Thema:
Mein Sohn malt immer noch Krikel-Krakel...was würdet ihr tun? Tipps, bitte!
Mein Sohn wird Ende Januar 5 Jahre alt. Mit Malen und Basteln hat er es nie so wirklich gehabt, er mag einfach nicht!
Eigentlich sehe ich das schon recht gelassen, denn, obwohl er es nicht routinemäßig übt, ist er sehr sicher in der Feinmotorik. Er kann, wenn ER will, mit der Schere auf der Linie schneiden, er hält den Stift richtig, er schreibt seinen Namen mit sicherem "Strich"...
Aber manchmal, manchmal, überkommt mich die Sehnsucht nach einem bastelnden, malenden Kind! Seufz! Und ich denk auch, oh, mensch, das ist doch wichtig...das er auch mal MALT!
Aber alles was ich versuche klappt nicht! Gestern habe ich mich hingesetzt, gefragt, ob ich mal seine Stifte ausleihen dürfte. Dann hab ich ein Ausmalbuch geholt und angefangen Bilder auszumalen...irgendwann habe ich gefragt "Kannst du mir mal helfen und das Dach ausmalen?".."Na, wenn's sein muss!", schnappte sich einen Stift und schmierte Krikel-Krakel über das gesamte Bild!
Es gibt nur zwei halbwegs gegenständliche Bilder, die er gemalt hat. Darauf sind jeweils Strichmännchen abgebildet. Nur ein Arm ist zu sehen und er erklärt ungefragt: "Der zweite Arm ist hinter dem Rücken (verschränkt)...den sieht man daher nicht!". Er malt keine Häuser, keine Bäume...wenn er "frei" malt, dann hält er recht lustlos den Stift und schmiert einfach kreuz und quer über das Blatt...
Was macht man da? Einfach weiter hinnehmen, immer wieder anbieten, aber frei wählen lassen...oder hat jemand den ultimativen Tipp für mich?!
LG
von
Mutti69
am 08.11.2011, 08:36
ich tröste dich...meiner ist genauso...
er klebt und bastelt mit kleinkram (perlen, pailletten etc,) sehr gerne, also feinmotorisch ist alles prima...aber er mag nicht (gegenständlich) malen
ich ermuntere ihn immer, aber ausmalen hasst er. er KANN es vermeiden, über die linie zu malen, tut es aber nicht.
seine logopädin (die es sich warum auch immer irgendwie zur lebensaufgabe gemacht hat, ihm ausmalen beizubringen) verzeweifelt schon und behauptet, kind könne sich nicht konzentrieren und könne keine farben (was quatsch ist), wenn er mal wieder eine kuh mit roten strichen übersät ("mama, die ist doch in einen farbtopf gefallen")
ganz ehrlich: ich warte ab. ich finde, kinder kann man zu kreativität nicht zwingen. und wenn er nicht malen will, muss er auch nicht. hauptsache, die feinmotorik stimmt, und die kann auch anderweitig geübt werden (übrigens schreibt kind schon buchstaben - mit beachtung der ober- und unterlinien)
meine brüder haben auch erst in der pubertät angefangen richtig zu malen, und zwar comics und ähnliches...bastellegastheniker sind sie bis heute :-)
LG
von
muddelkuddel
am 08.11.2011, 09:16
Da hat er mal - hochkonzentriert - 3 Herzen in blau (seine Lieblingsfarbe, extra für Mama!) hintereinander gemacht!
Hier also auch: Konzentration und Feinmotorik sind definitiv vorhanden!
DANKE FÜR DEINEN ZUSPRUCH!
von
Mutti69
am 08.11.2011, 09:22
Hallo,
nur Geduld haben, das kommt.
Meiner (jetzt 8,5) hat in dem Alter dann sehr gerne mit Wasserfarben gemalt. Ist zwar nicht dasselbe wie mit dem Stift, fördert aber doch die Kreativität.
Und was glaubst du, wie viele Jungs-Mütter in der Grundschule die Fein-Ausmalarbeiten machen ........
