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Intergrativ Kiga?

Thema: Intergrativ Kiga?

Hallo, seit diesem Jahr ist unser Kiga ein Intergravitv Kiga und mein Sohn ist nun in der Gruppe als Intergrativ Kind. Es ist noch ein weiteres Kind als Intikind angemeldet. Unser Sohn ist Autist. Es ist eine Erzieherin und zwei Kinderpflegerinen und 16 Kinder in der Gruppe. Die Erzieherin frisch von der Schule hat mal kurz ein Praktikum in einer Behindertenwohngruppe gemacht, die anderen Kinderpflegerinen noch nie was anderes gemacht als in diesem Kiga gearbeitet und auch noch recht jung. Ich habe das Gefühl, dass sie keine Ahnung von Autistmus oder der Behinderung des anderen Jungen haben, aber so tun als wenn!!! Beispiel: Als ich ihn mal abholte waren die Kinder im Garten und mein Sohn jagte zwei Kinder in dem er sie anbrüllte und seine Hände nach ihnen schlug. Er lachte dabei und die Kinder liefen schreiend davon. Das war das ganze Spiel. Die Erzieherin ganz aufgeregt zu mir: " Sehen sie, er spielt doch mit anderen Kindern. Vielleicht ist er doch kein Autist!" Na toll, die soziale Kompetenz bei dem Spiel war ja gleich Null und anderwo schafft er es einfach nicht, normal auf ein Kind zuzugehen und in Kontakt zu tretten. Und nach zwei Jahren Kiga schafft er es noch immer nicht die Erzieherinen zu begrüßen oder zu verabschieden. Entweder er windet sich dabei, schaut immer weg, vergisst es oder springt dabei um her und weicht ständig aus. Er hat einfach große Defizite im sozialem Bereich die dringend gefördert werden müssen auch im Kiga und ich habe das Gefühl, die Erzieherinen wollen mir beweisen, dass alles doch gar nicht so schlimm ist. Sie haben aber von Autismus keine Ahnung und ich habe ihn in einer der besten psychiatrischen Klinik für Autismus hier in der Umgebung testen lassen. Die Klinik ist wirklich spitze auf dem Gebiet und ich bilde mir die täglichen Schwierigkeiten im Alltag ja auch nicht ein. Die werden wohl mehr Ahnung haben und das besser beurteilen können als eine frisch ausgelernte Erzieherin. Sie staunen zwar immer wieder über seine ungewöhnlichen Fähigkeiten ( z..B.Beschreibt das gesamte Planetensystem, erkärt was eine Photosynthese ist) kann sich aber nicht selbstständig anziehen, was ja bei Autisten typisch ist, aber sie sehen wohl keinen Zusammenhang. Immerwieder muß ich sie bitten darauf zu achten, dass Luca endlich das begrüssen und verabschieden lernt, aber eben mit ansehen, hand geben ohne dabei zu hüpfen oder zu schreien oder zu flüstern. Sie legen aber keinen Wert darauf. Es ist aber sehr wichtig, denn er eben solche Dinge lange für sich erlernen. Es ist ja die Grundkompetenz. Sie unterstützen ihn auch nicht in den sozialen Kontakten, so spielt er meistens alleine in der Bauecke, hauptsache er ist ruhig. Wie wird man denn Intergrativ-Kiga? Habe das Gefühl,dass das nun jeder Kiga werden kann, der einfach eine kleinere Gruppe mit drei Kräften bilden kann. Aber was ist mit fachlichen Kenntnissen???? Fortbildungen? Die andere Mutter des anderen Kindes empfindet das genauso, nur dass ihr ständig gesagt, wird, was ihr Kind denn schon wieder nicht kann und andere schon....der Junge ist geistig behindert. Hat jemand von Euch ein Kind in einem Intergrativ Kindergarten? Wie läuft das bei Euch ab? Bin inzwischen ratlos!

Mitglied inaktiv - 04.11.2009, 07:43


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Hallo, ich verstehe nicht, warum sich das Integrativ Kiga nennt. Bei uns ist in Integrativkindergärten immer noch eine Heilpädagogin da. Andere Kigä dürfen bei Eignung allerdings mittlerweile auch Integationskinder aufnehmen (frag mich nicht, woran die "Eignung" festgemacht wird), trotzdem heißen sie dann nicht Integrations-Kiga. Ich denke, daß dein Sohn einen wirklichen Integrations-Kiga bräuchte, vielleicht sogar noch besser einen Heilpädagogischen Kindergarten. Ich glaube da war das Jugendamt für zuständig. Spreche mit denen über das Problem, dein Sohn wird in dem Kiga ja eben nicht integriert, d.h. der Kiga kommt wegen mangelnder Ausbildung der Angestellten seiner Pflicht nicht nach. Gut wäre es, wenn du von der Klinik fachlichen Rat und auch Unterstützung für das Gespräch holen könntet. LG Inge

