LG
von
muddelkuddel
am 06.10.2012, 22:44
na die Liste kommt ja auch von der Schule. Dass die sich den 'Idealzustand' wünschen und erhoffen, steht außer Frage - und das annähernd jedes Kind hier oder da noch ein Defizit haben wird auch - und auch, dass es in der Schule dafür noch raum zum Lernen und Reifen geben sollte.
Aber anhand der Liste kann man eben mal erkennen, wo es noch Probleme gibt und dann eher da fördern, wo es wirklich wichtig ist, also eher im sozialen Bereich als bei irgendwelchen Wissenssachen z.B.
von
Snaffers
am 07.10.2012, 12:13
Wenn man ihnen schon vor der Schule alles beibringt, ist das auch nicht unbedingt toll. Dann langweilen sie sich ja, wenn die anderen das lernen, was sie schon können.
Naja, muss jeder selbst wissen. Mein ältester Sohn wurde im September eingeschult und bei ihm wurde bei der Schuluntersuchung gesagt, dass er die erste Klasse nicht packen wird. Wir haben ihn trotzdem angemeldet, weil wir unser Kind ein bisschen besser einschätzen können. Und siehe da? Am Freitag kam die Lehrerin zu meinem Mann und hat unseren Sohn übern Klee gelobt und auch gesagt, dass er sich Leistungstechnisch im oberen Drittel aufhält.
von
Sveamaus
am 07.10.2012, 16:37
Das mit dem Langweilen ist mir aber zu pauschal.
Meine Große ist fließend lesend eingeschult worden (hat sie sich übrigens selbst beigebracht) und siekonnte natürlich auch schon im 20iger Raum rechnen.
Sie hat sich eher nicht gelangweilt, weil ihr Vorsprung von der Lehrerin gut aufgefangen wurde. Jetzt ist sie natürlich auch noch weiter, aber die anderen Kinder holen auch auf.
Also zu sagen, wenn die Kinder z.b.lesen können, dann langweilen sie sich ist mir zu pauschal.
Mitglied inaktiv - 07.10.2012, 18:48
Ehrlich? Ich habe mir darüber eigentlich nie so richtig Gedanken gemacht. Mein Sohn ist klasse...so wie er ist und ich vermute stark, dass das was er in seiner Entwicklung bislang erreicht hat, ausreicht?!
Persönlich freue ich mich, das er sich gut auf eine Sache konzentrieren kann, dass er gut zuhört und Aufgaben erst bespricht und plant, bevor er loslegt. Ich bin stolz darauf, dass er mit seinen Arbeitsmaterialien pfleglich umgeht und ordentlich ist (Stifte wurden noch nie verschlampt, Kappen sind immer drauf, er weiß immer so seine Sachen sind und verliert nix).
Und es ist schön, dass er immer gezielt nachfragt, wenn er etwas nicht verstanden hat.
LG
von
Mutti69
am 08.10.2012, 05:41
...Kinder müssen definitiv nicht rechnen und nicht lesen und erst recht nicht schreiben können wenn sie in die Schule kommen!!!
Das ein Vorschulkind bis 1000 zählen kann finde ich ungewöhnlich. Bei dem Vorschulprogramm unseres KiGa lernen sie die ersten Buchstaben und können evtl. einige Wörter "lesen". Das ein Vorschulkind bereits bis 20 rechnen kann finde ich auch eher ungewöhnlich!
Ich persönlich finde, wir sollten die Kinder wieder einfach Kind sein lassen. Spielen lassen, ihnen zuhören, sie auf spielerische Art und Weise fördern und gut ist es!
LG Manu (die glücklich ist, mit einem völlig normalen Vorschulkind)
von
Manu0707
am 08.10.2012, 14:35
Meine Kind kann ihren Namen in Spiegelschrift schreiben....cool wa?
Ich finds schlimm wenn sie schon soviel können sollen, sie sind doch noch so klein. Und wozu ist dann die Schule da?
von
sweetkids
am 08.10.2012, 19:23
... es gibt einfach Kinder die ein großes Interessen an Zahlen oder Buchstaben haben. Und wenn sie das wissen wollen, finde ich schon, dass man es ihnen zeigen/erklären sollte.
Den Ehrgeiz der Eltern, die meinen die Vorschulkinder müsstens schon alles können und versuchen es ihnen beizubringen, kann ich hingegen nicht verstehen.
von
Spinat
am 09.10.2012, 21:18
besser könnte ich es nicht sagen! ;-)
Wenn man hier so liest, wer schon alles kann, man man man, da bekommt man ja Angst, dass die eigenen Kinder "nichts" können u. schnell noch alles lernen müßen, VOR der Schule,
aber GUT, dass es auch andere Meinungen hier gibt. :-)
von
May.mama
am 12.10.2012, 22:48
Meine Tochter ist gerade in die Schule gekommen. Die Lehrerin ist ganz begeistert davon, was die Kinder im Kindergarten im Vorschulprogramm gelernt haben. Und zwar:
Silben Klatschen, Laute Hören, ihren Vornamen Schreiben, Zahlen bis 10 Erkennen und als Menge Erfassen, Sozialkompetenz.
Buchstaben und Zahlen lernen sie in der Schule, und zwar sehr langsam, damit sich alle Kinder erstmal an die Schule gewöhnen können.
Bei manchen Kindern (ein paar der Jungs) hapert es noch beim Zuhören und der Organisation. Wenn du also an irgendetwas arbeiten willst, dann daran. Für alles Andere ist die Schule da.
von
Häsle
am 09.10.2012, 08:26
Ein Kind sollte schwimmen können, wenn es in die Schule kommt. IN der Schule lernt es das Schwimmen nämlich nicht.
Anoushcka
von
anouschka78
am 09.10.2012, 20:01
Da pflichte ich dir bei. DAS finde ich auch viel wichtiger. Ist nur schade, dass viele Vereine so lange Wartelisten haben.
von
Sveamaus
am 09.10.2012, 21:17
...die Kirche im Dorf lassen ;-) Kinder Kind sein lassen, erklären gern, überfordern und verlangen NEIN !
Mein Sohn ist grad im Schwimmkurs und das finde ich wichtig und es macht ihm Spaß.
Wenn er seinen Namen schreiben möchte, darf er das gern, interessiert ihn das noch nicht, auch gut!
LG
von
Manu0707
am 10.10.2012, 08:23
Bei uns gab es in der GS in der 3. Klasse Schwimmunterricht in 2 Gruppen: Schwimmer/Nichtschwimmer
Die Nichtschwimmer konnten da Seepferdchen machen, die Schwimmer die anderen Abzeichen.
Bei meinem Stiefbruder ist es ähnlich, wie genau weiß ich aber noch nicht.
Und nurmal so am Rande: Ich hab in den Sommerferien vor der 3. Klasse schwimmen gelernt, weil ich nicht zu den Nichtschwimmern, sondern zu meiner damals besten Freundin wollte.
Das wird also sehrwohl beigebracht.
von
LillyMarie0304
am 23.10.2012, 22:47