Meiner malt inzwischen gefühlte 100 Blätter am Tag, aber entweder mit erfundenen Maschinen, Fahrzeugen oder Fußball-Spielplänen etc.
Gebastelt wird minimal, nur gelegentlich wenn ihn was anspricht.
lg Anja
von
kanja
am 08.11.2011, 14:59
war bei meinen Jungs so ist immer noch so sie werden nie Künstler werden - aber können mit Malutensilien umgehen so dass auch in der 7. KLasse eine 3 in BK vorhanden war
Wenn er nicht will dann lass ihn - biete ihm hin und wieder was an - aber Steckperlen und Bügelperlen ist auf Dauer für Jungs einfach nichts - das ist Mädchensache - sieht man schon an den Vorlagen die man zum Teil dafür bekommt.
Windowcoulours haben eine Zeitlang meine Jungs begeistert - und zufrieden sein damit was dabei rauskommt - die Bilder haben 1x am Fenster nie überlebt da sie so dünn ausgemalt waren.
Wenn sonst Motorisch alles O.K. ist lass ihn - mein Kleiner mit 11 Jahren macht in der Zwischenzeit super Bilder und gestaltet seine Hefte in den entsprechenden Fächern super gut.
Also - einfach lassen und wenn wo Interesse besteht ausprobieren.
Ach ja - auf der Linie was ausschneiden mag mein Kleiner immer noch nicht und sieht aus wie von einem 1. Klässler - aber wenn er zu Hause was macht was ihn interessiert sind die Linien akkurat geschnitten.
Gruß Birgit
von
Birgit67
am 09.11.2011, 10:11
Nicht jeder ist ein Künstler. Mein Mann, Mitte 40 und bisher prima durchs Leben gekommen, würde beim Schulreifetest wahrscheinlich an seinen malerischen Unfähigkeiten scheitern. Für unsere Kinder "malt" er schon mal eine Piratenschatzkarte. Als ich ihn fragte, was denn da die seltsamen vierbeinigen Tiere sollten, meinte er, die seien doch ganz deutlich als Pferde zu erkennen (an den vier Beinen). Hund und Kuh hätten nicht minder gut gepaßt... Wir wüßten doch aber, daß da eine Pferdeweise neben unserem Garten sei.
Mein großer Sohn, 9 1/2 Jahre, hat schon immer gerne und gut gemalt und auch sehr gegenständlich gebastelt.
Mein kleiner Sohn wird im Januar 7 und malt höchst ungern, ausmalen geht gar nicht. Er kann es, aber er will nicht. Seine selbergemalten Männchen haben einen überlangen Hals, immerhin 5 (überlange) Finger an jeder Hand, aber die Arme sind enorm breit und seitlich ausgestreckt, so daß das Männchen aussieht, als sei es breitgequetscht worden. Trotzdem immerhin als Mensch zu erkennen. Beim Einschulungstest sahen seine Männchen noch eher aus wie ein Menschenkopf auf Fischgräten, also seither ein deutlicher Fortschritt.
Wenn er Tiere malt, erkennt man, daß es ein Tier ist, aber nie, was. Vögel noch am ehesten. Als ihm sein Haus, daß er malte, zu schief erschien, habe ich ihm gesagt, manche Künstler malen extra schief oder auf dem Kopf und sind ganz berühmt geworden. Da hat es ihm viel Spaß gemacht, soche extra schiefen Bilder zu malen - warum auch nicht? Gerne malt er Muster. Er bastelt viel aus alten Pappen und Klorollen, Joghurtbechern, für mich Erkennbares kommt nicht dabei heraus. Für ihn sind es immer irgendwelche Maschinen und er erklärt mir dazu die tollsten Mechanismen, wie sie im Inneren funktionieren könnten. Also schon sehr kreativ, aber eben auf seine Art.
