Thema:
Medikamente gegen Ängste?
Hallo,
zuerst einmal: normalerweise bin ich hier im RUB mit anderem Nick unterwegs, aber das Thema ist mir doch zu unangenehm dafür.
Ich habe mehrere Phobien, basierend auf meiner Vorgeschichte, die meisten sind soziale Phobien: Ängste, mit Menschen zu sprechen, so sehr, dass ich mich nur selten traue, zum Arzt zu gehen. Mittlerweile sind es nicht mehr "nur" Ängste, sondern regelrechte Panikanfälle, wenn ich einen Termin oder Ähnliches habe.
Beim Termin selber merkt es mir kaum jemand an von außen, aber das macht es MIR ja kaum leichter.
Weiß jemand hier zufällig, ob es auch Tabletten gegen so etwas gibt? Jetzt im Moment bin ich im HO, aber demnächst muss ich wieder normal arbeiten, und ich möchte gerne ein bisschen gewappneter sein dafür, damit ich mit Kollegen und vor allem Kunden sprechen kann ohne Herzklopfen etc. Gibt es so etwas?
Gerne auch per PN.
Danke!
von
gwiazda
am 01.04.2021, 12:26
Ähm, aber solche Tabletten bekommst du nur auf Rezept, geht halt nur mit Arzt. Du könntest dir zur Not, Notfalltropfen in der Apo holen, damit du wenigstens den Weg zum Arzt schaffst. Rescue-Tropfen nenne die sich, machen wohl ruhig und nehmen ein wenig die Angst. Aber bitte, mach was, sonst wird das noch schlimmer
von
taram
am 01.04.2021, 12:32
Ich will ja nur wissen, ob es das gibt, ob da tatsächlich etwas wirkt. Neulich war ich ja beim Arzt, mit Überwindung, aber immerhin. Sie hat mir Opipram gegeben, erstmal eine sehr geringe Dosis empfohlen. Dadurch werde ich zwar müde und kann besser einschlafen, aber das hilft mir nicht, wenn ich mit Menschen kommunizieren müsste.
Wenn ich vielleicht weiß, was denn wirklich wirken könnte, könnte ich den Arzt gezielt danach fragen.
von
gwiazda
am 01.04.2021, 12:44
Es sollte möglich sein mit einem Menschen zu sprechen ohne in Panik zu verfallen. Wenn man dafür eine Tablette benötigt um das normalste der Welt anzugehen, würde ich zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten gehen der mir gezielt Hilfe anbieten kann um den inneren Konflikt gelöst zu bekommen der Dich hindert mit anderen Menschen zu sprechen - ohne Panik.
Eine Tablette mag für ein paar Stunden das Problem erträglicher machen, aber es hilft nicht. Wenn Du bereits unter verschiedenen Ängsten leidest wäre der Weg für Dich in eine gezielte Therapie.
Alles Gute!
von
Caot
am 01.04.2021, 15:36
Ich war schon bei Psychologen, in mehreren Therapien. Die nächste beginnt erst in einigen Monaten. So lange kann ich aber nicht warten, es muss schon in ein paar Wochen funktionieren, und dafür bin ich auch bereit, Tabletten zu schlucken, die nur einige Stunden wirken.
von
gwiazda
am 01.04.2021, 19:05
Ja, gibt es. Dafür musst du aber zum Psychiater. Ein Psychologe ist kein Arzt und verschreibt keine Medikamente.
von
Phila83
am 01.04.2021, 19:19
Geht auch Hausarzt, der verschreibt ja Medis? Aber einen Namen der Medis brauche ich auch.
von
gwiazda
am 01.04.2021, 19:26
Nein in der Regel mach das nur ein Psychiater.
Diese Medikamente sind Recht teuer und sprengen schnell das Budget der Hausärzte
von
misses-cat
am 01.04.2021, 20:00
Du hast PN.
von
Phila83
am 01.04.2021, 20:04
Ich habe nochmal probiert. Ich hoffe, die PN ist jetzt angekommen.
von
Phila83
am 01.04.2021, 20:20
Das, was Du beschreibst, ist eine soziale Phobie. Und die bekommst Du dauerhaft tatsächlich nur mit therapeutischer Hilfe in den Griff. Zumal sie bei Dir offenbar ja auch nicht mehr nur Ängste sind sondern Panikattacken. Und die weiten sich unter Umständen auch noch auf andere Bereiche aus (ich kann ein Lied davon singen, bin seit 2 Jahren in Behandlung, ohne Medis, und bin im Juni fertig und es geht mir inzwischen mega - auch wenn ich das vor 2 Jahren noch nicht mal ansatzweise geglaubt habe)
Die Ursache hierfür findet ein Therapeut relativ schnell raus - vielleicht kennst Du sie selbst schon. HIER gilt es, alte Muster zu durchbrechen und dran zu arbeiten, das schafft aber kein Teelöffel voll Tropfen oder ne Tablette, die man sich vorher mal schnell einwirft.
Alles Gute.
von
Holzkohle
am 12.04.2021, 14:20
Die meisten Ursachen kenne ich gut.
Jetzt gerade bin ich krank geschrieben, habe es heute tatsächlich zum Arzt geschafft! Ich weiß, Therapeut ist besser, aber ich kann mich einfach nicht überwinden, dort anzurufen. Ich kann nicht mal in eine Bücherei und ein Buch kaufen, weil ich mich nicht reintraue. Ich weiß gar nicht, was los ist mit mir. Vor zwei Monaten ging es mir zwar nicht so gut, aber es war alles in etwa in Ordnung. Jetzt, keine Ahnung, es geht gefühlt gar nichts mehr. Jede Begegnung mit anderen Menschen, selbst mit vertrauten, ist mir nicht geheuer. Als ob ich zu einem Autisten werde: viel weniger Blickkontakt, zeitweise kein Körperkontakt möglich, Bewegungen, die ich immer wieder ausführen muss. Kommt und geht wieder, teilweise im Minutentakt. Mein Freund hat teilweise den Eindruck, ich spiele das, weil es so schnell wieder vorbei ist und ich "normal" bin.
Der Arzt hat mir jedenfalls Tropfen verschrieben, ich soll nächste Woche wiederkommen. Vielleicht traue ich mich ja bis dahin, auch einen Psychotherapeuten anzurufen. Wäre gut.
von
gwiazda
am 13.04.2021, 19:06
Ich bin Psychotherapeutin (allerdings in den USA).
Natuerlich gibt es gut wirksame Medikamente (Citalopram zum Beispiel). Die sogenannten SSRI's helfen. Allerdings ist der beste outcome immer Meds PLUS Therapie!!
Also, keine Angst vor den Medikamenten aber unbedingt auch eine Therapie bei einem Psychologen, der in CBT (cognitive behavioral therapy) trainiert ist.
(Nur auf jeden Fall Medikamente wie Valium vermeiden! Machen abhaengig!!)..
von
paluja
am 14.04.2021, 18:09