Thema:
Wasserratte will nicht schwimmen lernen
Hallo, bin etwas am verzweifeln. Unsere Tochter, im Dez. 6 geworden, will nicht schwimmen lernen.
Ich war mit ihr beim Babyschwimmen, wir sind in den folgenden Jahren öfter ins Schwimmbad, sie hat null Angst vor Wasser, springt mit großer Freude rein, rutscht große Rutschen, es stört sie nicht, wenn sie überraschend untergeht und Wasser schluckt. Also ich dachte, Wasser sei ihr Element.
Nun fand ich, wäre es an der Zeit schwimmen zu lernen, sie hatte auch nichts dagegen zumal zwei ihrer Freunde gerade schwimmen gelernt hatten. Jetzt waren wir drei Mal da. Beim zweiten Mal merkte ich, dass sie die Beinbewegungen im Vergleich zu den anderen Kindern nicht so gut umsetzten kann und ging mit ihr nochmal extra zum Üben ins Schwimmbad. Sie hatte null Lust mit mir Schwimmen zu üben. Gestern, bei der dritten Stunde, hat sie "Einzelunterricht" bekommen und ich wurde gebeten mit ihr zusätzlich zu üben. Sie will einfach nicht üben. Klar ist es heftig drei Mal die Woche zum Schwimmunterricht zu gehen und jetzt soll sie auch noch extra üben. Aber so behindert sie die anderen, was auch nicht O.K. ist. Habt ihr Tipps, wie ich sie motivieren kann? Wie ich ihr - vielleicht nebenbei - die Bewegungen einbleuen kann? Ich habe Angst, wenn ich sie zu sehr bedränge, dass sie ganz zu macht, will es aber auch nicht einfach laufen lassen, weil sie den anderen Kinder quasi einen Schwimmlehrer nimmt (sind zum Glück 2 Lehrer da, sonst würde sie einfach im Wasser treiben).
von
Tanja30
am 08.02.2013, 15:06
was ist das für ein Kurs???? Ist das ein Vereinstraining das das ganze Jahr geht - ist sie da in einer Anfängergruppe???
Ist es ein Schwimmkurs der nur über eine bestimmte Zeit geht???
Wie lange ist die einzelne Trainingseinheit???
Wärmen sie sich davor auf??
Ist der Spaß im Vordergrund???
Sind alle etwa auf dem gleichen Level???
Wurden ihr im Trockentraining die Beinbewegungen mal gezeigt???
Aber abgesehen davon: Nicht aus jeder Wasserratte wird ein Schwimmer - denn schwimmen bedeudet hohe Disziplin - denn irgendwann wenn man weitermacht werden nur noch "Kacheln" gezählt - d.h. es werden Kilometer geschwommen.
Vielen reicht es zu planschen am Anfang und um das Seepferdchen zu bekommen würde auch ein Training 1x die Woche eigentlich reichen.
Für einen Schwimmanfänger finde ich 3x die Woche eigentlich zu viel. In unserem Verein haben die Anfängerschwimmer bis sie ganz sicher sind und das Seepferdchen haben 1x die Woche Training - und dann je nach Nachwuchsgruppe zwischen 1 und 3x die Woche je nach Alter und Leistung.
Vielleicht ist es ihr einfach zu viel für den Anfang??
Gruß Birgit die 2 Schwimmer hat.
von
Birgit67
am 08.02.2013, 15:42
Warum stresst Du Dein Kind so?
Sie wird es schon noch lernen. Wenn SIE es will!
Und nicht wenn DU es für notwendig erachtest.
Das Mädchen ist erst 6 Jahre alt, meine Güte.
Nur weil andere Kinder überehrgeiziger Eltern schon mit 3 schon den Freischwimmer haben, muß man doch nicht wegen des Schwimmens so ein Bohei veranstalten..
Bislang hats noch jeder gelernt. Druck ist immer kontraproduktiv. Außerdem soll es doch Spaß machen.
von
stella_die_erste
am 08.02.2013, 16:25
Wohl dumm für uns gelaufen.
