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Neues Forum? Dann bin ich mal die erste mit einem schwierigen Thema :-)

Thema: Neues Forum? Dann bin ich mal die erste mit einem schwierigen Thema :-)

Hallo, gern schreibe ich hier den ersten Beitrag. Mich würde interessieren wie es bei anderen Familien so im Alltag klappt. Mein Alltag ist einfach nervenaufreibend, ohne dass ich mich jetzt kurz vorm Kollaps sehe. Aber richtig gut geht es mir nicht. Ich habe drei Kinder im Alter von 5,7 und 9 Jahren, ich arbeite in Teilzeit 30 Stunden und oft bin ich einfach mit den Nerven am Ende. Ich sage mir dann immer: reiß dich zusammen, bei anderen geht es auch. Aber irgendwie ist es bei mir eben anders :-( Mein Mann geht auch arbeiten und er hilft mir auch im Haushalt. Aber trotzdem. Es ist einfach viel, ich bin nie fertig. Vor den Kindern, meinem Mann, meinen Eltern möchte ich nicht rumjammern und so weiß eigentlich gar keiner wirklich, wie es mir geht. Es läuft einfach immer alles so weiter. Tag für Tag. Ich habe schon mal bei Frau Jasker gefragt ob ich mit solchen "Anzeichen" zur Mutter-Kind-Kur fahren könnte. Sie meinte ja, aber dann kommen wieder die 99 Problem. Mein Mann kann nicht kochen, wie soll das gehen? Finanziell sieht es auch nicht sooo gut aus - also ist es auch zu teuer. Ich weiß es auch nicht, wie sich das alles wieder bessern soll. Vielleicht geht es ja anderen Mamas auch manchmal so und ihr habt ein wenig Trost für mich :-) Ansonsten danke fürs lesen. LG

von "Sylke" am 20.09.2019, 13:27



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Hallo liebe Fee mit Hut, wie geht es dir heute? Ich kann dir nur meine Meinung dazu sagen : Du machst einen unglaublich tollen und harten Job!!!! Drei Kinder... Haushalt... 30 Std /Woche... Das ist wahnsinnig viel, vorallem weil es dann ja nicht alles ist! Wäsche, putzen, Arzt Termine, einkaufen usw... Mach dich nicht klein, steh dazu das es viel ist, und hol dir ggf Hilfe! Und das bitte ohne schlechtes Gewissen!!!! Ich bin übrigens in einer ähnlichen Situation Wünsche Dir alles Gute

von Sternchen080808 am 20.09.2019, 15:13



Antwort auf Beitrag von Sternchen080808

Liebe Sternchen080808, danke für die lieben Worte. Und: heute Nachmittag ging es ganz gut und es sah nicht mehr ganz so schwarz aus ... Aber es geht eben immer rauf und runter :-) Wenn der Stress immer mehr wird, dann eher runter ... Ganz liebe Grüße

von "Sylke" am 20.09.2019, 17:09



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Also ich habe nur 1 Kind (das allerdings erst 2 ist) und arbeite 30 Stunden und habe einen absolut engagierten Mann - und bin selbst ständig am Rande der Erschöpfung. Und ich bin der festen Überzeugung, nicht die einzige zu sein. Ich habe überhaupt keine Idee, wie es anders gehen kann, da ich meine Arbeit liebe und nicht aufgeben möchte. Aber dass v.a. Frauen heute so oft gestresst sind, hat sicher mit der Doppelbelastung zu tun. Was mich übrigens mega nervt, ist das Gerede von Frauen als "Superheldinnen" und so. Ich möchte keine Superheldin sein müssen, sondern mein Leben mit menschlichen Kräften gewuppt kriegen. Meine einzige Erkenntnis dazu seit ich Mutter bin: man kann nur allen jungen Menschen raten, wenn sie sich mit ihren Eltern gut verstehen und Kinder haben möchten, dann sollten sie in der Nähe der Eltern wohnen bleiben. Der Spruch, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, ist sowas von wahr!