Obwohl er also nicht so malt, wie man das von Kindern in seinem Alter "erwartet", ist er vorzeitig mit 5 Jahren 7 Monaten eingeschult worden und hat (mittlerweile 2. Klasse) in der Schule keine Probleme. Wenn sie etwas ausmalen müssen, mault er bei den Hausaufgaben und malt schon öfters über den Rand, aber er macht es und es ist wohl alles noch im Rahmen. Auch ich bewundere die Mädels, was sie da an ausgemalten und freien Bildern zaubern, dafür ist er dann eben in anderen Dingen besser, die man aber manchmal nicht so offensichtlich sieht, da kein bleibendes Werk ensteht. Schreiben ist auch nicht seine Stärke, er kann es aber und es wird mit der Zeit langsam besser. Nun kommt dazu, daß er Linkshänder ist, was gerade beim Schreiben von links nach rechts ein bißchen hinderlich ist, v.a. mit Füller. Was er sehr gerne macht, ist das Falten von Papierschiffen und anderen Figuren, bei denen er sehr sorgfältig und filigran arbeitet. Ich biete ihm einfach immer wieder Materialien und Dinge an, mit denen er kreativ sein und seine Feinmotorik weiter schulen kann, so, wie er gerade Lust hat. Aber mit herkömmlichen Malbüchern brauche ich ihm gar nicht zu kommen. Er malt schon mal gerne mit normalen Filstiften etwas auf ein Stück Holz oder Stück Stoff oder T-Shirt mit Stoffmalstiften oder Porzellanteller mit Porzellanmalern. Ungewöhnliche Materialien findet er interessanter als immer nur auf Papier zu malen. Der Lerneffekt ist ja derselbe.
Also, nicht verzweifeln, dem Kind immer wieder Dinge zum malen und basteln anbieten, auch mal etwas "ungewöhnliches", vielleicht kommt er damit auf den Geschmack. Er wird das schon machen, auch in der Schule. Mach Dir da nicht zu viele Gedanken. Mit Zwang treibst Du es ihm eher ganz aus!
LG von Silke und Michael
von
krummenau
am 09.11.2011, 12:55
von
Mutti69
am 10.11.2011, 10:43
Ich kenne das auch von meinem Sohn :-) Schreiben gelernt hat er trotzdem. Ich sehe es genau wie die Vorschreiberinnen.
Den einzigen Tipp, den ich hätte, wäre: Bei unserer Schuluntersuchung (Gesundheitsamt und an der Schule) mussten die Kinder einen Menschen malen und es wurde schon geguckt, ob alles Wesentliche vorhanden ist, also kein Kopffüßler und 5 Finger sollten jeweils an beiden Händen dran sein. Wenn dein Sohn das kann, ist es gut, wenn nicht würde ich das wohl mit ihm üben und ihm ruhig sagen, dass sie bei der Schuluntersuchung wissen möchten, ob er als Vorschulkind, das schon kann. Ansonsten: nicht jeder muss gern malen und basteln, ist dann eben so.
von
marie74
am 10.11.2011, 17:10
Kenne ich, da habe ich auch gelitten. Aber es gibt sich alles. Lass ihn sein Ding machen. Er hat es nicht so mit dem Malen.
von
glückskinder
am 13.11.2011, 21:33
Mein Großer ist inzwischen 8 Jahre alt - und wenn nach seinen Malkünsten gehen würde, könnte er heute noch nicht eingeschult werden - sein Malkünste entsprechen so in etwa denen meines Mannes - sein Flugzeug, daß er meinen Sohn malen sollte sah aus wie ein Kreuz.... weit weg von einem Flugzeug.
von
JonasMa
am 15.11.2011, 22:23
Wenn du mit ihm zusammen malst, dann achte darauf, dass du selbst nur ganz schlichte - aber doch passende - Sachen malst. Also nur das Nötigste.
Sonst wird er das Gefühl haben, niemals an deine Malkünste heran zu kommen.
Eine Maltafel, bei der man einen Stift mit Magnetspitze benutzt und bei der man das Bild "wegschieben" kann, könnte für deinen Sohn interessant sein.
Beispiel
http://www.amazon.de/Unbekannt-Magnet--Maltafel-2-1/dp/B000IDSCN6/ref=sr_1_2?s=toys&ie=UTF8&qid=1322688589&sr=1-2
von
Carmar
am 30.11.2011, 22:30
