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Hilfe! Erfahrungen mit stillem Kind und Zurückstufung

Thema: Hilfe! Erfahrungen mit stillem Kind und Zurückstufung

Hallo ihr! Hab den Beitrag schon im Zwillingsforum gepostet, aber ich freue mich, wenn auch nicht Zwillingseltern antworten: Ich beschreibe mal kurz, was mich bedrückt: Mein Kind fällt im Kindergarten auf, weil es so extrem still ist! Hanna orientiert sich immer nur an ihrem Zwillingsbruder, macht, was er macht und wünscht sich (z.B. beim Essen), was er möchte. Sie spricht kaum mit den Erzieherinnen (antwortet nur auf Ja/Nein-Fragen) und auch nicht mit anderen Kindern und setzt sich immer nur dazu, schaut, was andere malen und malt dann das gleiche. Andere Mädchen finden sie langweilig, weil sie nie Ideen einbringt und so still ist. Sie ist sehr langsam, beim Anziehen, Zähne putzen, Tisch decken usw. Sie lächelt viel, bringt sich aber nicht ein. Die Erzieherinnen meinen, sie können absolut nicht einschätzen, was sie schon kann, wieviel sie versteht, weil sie auf Nachfragen nicht reagiert, sondern abwartet. Sie würde sich auch nie aufdrängeln oder sich melden, wenn was Schönes angeboten wird (Wer will die Kerze ausblasen?). Sie ist sehr perfektionistisch und will alles gut und richtig machen, sie spielt auch gerne alleine und möchte, dass niemand stört oder zuschaut. Als mir das alles erzählt wurde, kam ich ganz schön ins Staunen, so arg still hätte ich sie nicht eingeschätzt. Hanna wird im Dezember sechs und die Erzieherinnen meinen, dass sie, wenn sich nichts bessert, zurückgestuft werden sollte, da sie in der Schule untergehen würde. Sie würde sich sicher nie melden und ob sie alles verstehen könnte, wüssten sie nicht. Hat jemand Erfahrungen mit stillen Kindern? Mit Kindern, die erst mit 7, 5 Jahren in die Schule gekommen sind, weil sie wegen ähnlichen Gründen zurückgestuft wurden? Hanna war schon als Baby sehr still, hat wenig geweint und Liebe nie eingefordert. Beide hatten einen unschönen Start als Frühchen auf der Intensivstation. Bastian ist eher ein lautes Kind und holt sich, was er braucht. Zu Hause achte ich schon sehr auf Hanna, weil ich weiß, dass sie genauso viel Aufmerksamkeit braucht. Hier redet sie auch, erzählt wenig, aber doch regelmäßig, spielt viel und bringt eigene Ideen ein. Bin im Moment einfach ratlos und freue mich über Beiträge. Gruß, Ulli

Mitglied inaktiv - 05.07.2011, 11:22


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Hast du vielleicht die Möglichkeit dass die beiden in unterschiedliche Kindergartengruppen gehen könnten? So dass Hanna nicht als Teil der Zwillinge wahr genommen wird (oder sich selbst wahrnimmt) sondern sie eigenständig handeln kann/muss ? Wenn sie zu Hause zwar auch ruhig aber nich SO still und zurückhaltend ist wie im Kindergarten? Ansonsten wär es meiner Meinung nach auch kein Problem sie mit über 7 einzuschulen wenn sie es benötigt.

von Christina mit Flo am 05.07.2011, 12:35


Antwort auf Beitrag von Christina mit Flo

ich kann dir nur sagen, das alle die ich kenne, wo das kind zurückgestuft wurde und noch ein jahr vorschulkindergraten gemacht hat, da haben die eltern allesamt gesgat, das es dem kind sehr gut getan hat und das es die richtige entscheidung war.