von Jomama am 20.09.2019, 17:22



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Hallo, meine drei Kinder sind schon älter (17,15,11) und es wird besser mit dem Stress. Fertig bin ich auch quasi nie, vor allem bei der Wäsche. Wichtig sind Auszeiten für dich alleine. Das habe ich eigentlich immer gemacht. Sei es Sport, Musik, einfach ein Kaffee mit der besten Freundin etc. Dein Mann kann die Kinder versorgen, dann gibt es halt mal Ravioli aus der Dose. Sehr entspannend ist auch, einfach mal in die Wanne, Tür abschließen, laut Musik an. Als die Kinder älter wurden, habe ich auch mal ein verlängertes Wochenende alleine gemacht oder eine Woche Bildungsurlaub. Ein großes Problem sehe ich darin, dass heute immer alles perfekt sein muss bei den Müttern. Zum ersten Geburtstag schon Mottoparty mit Motivtorte, Babys schlafen durch von Anfang an, jeder Kindergeburtstag wird zum Event und natürlich muss das Kind besondere Hobbys haben. Das verursacht viel Druck, wenn man sich darauf einlässt. Deinem Mann kannst du bei Gelegenheit mal ein Kochbuch schenken. Wer lesen kann, kann auch kochen. Mit zunehmendem Alter hat man wieder mehr Möglichkeiten. Den Freiraum muss man sich selbst schaffen. Frei nach dem Motto Die Wäsche kann warten, das Leben nicht.

von Sonnenkäferchen am 20.09.2019, 17:41



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Du musst vor allen grundsätzlich an deiner Einstellung arbeiten. Bei den Satz "er hilft mir im Haushalt" sagst du doch, dass das nur dein Job ist, aber das ist falsch oder "hilfst du ihm beim Geldverdienen"? Ihr müsst als Paar leisten, dass alle Aufgaben erfüllt sind. Geld, Kinder, Haushalt. Das muss aber gerecht geteilt werden, sonst geht einer kaputt. Der Tipp mit dem Kochbuch war gut. Du kannst das ja auch nicht von Geburt an. Gib auch Arbeit an die Kinder ab. Ich wünsch die viel Kraft. Gruß Sabine

von bine+2kids am 21.09.2019, 21:00



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Hallo, ich glaube jeder der in einer ähnlichen Situation steckt, kann nachvollziehen, was du gerade leistest. Also Hut ab! Aber vielleicht verlangst du einfach ein bischen zu viel von dir - es muss nicht immer alles Perfekt laufen, du darfst auch mal sagen, mir reichts, ich kann nicht mehr.. ich finds sogar sehr wichtig, das dein Partner weiß wie es dir geht und nochwichtiger wann es nicht mehr geht - da muss und da darf man sich nicht hinter einem lächeln verstecken. Das ist kein Rumjammern wenn man was sagt. Und vorallem deinen eigenen Perfektionismus auf den Prüfstand stellen - muss wirklich alles gemacht werden, was du unbedingt machen musst? Ich mache momentan eine Weiterbildung als Industriemeister und wir bekommen da auch einige Managementtechniken gelernt - unter anderem wie man die eigene Arbeit einteilen kann um sich nicht selber zu überlasten. Mir gefällt da das Eisenhower-Prinzip recht gut (kann man auch googlen, gibt auch gute Youtube-Videos dazu) Im Prinzip geht es darum, das man alle Aufgaben die man hat einteilt in 4 Bereiche. Nach Wichtig und nach Dringend. Wenn etwas wichtig und dringend ist - dann muss man das selber sofort erledigen Wenn etwas wichtig ist, aber nicht dringend - dann selber erledigen, nach den dringenden Aufgaben. Wenn etwas dringend ist, aber nicht wichtig - dann delegieren. Und wenn etwas nicht dringend ist und auch nicht wichtig - Ablage P - muss man einfach gar nicht machen. Und das kann man echt in seine eigenen Lebensbereiche sehr gut übertragen. Sprich Kind krank und man muss zum Kinderarzt - dringend und wichtig - selber erledigen. Kind muss zum Training - ist dringend, aber nicht wichtig das man selber dabei ist - kann man deligieren - kann bei jemand mitfahren, oder Opa bitten das er fährt oder... Und der Kuchen am Sonntag ist weder wichtig noch dringend - wenn es den nicht gibt, dann geht die Welt nicht unter.... verstehst du was ich meine? Und wirklich mal aussortieren was an Aufgaben weder wichtig noch dringend ist. z.B. Fensterputzen - glaub mir, es geht die Welt nicht unter wenn die Fenster nicht alle x Wochen geputzt werden sondern nur 1-2x im Jahr. Da einfach mal seinen eigenen Perfektionismus auf den Prüfstand stellen Und so Argumente - mein Mann kann nicht kochen - keine Sorge, der bringt schon Essen auf dem Tisch - es muss nicht jede Mahlzeit perfekt gekocht sein. Mach doch einfach mit ihm aus, das er an den Tagen x und y er schauen das das essen rechtzeitig auf dem Tisch steht - und dann auch nicht Motzen wenn es nur Brotzeit oder Nudelsuppe ist - sondern ihn einfach mal machen lassen. Da ist auch mal ein gesunder Egoismus wichtig - wenn es DIR gut geht, geht es auch deiner Familie gut. Also nimm dir auch deine Auszeiten - wo du einfach mal ohne Störung in der Badewanne liegen kannst, oder in Ruhe ein Buch lesen - oder Spazieren gehen - einfach was für dich gut und wichtig ist... und du hast ein Recht auf diese Zeit (Wichtig und Dringend!) Und ich versprech dir, es wird auch wieder besser. Gerade so diese Vorschul/Grundschule/Übertritt-Zeit ist extrem anstrengend. Danach gibt dann zwar andere Probleme - aber meist weniger Zeitaufwendige. Alles Gute Dhana