Sie macht einen Schwimmkurs, der 10 x 45 Min. dauert, also ist es nach
3 Wochen vorbei. Kostet 90 € - Geld wohl in den Sand gesetzt. Habe kein Seepferdchen erwartet, aber nicht gedacht, dass sie die Einzige mit Problemen sein wird. Fand es nicht schlecht, dass er 3 x pro Woche ist, dann wird das Erlernte nicht vergessen - dachte ich. - Falsch gedacht, wenn man quasi "Nachlernen" muss. Ich fand es halt besser jetzt schwimmen zu lernen, als wenn sie es im Sommer im Freibad (bei evtl. schlechtem Wetter) lernen will, weil es die anderen können. Werde ihr anbieten mit ihr zu üben, aber sie nicht drängen. Bisher ist sie ohne Murren -auch mit etwas Freude - zum Kurs. Soll sie ruhig weiter hin, solöange sie nicht "leidet", aber Üben kann man wohl vergessen.
von
Tanja30
am 08.02.2013, 16:49
Das ist die schwierigste und komplizierteste Bewegung, die es im Schwimmen überhaupt gibt. Ist egal, wennsie das nicht umsetzen kann. Strampeln geht genauso und man so genauso schwimmen.
Lass sie den Kurs fertig machen, egal wies geht. Gehe nicht zum Üben noch mehr ins Schwimmbad, das gibt Druck.
Und im Sommer wirds dann von ganz alleine klappen.
Anouschka
von
anouschka78
am 08.02.2013, 18:04
Hm, mein Sohn ist knapp 6 Jahre alt und hat seinen 3. SCHWIMMKURS beendet, (jeder Kurs ging 10 mal 45 Min.), ach ja bei uns kostet ein Kurs EUR 130 und er hat immer noch kein Seepferdchen. Na und? Er hat jetzt keine Angst mehr im Wasser und traut sich sogar zu tauchen und darauf sind wir sehr stolz!!!!! Jetzt gehen wir halt einfach ab und zu mal ins Schwimmbad, einfach so, er wird es schon noch lernen, ganz ohne Stress, sei ein bisschen entspannter, möchtest du, dass dein Kind schwimmen lernt oder möchte dein Kind es selbst?
von
Julians.Mama
am 08.02.2013, 20:22
die nicht schwimmen gelernt haben (allerdings nur Mädchen, Jungs haben es alle geschafft - keine Ahnung warum). Sie haben ganz normal die Übungen mitgemacht, aber eben nicht schwimmen gelernt. Mein Sohn war etwas über 5 und er hat es gelernt, will aber auch nicht weiter machen, was ja ok ist, weil er eben nur spielen/planschen will. Das wird deine Tochter auch wollen. Da fehlt eben die Lust zum Üben. Manche Kinder schwimmen schon fleißig im Verein ihre Bahnen, manche haben keine Lust dazu. So ist es eben.
Ich würde den Kurs zu ende machen und dann zu einem späteren Zeitpunkt noch mal einen machen. Wahrscheinlich wird es sie bald selbst stören, dass ihre Freundinnen keine Schwimmflügel mehr brauchen, sie aber schon ;-)
LG Manu
von
Manu0707
am 12.02.2013, 13:24
"Bislang hats noch jeder gelernt."
in meiner letzten jugendgruppe (13-18) konnten 5 von 23 nicht schwimmen!
von
biggi71
am 12.02.2013, 19:25
Meine Tochter wollte nicht, wie alle ihre Freunde, in den Schwimmkurs gehen. Mein Mann ist dann in den Weihnachtsferien ein paar Mal mit ihr ins Schwimmbad gegangen und hat ihr ganz ohne Druck das Schwimmen beigebracht (mit fast 5 Jahren). Tauchen hat sie erst mit 6,5 Jahren im Urlaub gelernt. Danach hat sie dann im Schwimmbad ihr Seepferdchen gemacht.
Ihre Schwimmtechnik ist sehr schlampig, aber sie hat sehr viel Ausdauer und Spaß beim Schwimmen.
Jetzt ist sie seit 4 Monaten im Schwimmverein, wo sie in einer altersgemischten Gruppe (sie ist die Jüngste) sämtliche Techniken ordentlich lernt.