Mitglied inaktiv - 05.07.2011, 14:24


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Hallo Ulli, ich kann Dir nur von meinem Sohn berichten wie es war. Auch mein Großer war ein sehr stilles und ruhiges Kind. Spielte am liebsten alleine - gieng immer an einen anderen Platz zum spielen wenn andere Kinder dazu kamen - war sehr sehr ruhig hat nur gesprochen wenn es sein musste und auch nur zu Personen die er kannte - Fremde hatte so gar keine Chance. Etwas Panik hatte ich schon weil es ja allgemein heißt: ruhige Kinder müssen viel Leiden in Kindi und Schule. Aber: ER wurde von allen akzeptiert sogar von den größten Chaoten - jeder war bereit sich für ihn einzusetzen damit ihm nichts passiert. Aber weil er so ruhig und schüchtern war habe ich ihn erst mit 7 einschulen lassen. Dazu gieng er dann paralell als er 5 war in eine Kindersportschule mit einem super Sportlehrer der die stärken jedes Kindes herausfand und somit meinen Sohn in seinem Selbstgefühl sehr stärkte und ein anderes Kind aus ihm wurde - er wurde offen, sprach und spielte mit anderen Kindern - aber trotzdem habe ich ihn mit 7 einschulen lassen und nicht mit 6 und es war super so für ihn. Er ist auch jetzt mit fast 14 immer noch ein Kind das überall sofort anerkannt wird das seine eigenarten ausleben kann ohne dass er ausgegrenzt wird - angefangen damit dass er weder Handy hat noch In-Kleidung trägt - das interessiert absolut keinen und bisher ist noch keiner - weder jüngere noch ältere - auf die Idee gekommen ihn auszugrenzen. Ich denke es würde helfen, wenn Deine Tochter die Zeit bekommt, alleine was hinzubekommen und auch getrennt vom Bruder in die Schule geht - wenn sie gemeinsam eingeschult werden sollen dann in getrennte Klassen und lass sie etwas machen nur für sich alleine ohne Bruder - z.B. tanzen oder was anderes in kleinen Gruppen mit geschulten Lehrern. Ich kann nur empfehlen zurückstellen zu lassen - die Kinder tun sich einfach viel viel leichter. Gruß Birgit

von Birgit67 am 05.07.2011, 14:53


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Hallo Ulli, Ist Hanna denn schulpflichtig in diesem Jahr? Ich finde es seeehr schwierig so aus der Ferne einen Ratschlag zu geben, würde aber eventuell einen "Fachmann" Entscheidung hinzuziehen. Allerdings erst nachdem ich mit meinem Kind abgeklärt hätte was sie möchte. Will sie in die Schule, oder würde sie lieber noch in den KiGa gehen, kann sie vielleicht mal zu Probeunterricht gehen? Ist Deine Tochter zufrieden oder wirkt sie unglücklich??? Ruf doch mal beim schulpsychologischen Dienst an, die haben da sicher einiges an Erfahrungen zu bieten. Ich würde mir (wenn Deine Tochter nicht ganz klar vorgibt, dass sie in die Schule WILL) wirklich Entscheidungs-Hilfe vom Fach (Kinderarzt/Schulpsychologen) holen. Ruhig heisst ja nicht "zurückgeblieben", vielleicht ist es auch das Gegenteil... Ich drück Dir die Daumen, für die für Euch "richtige" Entscheidung!!! Gruss Patty, der diese Entscheidung durch einen Umzug nach UK, Gott sei Dank, abgenommen wurde

von Timtom am 05.07.2011, 15:48


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"Hanna orientiert sich immer nur an ihrem Zwillingsbruder, macht, was er macht und wünscht sich (z.B. beim Essen), was er möchte." Dann schule die beiden in getrennten Klassen ein.

von montpelle am 05.07.2011, 17:51


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hallo, da muss ich der Montpelle mal ausnahmsweise Recht geben. Ich würde sie bei möglichst allen trennen um sich selber zu finden. Gut ich meine sie muss ja nicht unbedingt auch laut sein. Und viell. ist sie ein eher ruhiger Mensch, aber eine andere Gruppe fände ich auch gut. Geht sie denn z.B zum Turnen oder was auch immer allein hin, ohne ihren Bruder? Auch da würde ich gucken, dass ich sie möglichst oft ohne Bruder unter Kinder bringen kann. lg