von dhana am 22.09.2019, 14:21



Antwort auf Beitrag von "Sylke"

Der Gedanke mit der "Hilfe" im Haushalt durch den Mann wurde ja schon geäußert, darüber bin ich auch gestolpert. Er hilft nicht DIR, er macht einfach seinen Teil (und vermutlich eher weniger als diesen). Ein ganz wichtiger Punkt, der mich eigentlich am meisten fertig macht (1 Kind, 1 Jahr, 29h Job, also nicht mit Deiner Situation zu vergleichen), ist der "Mental Load". Mein Mann macht auch seinen Teil der Hausarbeit, aber ich bin für das meiste "gedanklich" zuständig. Ich koche, daher muss ich auch einkaufen. Ich muss ständig drüber nachdenken, was wir und die Schlumpfine halbwegs gesundes auf den Tisch bekommen. Ich kümmere mich bei uns auch noch um Finanzen, Steuer & Co (gut, das liegt an mir, ich kann schlecht abgeben), dann Kita, Kinderarzt und alles. Wäsche, putzen, bin quasi für alles erstmal "zuständig", auch wenn mein Mann dann schon seinen Teil macht und auch Arbeit sieht (Wäsche aufhängen, abnehmen, sortieren ... usw.). Aber dieses Thema Mental Load ist für mich sehr belastend, da ist ganz viel unbewusstes dabei. Vielleicht ist das bei Dir ähnlich und Ihr könnt dort ansetzen?

von weekend am 23.09.2019, 09:04



Antwort auf Beitrag von weekend

Liebe weekend, du sprichst mir aus der Seele! Meine Situation ist noch wenig anders, Zwerg 8,5 Monate und ich noch voll in Elternzeit bis Januar. Ich komme zu sehr wenig, weil mein Sohn ein Tragling ist, wie er im Buche steht. Der "mental load" wie du es nennst, ist bei mir noch etwas anders. Vor der Geburt habe ich Vollzeit gearbeitet und genauso viel verdient wie mein Mann. Meine innere Kopfstimme schreit jetzt immer "wenn du schon nur noch EG bekommst, sorg wenigstens für einen 1a Haushalt, koch den Brei selber und mach dich hübsch". Mein Mann verlangt nichts von dem - aber ich irgendwie von mir selbst. Ab Januar gehe ich wieder arbeiten. Geplant habe ich in der Schwangerschaft auch 30h. Nicht zwingend aus finanziellen Gründen (wobei es so natürlich schon bequemer aussähe für uns), sondern weil mein Mann und mein Umfeld alle sagen "du bist eine Power Frau! Du brauchst deinen Beruf!" Die 30h erscheinen mir mittlerweile echt utopisch, der Vollzeit Kita Platz kostet fast so viel wie unsere alte 3-Zimmer Wohnung und wo bringe ich das Familienmanagement unter?? Und ich traue mich gar nicht richtig einzulenken... Ich danke euch allen auf jeden Fall sehr für eure Offenheit. Zumindest hab ich jetzt nicht mehr das Gefühl, dass ich das alles "mit links" schaffen muss :-)

