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Überfordert mit Pubertier

Thema: Überfordert mit Pubertier

Ich bin gerade richtig ratlos mit meinen drei Teenagerkindern, vor allem mit meinem 14-jährigen, pubertierenden Sohn. Jetzt wollte mal in die Runde fragen, wie ihr es haltet mit Sachen wie rechtzeitigem Aufstehen? Computer-Nutzung? Wie motiviert ihr Eure Kinder die Hausaufgaben zu machen? Motiviert ihr sie mal rauszugehen, sich zu bewegen? Mit Euch zu sprechen??!! Lasst ihr den Dingen ihren Lauf? Oder macht ihr Druck? Oder sind Eure Kinder von alleine kooperativ?

von Mimi36 am 27.03.2020, 11:38



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Hallo, bei uns läuft es gerade auch sooo toll, viel zu viel Computer&Bildschirmzeit. Ich versuche seit dieser Woche wenigstens einen einigermassen Rhytmus in den Tagesablauf zu bringen. Sprich 9 Uhr aufstehen, gemeinsam 1h Hausarbeit am Vormittag - wir verteilen halt wer was macht, jeder macht selber einen Vorschlag welche Projekt er sich vornimmt. Computer erst nach der Lernzeit. Problem bei der Lernzeit, nur noch der 15jährige geht in die Schule, beim großen im Studium läuft noch nix, der Mittlere ist vom Ausbildungsbetrieb freigestellt, ob in der Berufschulwoche was läuft mal abwarten... Abends kochen wir alle gemeinsam, räumen gemeinsam wieder auf...da müssen dann auch alle mit in der Küche sein, Abendessen auch für alle gemeinsam. Den Tagesrhytmus haben wir alle gemeinsam festgelegt, jeder konnte Vorschläge mache und mit Tageplan läufts zumindest etwas besser als ohne. Ausserdem haben wir unser kleines Trampolin und das Hometrainerfahrrad in der Küche wieder aufgebaut... zwischendurch hüpft oder radelt immer wieder wer.. hilft auch ein bisserl. Mit Druck erreiche ich bei meinen Söhnen nix mehr - 2 sind ja schon Ü18, ist hier mehr so an Vernunft appelieren und stehter Tropfen höhlt den Stein, also immer wieder und wieder reden ... Gemeinsame Familienprojekte funktionieren auch - mit Opa im Garten das Hochbeet erneuern, ect. muss halt was sinnvolles sein, dann klappts auch mit dem Mithelfen. Gruß Dhana

von dhana am 27.03.2020, 13:39



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Hallo, ich gehe vormittags arbeiten, so dass ich nicht genau weiß, wann mein Sohn (13) aufsteht und was er macht. Die Aufgaben, die er von der Schule bekommt, macht er allerdings gewissenhaft, das ist ihm wichtig. Von daher ist es mir auch egal, wann er aus dem Bett kommt. Dass er die Medien jetzt häufiger nutzt als normalerweise, finde ich zwar auch nicht wirklich gut, aber die Beschäftigungsmöglichkeiten sind derzeit ja auch sehr eingeschränkt. Unbegrenzten Zugang hat er aber nicht. Er geht raus in den Garten (Trampolin) und wir fahren Rad, Inliner oder gehen auch mal spazieren. Außerdem spielen wir auch Gesellschaftsspiele, was sonst im Alltag eher untergeht. Mich stört vor allem, dass er so viel Chaos erzeugt, alles stehen und liegen lässt, nichts wegräumt ... darüber bekommen wir fast täglich Streit, weil es mich so nervt und er so gedankenlos ist ... Dafür macht er aber auch mal Pfannkuchen oder Nudeln zum Mittag, so dass ich nicht kochen muss. Wir sind gerade nur zu zweit (Vater und Bruder hängen im Ausland fest) und sind eigentlich ein ganz gutes Team. Würde er von sich aus nichts machen, würde ich schon wollen, dass er seine Schulaufgaben erledigt und regelmäßig an die frische Luft geht. Notfalls würde ich dann eben die Mediennutzung einschränken bzw. nur erlauben, wenn vorher bestimmte Dinge erledigt sind. LG Anja