von disi am 05.07.2011, 21:15


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Ich danke euch für eure Antworten! Hab mich wirklich sehr gefreut, zu lesen, wie ihr euch in die Situation reinversetzt und konstruktive Tipps und Gedankenanstöße gebt! In der Schule wollen wir beide auf jeden Fall in getrennte Klassen stecken. Wir wollten beide auch nach dem ersten Jahr Kita schon mal trennen, da aber die Erzieherinnen nicht einverstanden waren und weil sie sich nach einem Jahr endlich beide einigermaßen an ihre Gruppe gewöhnt hatten, haben wir das wieder fallen lassen. Aber vielleicht wäre das wirklich fürs (voraussichtlich) letzte Jahr nochmal ganz sinnvoll, da Hannas Abhängigkeit von ihrem Bruder auch wieder schlimmer geworden ist. @ Birgit: Was hat denn dein Sohn ab 5 Jahren für einen Sport gemacht? Ich finde es schwierig, das Passsende zu finden, da sie nicht selber kommt und sagt "Ich will das..." und sich schwer begeistern lässt. Viele Grüße, Ulli

Mitglied inaktiv - 06.07.2011, 12:03


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Bezüglich Sport und Trennen der Zwillinge schließe ich mich den anderen an. Rückstellung ist nochmal eine andere Frage. Wie schätzt Du denn ihr Können ein? Motorisch, feinmotorisch, sprachlich (also wenn sie mit Dir oder Verwandten spricht), mathematisches Verständnis, ...? Wenn sie da altersentsprechend fit ist, würde ich nicht zurückstellen. Nur "still" sein ist kein Entwicklungsdefizit sondern Veranlagung. Meine Tochter ist auch so, redet nur mit uns und der besten Freundin oder in absolut überschaubaren Situationen (ja-nein-Fragen, Eissorte auswählen, Vorschulprogramm im KiGa). Ich mache mir aber wegen der Schule keine Sorgen, denn sie wird es mit guten schriftlichen Leistungen ausgleichen. Und die Tatsache, dass sie vieles schon kann, wird ihr Sicherheit geben. Deshalb habe ich oben nach den Fähigkeiten Deiner Tochter gefragt. Hat sie in den genannten Bereichen Defizite (etwa wegen der Frühgeburt), würde ich zurückstellen, sonst nicht. Einen Nachteil hat die Rückstellung nämlich: Dein Kind wird 1-2 Jahre älter sein als die anderen. Sollte dann in den ersten Klassen eine freiwillige Wiederholung im Raum stehen, sind die meisten Lehrer eher geneigt, das Kind mit "durchzuziehen", um nicht noch mehr Altersunterschied aufkommen zu lassen. Diese Überlegungen haben mir schon verschiedene Lehrer bestätigt.

von glückskugel am 06.07.2011, 16:35


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Wenn du sie schon in absehbarer Zeit im Kiga trennen möchtest, dann musst du überlegen, wen du aus der jetzigen Gruppe nimmst. Vielleicht eher den Jungen, denn das Mädchen könnte es als Strafe auffassen. Oder beiden aus der jetzigen Gruppe rausnehmen, falls es drei Gruppen gibt.

von Carmar am 06.07.2011, 20:44


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Hallo, ich hab mein Septemberkind dieses Jahr zurückstellen lassen - und er wird nicht der Älteste sein wenn er in die Schule kommt. Einer der Gründe war auch, das er ein Mitläufer war, der grundsätzlich alles mitgemacht hat was ihm gesagt wurde um seine Freunde zu beeindrucken. Still ist er nicht - aber für ihn wäre es auch nicht das richtige gewesen als Jüngster in die Schule zu kommen. Für ihn war das Jahr jetzt wirklich ein geschenktes Jahr - diese Jahr war er nicht von den Großen der Kleinste, sonder er war der Große in der Gruppe und wurde auch von den Erzieherinnen entsprechend gefordert. Von Patenschaft für ein neues Kind bis Kochen helfen ect.. Ganz toll für sein Selbstbewustsein - er konnte sich nicht mehr hinter den älteren Freunden verstecken (wie er es zuhause auch oft mit den älteren Brüdern macht). Gerade wenn die Erzieherinnen schon den Tip geben mit der Rückstellung würde ich wirklich darüber nachdenken. Gerade einem so ruhigen und schüchternen Kind, das sich so wenig in der Gruppe traut tut das sicher sehr gut mal die Große zu sein, Verantwortung zu übernehmen, ... Und zumindest hier bei uns wäre das vom Alter her nicht soooo auffallend. Es gibt sehr viele Kinder die zurückgestellt werden. LG Dhana

von dhana am 06.07.2011, 23:01