Mitglied inaktiv - 04.11.2009, 08:05


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Hallo, mein Kind geht auch in die integrative Gruppe unseres Kindergartens, allerdings als Regelkind. Es gibt max. 5 Integrativkinder und im Gegesanatz zu den anderen Regelgruppen arbeitet in der integrativen Gruppe neben den zwei Erzieherinnen eine Heilpädagogin, die nur für die Integrativkinder zuständig ist. Da ich sie auch privat kenne, weiß ich, dass sie viele Fortbildungen besucht und natürlich auch sehr eng mit anderen Einrichtungen wie heilpädagogischer oder Sprachheil-Kindergarten zusammenarbeitet. Sie spricht auch mit Therapeuten (Logopäden, Ergo-, Physiotherapeuten) und Kinderärzten bzw. holt sich dort Rat über die jeweiligen Krankheitsbilder der Kinder. Sollte ein Kind in der I-Gruppe überfordert sein, wird von ihr darauf hingewiesen und überlegt, ob das Kind in einer anderen Einrichtung besser aufgehoben ist. Ich dachte eigentlich immer, dass die Einstellung einer Heilpäadagogin zwingend erforderlich ist, wenn ein Kindergarten integrativ arbeiten möchte, kann es dir aber nicht sicher sagen. lg chrima

Mitglied inaktiv - 04.11.2009, 13:47


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Hallo,mein Sohn ist auch in einen Regelkindergarten in der Integrativ-Gruppe. Er ist entwicklungsverzögert. Es ist nicht zwingend eine Heilpädagogin in der Gruppe erforderlich. Bei uns sind 2 Erzieherinnen(eine davon sehr erfahren) und eine Kinderpflegerin. Es werden auch keine Therapien im Kiga gemacht. Logo,Ergo mache ich alles außerhalb der Kiga-Zeiten. Eine Heilpädagogin kommt alle zwei Wochen zu den Kindern. Die Gruppe gibt es jetzt schon 10 Jahren an unseren kleinen Ort und ich bin sehr zufrieden. er ist jetzt Vorschulkind und die Erzieherinnen unterstützen mich sehr daß er es schafft auf die Regelschule zu gehen. LG Birgit

Mitglied inaktiv - 11.11.2009, 23:10


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Meine Tochter geht auch in einen integrativen Kindergarten, aber sie ist gesund. Daher kriege ich den Umgang mit den behinderten Kindern nur am Rande mit, aber dort wird viel gemacht. Ich glaube es sind zwischen 5 und 10 behinderten Kindern, und die haben jeweils eine auf sie abgestimmte Betreuung. Also manche brauchen zum Beispiel verschiedene Arten von Bewegungstherapie, dafür ist jemand da, eine Erzieherin bringt allen anderen Erziehrinnen Gebärdensprache bei, und wenn z.B. Lieder gesungen werden, wird dabei immer (von allen Kindern) gebärdet. Es gibt auch einen Therapieraum, wo verschiedene Spiele und was weiß ich gemacht werden, je nach den Bedürfnissen der Kinder. So werden die Kinder mit besonderen Ansprüchen individuell gefördert, aber immer auch in die Gruppe integriert, indem sie bei allen Sachen dabei sind und mitmachen, soweit sie können. Ein Kind hat anfangs nur mit einem Talker kommuniziert, auf den die Mutter immer am Abend vorher Sätze aufgesprochen hat, jetzt habe ich neulich gehört, dass er ein paar Worte selbst sprechen konnte. Die Erzieherinnen kennen sich bei uns, würde ich sagen, alle mit solchen Sachen aus. Manche machen besondere Fortbildungen und sind sozusagen für ein bestimmtes Gebiet "zuständig", geben ihr Wissen aber immer an alle anderen Erzieherinnen weiter, denn es muss ja jeder andere auch mit den Kindern umgehen können. Ich habe das besonders an der Gebärdensprache gemerkt, eine von denen kann das komplett flüssig und die anderen nehmen immer mehr davon an. Lieder oder insgesamt Sprache wird immer mitgebärdet, sobald ein nichthörendes Kind dabei ist. Auch die gesunden Kinder gebärden. Wenn sie sich z.B.mit den Farben beschäftigen, werden auch dei Gebärden für Farben von allen Kindern gelernt. Wenn Eltern beim Morgenkreis dabei sind (wir dürfen immer teilnehmen), machen die das automatisch auch mit. Das ist dort ganz normal. Wenn das in eurem Kindergarten nicht so läuft, würde ich auch beim Jugendamt mal nachfragen, welche Qualifikationen denn dort vorhanden sind und dass du nicht das Gefühl hast, dass dein Kind dort gefördert wird. Lieber nochmal einen Kiga-Wechsel in Kauf nehmen als dein Kind dort versauern lassen. Vielleicht kannst du dich auch mit der Mutter des anderen Kindes zusammenschließen. Wenn mehrere Eltenr was sagen, wird das Jugendamt sicher eher hellhörig. Viele liebe Grüße, Suse

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 19:48