Vorschule

Forum Vorschule

Kind früher einschulen oder nicht? (lang)

Thema: Kind früher einschulen oder nicht? (lang)

Hallo, es geht um meinen Sohn, der im April 5 Jahre alt wird. Er ist in seinem Kindergarten sehr unglücklich (wirklich sehr), er findet dort keinen Anschluß an die anderen Kinder, was viele Ursachen hat - die Kinder dort stammen aus extrem behüteten Verhältnissen, kennen wenig anderes als was ihnen dort geboten wird und sind ziemlich unselbständig, schlagen viel und gerne und ziemlich brutal (dafür gibts Gründe, die ich hier nicht ausbreiten möchte). Wir hatten ihn im vergangenen Jahr dorthin wechseln lassen, weil der damalige Kindergarten der Ansicht gewesen war, unser Sohn sei schwerst verhaltens- und entwicklungsgestört (so daß er den Musik- und Sportunterricht in der Regel vor der Tür verbracht hat, weil die Pädagoginnen ihn rauswarfen). Uns ist eine Ergotherapie quasi aufgezwungen worden, bei der die Therapeutin sich weigerte, ihn zu behandeln, weil sie ihn absolut konzentriert, völlig normal, wenn auch begabt fand. Über die Anamnese ist es nie hinausgegangen, weil er auch dort mit damals 3 Jahren sämtliche kognitive Tests bis ins Grundschulalter hinein locker hingelegt hat. Wenn er damals wegen der Erzieherinnen in seinem Kindergarten unglücklich war, so ist er das jetzt wegen der Kinder, mit denen er nichts anfangen kann, und wenn überhaupt, dann ein richtiges Baby wird (was er nie gewesen ist) und er muß da raus. Ich will ihn nicht nochmal wechseln lassen vor der Schule, und überlege jetzt, ob man ihn nicht einfach früher einschulen kann, bzw, was dafür notwendig ist. Dafür spräche: - er ist sehr selbständig und gewissenhaft - er ist sehr aufgeschlossen (manchmal etwas zu sehr) - er ist motorisch fit - kann sich fabelhaft und lange konzentrieren - sich prima ausdrücken - er kann warten Dagegen spräche - er ist sehr sensibel - er ist sehr klein - er beschäftigt sich gern länger als nur 1 Stunde mit der Materie - er ist sehr (!) lebhaft - Frust steckt er eher nicht so gut weg Im Moment besucht er zusätzlich allerlei Sachen, darunter eine Ergänzungsschule. Dort ist er der schnellste unter den Kindern bis 3 Klasse (laut Lehrerinnen). Es müsste doch dann gehen, oder? Ich habe einfach Angst, daß er dort, wo er im Moment ist, auf Dauer wahnsinnig wird. Was würdet Ihr uns raten? Eka

Mitglied inaktiv - 03.02.2008, 12:04


Antwort auf diesen Beitrag

Schwierige Frage, kann man von außen nur schwer beurteilen. Wir haben uns gegen eine vorzeitige Einschulung entschieden, weil ihr die "soziale Reife" gefehlt hat. Wir haben uns intensiv nach alternativen GS umgesehen, welche induvidueller auf die Kinder eingehen. Mein Tipp: Schaut Euch nach für Eure Bedürfnisse geeigneten Schulen um. Das Problem wird sich nicht allein dadurch losen, dass er zur Schule kommt. LG Anja

Mitglied inaktiv - 03.02.2008, 12:50


Antwort auf diesen Beitrag

Er ist doch dann noch nichtmal Kann-Kind, oder? Bei uns in Ba-Wü sind die Kinder Kann-Kinder die vom 1.10 - 31.3. geboren sind. Da kommt es jetzt sicher auch auf das Bundesland an. Schau mal auf der Seite des Kultusministeriums deines Bundeslandes ob das überhaupt bei Euch möglich ist.

Mitglied inaktiv - 03.02.2008, 14:54


Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich persönlich würde es nicht machen Michelle war letztes Jahr ein kannkind(geb im sept) aber sie ist auch recht klein und sensibel, das war dann auch der grund, weshalb wir uns entschieden haben, sie erst dieses jahr einschulen zu lassen, vom kopf her wäre dass überhaupt kein problem gewesen lgb ea

Mitglied inaktiv - 03.02.2008, 15:52


Antwort auf diesen Beitrag

Also bei uns wären die Schulanmeldungen gelaufen, die Einschulung eines so jungen Kindes nur mit gesichertem Nachweis des gesamten Entwicklungsstandes und gegen massive Widerstände möglich. Ich würde ein so junges Kind nur dann einschulen, wenn es in der Lage wäre, in wirklich jeder Beziehung mit den älteren mitzuhalten. Motorisch fit ist das eine, aber kann er wirklich so schnell laufen und so hoch springen wie ein großer motorisch fitter 7jähriger? Kann er es aushalten, wenn die "Großen" gerade 6jährigen ihn als Baby bezeichnen, weil er noch 5 ist und ihn deshalb nicht mitspielen lassen? (Das hat mein Sohn so erlebt) Dein Sohn hat sich vom Pronzip 2x im Kiga nicht in Gruppen einfügen können und in der Schule soll das jetzt so einfach möglich sein? Auch dort wäre er vielleicht mit Kindern zusammen, die aus sozial problematischen Verhältnissen stammen. Kann er damit umgehen , warten zu müssen, weil die anderen etliche Wiederholungen brauchen? Kann er es aushalten nicht drangenommen zu werden, kann er es aushalten kritisiert zu werden? Ist er in der Lage Aufgaben zu erledigen, auch wenn er keine Lust dazu hat, sie langweilig und öde sind? Ist die Feinmotorik auf dem Stand von 6jährigen? Kann er seine Sachen zusaqmmenhalten, sich schnell genug umziehen? Ist er pausenhoftauglich? Wenn Du alle diese Fragen mit Ja beantworten kannst, dann kannst du ernsthaft über eine Einschulung nachdenken. Evt. wird die Schule einen Entwicklungsbericht vom Kiga fordern oder sich dort informieren. Und Du musst erstmal eine Schule finden, die so ein junges Kind nimmt!