Vielleicht macht es deiner Tochter auch mehr Spaß, wenn sie erstmal "einfach so" schwimmen lernen kann und nicht gleich mit Technik genervt wird.
von
Häsle
am 08.02.2013, 18:15
Danke, am liebsten würde ich sie aus dem Kurs nehmen, weil sie die Einzige ist, die es nicht kann und die anderen "behindert". Muss wohl (zum Glück?) an den anderen Kindern liegen, die alle (zufällig) die Technik wohl schon vorher kannten. Lasse sie natürlich drin, weil dass ja auch "versagt haben" bedeuten würde und das hat sie ja nicht. Selbst beibringen habe ich nicht hinbekommen, deshalb ja der Schwimmkurs. Aber wenn sie ihn durchhält, weiß ich ja wie ich es ihr "langsam" beibringen kann. Danke nochmal.
von
Tanja30
am 08.02.2013, 19:52
Du kannst ihr ja sagen, dass sie den Kurs weiter besuchen darf, aber nicht unbedingt schwimmen lernen muss. Ich denke, sie hat die Grundlagen schon kapiert, und wenn sie keine Angst vor dem Wasser hat, dann wird sie irgendwann von ganz alleine anfangen zu schwimmen. Die Technik kann sie echt später noch lernen.
Du kannst auch den Trainern sagen, dass sie sie nicht drängen sollen. Du hast bezahlt und sie will nicht richtig mitmachen. Der Druck bringt nichts. Lass sie nebenher rumpaddeln, irgendwann kommt schon der Ehrgeiz.
von
Häsle
am 09.02.2013, 10:27
Die Lehrer machen keinen Druck. Sie fühlt(e) sich eher von mir als von den Lehreren unter Druck. Gestern hat's wohl dann doch "klick" gemacht, die Beinbewegungen gingen erheblich besser, sie hatte zwar schon noch etwas "Sonder-Training", aber nicht so extrem wie am Donnerstag. Bin optimistisch. Montag kommen die Arme dazu. Werde dann nicht so einen "Aufriss" machen, wenns schief geht. Sind ja noch 6 Termine und mir reichte es von Anfang an, wenn sie am Kursende die Grundlagen kann und wir/sie danach selbst üben kann bis sies richtig kann.
von
Tanja30
am 10.02.2013, 09:22
Das reicht. Fleißig Üben ist danach dann eh Pflicht. Sonst bringt auch das Seepferdchen-Abzeichen nix. Das wird schon.
von
Häsle
am 10.02.2013, 10:32
Meine ( auch im Dez. 6 geworden) hat jetzt ihren Schwimmkurs beendet. Er ging von Mo.-Do. alle 14 Tage. Also 12 mal schwimmen. Bei uns waren selbst am Ende noch Kinder dabei die noch immer den Gürtel und die Scheiben um hatten. Na und? Keines der anderen Kinder und auch der Schwimmlehrer haben sich dadurch je "behindert" gefühlt. Sie durften alles so mitmachen wie die anderen die schon viel weiter waren und das finde ich wichtig. Keiner hat je "Einzelunterricht" bekommen.
von
Ani_k
am 10.02.2013, 22:05
DU musst unbedingt an DIR arbeiten! Tatsächlich übst du starken Druck durch deine Erwartungshaltung aus! Allein deine Wortwahl: “einbleuen“! *kopfschütteln*
Ich vermute deine Tochter kommt im Sommer in die Schule? Dann musst du JETZT daran arbeiten...an DIR ARBEITEN!
Ich vermute stark, dass du mit deiner fordernd fördernden Art deine Tochter ausbremst, weil du ihr die Luft und Lust nimmst!
LG
von
Mutti69
am 12.02.2013, 05:32
und das weiß ich - im tiefsten Inneren meines Herzens - auch. Ich hätte MICH sicherlich bremsen können, wenn nicht der Schwimmlehrer - gestern nun schon zum zweiten Mal - auf mich zukam, dass ich mit ihr üben soll. "Sonst schafft sie's nicht". Da kann ich mich dann doch nicht so ganz beherrschen. Bin schon enttäuscht - aber weniger von ihrem Können, als deshalb, weil die anderen es alle viiiiel besser können. Habe dem Lehrer gesagt, dass drei Mal die Woche so viel ist, dass wir nicht mehr üben können - und auch nicht wollen. Eine Verlängerung des Kurses habe ich abgelehnt. Ich übe mit ihr danach - wenn sie es will. Werde auch an MIR arbeiten, weiß dass das sonst die Katastrophe in der Schule wird.
von
Tanja30
am 15.02.2013, 09:08