von Bine33 am 23.09.2019, 15:36



Antwort auf Beitrag von Bine33

Meine 29h sind so geplant, dass ich die Schlumpfine in die Kita schaffe, dann arbeite und sie danach direkt wieder abhole. Das würde ich so heute nicht wieder planen. Man muss dazu sagen, dass ich Einkäufe in der Mittagspause erledige und regelmäßig liefern lasse, so dass der Posten wegfällt. Aber auch Wäsche und putzen ist nicht so einfach, wenn ich mit der Schlumpfine daheim bin. Normalerweise mache ich nichts im Haushalt, wenn ich sie von der Kita geholt habe, nach 5 kommt mein Mann, dann hat er "Schlumpfendienst" und ich mache etwas Haushalt und Abendessen, der Rest wird dann erledigt, wenn die Schlumpfine im Bett ist bzw. am Wochenende, wenn wir beide daheim sind. In einem halben Jahr ziehen wir um und die Wege werden deutlich kürzer, ursprünglich hatte ich geplant, dann meine Arbeitszeit wieder aufzustocken, aber ich werde wohl vorerst bei 29h bleiben und uns damit Luft verschaffen, indem ich dann vor oder nach der Arbeit die Hausarbeit mache (und hoffentlich auch mal wieder etwas Zeit für mich habe). Länger will ich sie vorerst auch nicht in der Kita lassen (aktuell ca. 8-15:30 Uhr). Und wenn sie daheim (und wach) ist habe ich halt kaum eine Minute für mcih, sie ist ein ziemliches Mamakind.

von weekend am 24.09.2019, 13:09



Antwort auf Beitrag von weekend

Bei uns hilft es, daß wir uns auch die "Kinderarbeit" teilen. Mein Mann bringt, ich hole ab. Der Haushalt wird geteilt, mein Mann macht Spülmaschine und kocht größtenteils, einkaufen, Brot backen und Wäsche sind meine Aufgaben. Säuberungsarbeiten sind leider am Ende meist mein Job. Aufräumen ist ziemlich gerecht geteilt. Ich gehe an normalen Tagen vor sieben aus dem Haus und bin zwischen 5 und 6 wieder zu Hause. Leider brauchen unsere Kinder keinen Schlaf, deshalb gehe ich gleichzeitig mit der Kleinen zwischen 10 und 11 ins Bett. Es ist nicht toll, aber es wird irgendwann besser... Grüße, Jomol

von Jomol am 24.09.2019, 15:20



Antwort auf Beitrag von "Sylke"

Wer hat uns Frauen eigentlich das Gen verliehen, dass wir still schweigend im Elend des Alttags versinken? Warum fühlen sich so viele Frauen so schlecht? Es ist überhaupt nicht leicht Mutter zu sein und trotzdem fühlen wir uns schlecht. Dafuq. Du bist eine super power Frau kannst stolz auf dich sein! Ich fühle mich schon mit einem Baby überfordert Du bist unheimlich stark. Es ist nicht falsch sich überfordert zu fühlen, das darf man auch wenn man alles macht. Wer alles macht der darf das auch. Und man darf sich auch Hilfe suchen und jemand zum Reden. Ich machs mittlerweile so, daß ich meinen Partner die meiste Hausarbeit machen lasse. 1. Ich bin total entspannt 2. Ich habe gelernt Unordnung auszublenden (vom putzteufel zum ignorant ) 3. Wenn mein Partner Aufräumt, ist es irgendwie schöner die Ordnung zu genießen Und seitdem bin ich so entspannt wie noch nie. Er merkt das auch, deshalb lässt er mich gar nicht mehr aufräumen ich Mache lediglich die Wäsche es ist so schön und ich liebe ihn dafür Jedenfalls... Meine Eltern waren damals wahrscheinlich auch überfordert und wir haben als Kinder überall geholfen wo es ging. Ich habe sehr oft im Alter von 8,9 die spülmaschine ausgeräumt, Tische abwischen, abräumen, Fenster putzen, Wäsche aufgehangen usw.. Leichte Arbeiten eben, können deine Kinder dir nicht bisschen helfen? Hätte ich 3 Stück ich würde das so machen. Selbstverständlich keine Sklaven Arbeit aber helfen tut nicht weh :) Im Endeffekt kann. Man dir. Nur Ratschläge geben oder ein offenes Ohr. Vielleicht ist letzteres besser? Schreib mir gern ich "höre" gern zu :

von Istnichtrelevant am 05.11.2019, 00:56