Mitglied inaktiv - 03.02.2008, 18:21


Antwort auf diesen Beitrag

für die ganzen Antworten. Damit sind wir zumindest ein bisschen weiter, wenn auch noch nicht vollends schlüssig, was zu tun sein wird. Nur als kleine Anmerkung: er besucht ja komischerweise keinen heilpädagogischen Kindergarten. Und mit den Kindern in der vorherigen Kita hat er sich sehr gut verstanden, und zwar jenseits der Altersgrenzen. Die sind sich sehr gewogen und besuchen einander noch heute. Seine dann-doch-nicht-Ergotherapeutin hat sich das im Kiga damals angesehen und fand, daß er sich eben in den Situationen danebenbenahm, in denen ihm sterbenslangweilig war, was ich für einen damals Dreijährigen normal finde. Sie haben ihn dann ins Vorschulprogramm genommen und siehe da - er war wie ausgewechselt. Da allerdings hatte ich ihn schon umgemeldet und den Vertrag einer anderen Kita unterschrieben. Zurück ging leider (oder wie auch immer) nicht. Wo er jetzt ist, gibts auch ein schönes Vorschulprogramm, nur geht es menschlich ausschließlich mit den Erzieherinnen gut. Naja. Wir werden mal sehen. Eka

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 19:15


Antwort auf diesen Beitrag

... unser fast 4jähriger hatte im Kiga auch massive Probleme, weil einfach kein Kind zu ihm passte. Allerdings kamen nie klagen, da er sich zurückgezogen hat und superlieb war. Wir haben allerdings gemerkt, wie sehr er leidet (damals erst 3,5 Jahre alt). Wir haben den Kiga dann aus verschiedenen Gründen gewechselt und jetzt im neuen Kiga klappt es vom 1.Tag an hervorragend. Dort sind 13 Kinder altersgemischt 1-6 und er darf ganz selbstverständlich mit den Vorschulkindern mitmachen. In Bezug auf die Einschulung kann man leider eben nicht voraussehen, wie Kind dann in die Klasse passt - oder man kennt die Kinder. Wenn es da dann nicht passt, muss man natürlich davon ausgehen, dass die Lehrerin immer die Ursache in der zu frühen Einschulung suchen wird. Das muss man und Kind dann eben aushalten können. Ach so Sean ist Märzkind und es steht uns in 1 Jahr eine ähnlich schwierige Entscheidung ins Haus.

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 20:10


Antwort auf diesen Beitrag

Hi Eka, schwierig, denn für die Schulfähigkeit ist nicht nur die kognistive Entwicklung wichtig, sondern vor allem das Sozialverhalten und die emotionale Reife. Ist denn mal überlegt worden, ob er hochbegabt ist? Solche Kinder zeigen auch häufig Auffälligkeiten, weil sie sich eben mit Gleichaltrigen oft langweilen. Sie sind kognitiv schon viel weiter, als sie emotional verkraften. Habt ihr denn einen Kinderarzt, dem Ihr vertraut? Dann würde ich dort einen Gesprächstermin ausmachen (OHNE Kind!) und mit ihm die Sache besprechen. Wenn er schon im kindergarten nicht "teamfähig" ist, dann wird dies in der schule auch nicht besser. Dort geht es ja nicht nur ums Lernen, sondern auch um das Sozialverhalten. Auch dort wäre er dann vielleicht ein Außenseiter. und wenn er dann der Kleinste und Jüngste ist, würde ihm das bestimmt nicht heflen. Vielleicht wäre ja eine alternative Schulform dann eher was. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 10:41


Antwort auf diesen Beitrag

Er wird erst im April 5??? Bei uns (Thüringen) wäre das, glaub ich, nicht möglich. Meine Tochter ist im Dez. 5 geworden und wird dies Jahr eingeschult, aber da hab ich auch nächtelang nicht geschlafen, weil die Entscheidung so schwer war. Habe unter anderem einen K-ABC-Test machen lassen, um eine Entscheidungshilfe zu haben, das wäre für Euch vielleicht auch eine Möglichkeit. Falls es rechtlich überhaupt möglich ist, Deinen sohn sooo früh einzuschulen. VG pali

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 11:01


Antwort auf diesen Beitrag

hallihallo! was sagt denn der kindergarten zu eurer idee? ich nehme an er besucht einen heilpädagogischen kindergarten? ich würde mich mit erziehern, ergotherapeuten und so kurzschließen... außerdem kann sich in einem jahr im kindergarten auch noch viel ändern... arbeite selbst in einer heilpädagogischen kita und gerde die probleme mit den anderen kindern sind mir wohl bekannt... lg sarah

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 18:30