von AKAM am 27.03.2020, 14:35



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Bei uns ist es ähnlich, und ich gebe hier seit neuestem als Mutter eher den Säbelzahntiger. Denn wenn ich allzu flauschig bin, dann schläft mein 14-jähriger bis mittags und hängt außerdem viele Stunden am PC herum. Ich sehe das nicht ein, denn es sind definitiv keine Ferien, und ich finde, dass zuviel Gammeln gar nicht glücklich, sondern müde, schlapp und schlechtgelaunt macht. Mein Teen sieht das naturgemäß völlig anders, aber das ist mir egal. Mein Mann und ich haben unseren Sohn die ersten zwei Wochen ausschlafen lassen, jetzt aber neue Regeln festgesetzt: Aufstehen um 8.30 h, vormittags nur Schule, nicht daddeln. Nachmittags ein bisschen daddeln oder auch einen Film bei Netflix schauen. Danach aber auch Gitarre üben und täglich eine Sporteinheit absolvieren (sein Vereinssport fällt aus, er soll und will aber nicht total schlaff werden und Muskeln oder Kondition abbauen, sonst kommt er hinterher schlecht wieder rein). Sport ist z. B. Joggen, Downhill-Fahren im Wald, oder auf dem Crosstrainer strampeln. Zum Glück mosert er nur ein bisschen, nach ein, zwei weiteren Erinnerungen und Aufforderungen klappt das Ganze einigermaßen gut. Auf völlige Freiwilligkeit aber können wir hier nicht setzen, das wäre illusorisch. LG

von Hexhex am 27.03.2020, 15:12



Antwort auf Beitrag von Mimi36

Hallo mich wundert doch immer wieder, dass junge Menschen wohl ihren Halt verlieren wenn kein normaler Unterricht stattfindet u. frage mich WARUM? Gib ihm AUFGABEN! Wie wäre es mit Kleiderschrank sortieren u. aufräumen? KOchen für euch alle? Einkaufen? Ggf. Einkäufe für Nachbarn die nicht mehr so können jetzt in der Corona-Zeit übernehmen? Keller um- bzw. ausräumen u. ausmisten? Renovieren? Garten (falls vorhanden) pflanzfähig machen? Nach Reparaturtipps (o. Upcycling Tipps) googeln u. durchführen? Bei den Schulaufgaben sofern er gar nicht selbst dran geht würde ich feste Zeiten ausmachen zu denen was gemacht wird. Das Leben besteht nicht nur aus Schule, Arbeit u. Freizeit..... viele Grüße

von RR am 31.03.2020, 18:29



Antwort auf Beitrag von RR

Na ja, ich habe zwei Teens, ein Haus und einen Garten, und die helfen schon mit im Haushalt und gehen einkaufen. Trotzdem sind sie mit dem, was es zu tun gibt, nicht ausgelastet, auch nicht mit den Schul- und Uni-Aufgaben. Die vermissen ihre sozialen Kontakte. Meine Tochter ist jemand, der sich von sich aus Sachen sucht, um nicht zu verblöden (Sport, Nähprojekte, Malen), mein Sohn braucht da mehr Anstupser. Aber der ist auch wirklich traurig, weil sein größtes Hobby (er tanzt Standard und Latein) aktuell nur per Videoaufzeichnung geht, das ist einfach blöd ohne Partnerin. Und dass er das welke Fleisch seiner Mutter übers Parkett schiebt, so weit sind wir noch nicht. Trotzdem halten sie sich wacker. Aber Schule und Schulfreunde sehen (und mein Sohn vermisst inzwischen sogar einige Lehrer, es ist eben doch nicht ganz das gleiche, immer nur seinen Vater oder seine Mutter wegen der Aufgaben zu kontaktieren), das ist eben doch was anderes als Homeschooling und daheim mit anpacken. Wir führen normalerweise die meiste Zeit des Tages ein Leben draußen im Kontakt mit anderen Menschen. Ich bin sogar verblüfft, wie gut das Aufeinanderhocken klappt, ich hätte mit viele mehr Konflikten gerechnet.

Mitglied inaktiv - 01.04.2020, 13:52