Hallo ihr lieben.
Ich habe das Gefühl ich verfalle in Depressionen. Mir gehts total schlecht, ich bin ständig müde und ausgelaugt und nichts bereitet mir Freude. Ich dachte zuerst naja villeicht bin ich nur kaputt aber es verschlechtert sich seit Wochen immer mehr,mittlerweile habe ich nicht mal mehr Kraft für den Haushalt und es droht mir alles über den Kopf zu wachsen. Meine kleine ist 1 Jahr alt also kann ich mich auch nicht wirklich tagsüber ausruhen und sagen spiel doch bitte mal ne halbe Stunde alleine. Ich muss weiter funktionieren aber ich hab keine Kraft mehr,es ist schon ein Kampf auf zu stehen. Auf mich achten tu ich auch nicht mehr wirklich,Zähne putzen und duschen sind noch drinne aber auch dazu muss ich mich zwingen.
Ich würde am liebsten den ganzen Tag heulen und im abgedunkelten Schlafzimmer liegen. Mit meinem Freund Oder sonst jemandem kann ich da leider nicht drüber reden. Es wird nur belächelt und „das wird schon wieder,andere Mütter sind sicher auch mal kaputt und schaffen das ja trotzdem“gesagt. Es findet allgemein kein Familien Leben mehr statt da er sich nur noch zurück zieht,hatte ich hier schonmal angesprochen.Es war eine Zeitlang besser jetzt möchte er aber wieder nur einige Minuten mal mit uns verbringen und auch das nur wenn man ihn 5 mal bittet.
Er redet nicht mit mir,kommt nur mal aus seiner Höhle wenn die kleine weint um mir zu sagen was ich falsch mache.
Ich kann langsame nicht mehr. Diese Beziehung zieht mich runter aber ich schaffe es nicht einen Schlussstrich zu ziehen.
Habt ihr Tipps wie ich einer bevorstehenden Depression entgegen wirken kann oder hört sich das für euch nicht nach Depression an und ich sollte mich wirklich einfach nur zusammen reißen? Und was mache ich mit der Beziehung?
Ich hoffe ich gehe euch nicht mit meinem rumgeflenne auf die Nerven und danke euch schon mal für eventuell Antworten.
von
Mamivonzwei
am 02.05.2021, 15:35
Hallo,
Du klingst überlastet und hast zu wenig Unterstützung. Außerdem ist Deine Beziehung nicht gut. Da kann man schonmal depressive Symptome entwickeln. Jetzt ist es wichtig, zügig gegenzusteuern.
Du kannst Dir Johanniskraut-Rotöl-Kapseln kaufen und sie täglich einnehmen. Sie entfalten nach etwa drei Wochen eine erste Wirkung. Studien haben gezeigt, dass Johanniskraut genauso wirksam ist bei Depressionen wie chemische Medikamente. Und das ohne Nebenwirkungen. Wichtig ist aber die tägliche, zuverlässige Einnahme über locker ein halbes Jahr hinweg. Ich habe es selbst erlebt: Nach zwei bis vier Wochen geht es einem deutlich besser, sogar gute Laune kommt zurück. Gerade bei einer erst beginnenden Depression ist das sehr hilfreich.
Wenn das nicht hilft, natürlich bitte unbedingt mit dem Hausarzt sprechen! Depressionen sind eine Volkskrankheit, und der Arzt hat damit Erfahrung und kann Rat geben.
Zum anderen ist natürlich Deine Beziehung nicht in Ordnung. Ein Vater muss natürlich seine Rolle und seine Verantwortung erfüllen. Dein Freund ist kein Kind, sondern ein erwachsener Mann. Er kann sich aus der Papa-Rolle nicht faul und bequem rausziehen, um am PC zu sitzen oder abzuhängen. Selbst wenn er berufstätig ist, geht das nicht, auch dann muss er abends und am Wochenende ein guter Vater sein.
Du kannst Deinem Freund konkret sagen, was er machen soll. Sag also nicht: "Du könntest auch mal mehr mithelfen" oder "Du könntest dich mehr ums Kind kümmern". Sondern sage: "Ich bin jetzt zwei Stunden bei einer Freundin, du nimmst in der Zeit bitte die Kleine." Oder: "Ich brauche jeden Tag eine Stunde für mich. Um die und die Zeit (Uhrzeit nennen, z. B. nach Feierabend) musst Du das Kind übernehmen, damit ich mal allein sein kann." Konkrete, sehr exakte Ansagen sind für Männer besser zu bewältigen als allgemeines Herumklagen.
Wenn Dein Freund trotzdem nicht imstande ist, erwachsen zu werden, würde ich überlegen, ob Du nicht ohne ihn besser daran wärest. Du wärest dann ja de facto sowieso schon alleinerziehend, weil er als Papa nicht stattfindet. Dann ist er auch ganz verzichtbar.
LG und alles Liebe für Dich!
von
Bela66
am 02.05.2021, 16:17
Liebe Mami,
Wurden dir mal alle Werte bezüglich des Eisenwertes kontrolliert, sprich nicht nur Hb sonder auch noch Ferritin und Transferritin? Bzw allgemein ein großes Blutbild machen lassen um Mängel auszuschließen. B12 wäre auch noch interessant.
Andererseits klingt das ein bisschen nach einem angehenden Burnout.
Hast du keine Großeltern die vlt die einjährige mal abnehmen können oder eine Babysitterin?
Ansonsten empfehle ich dir dich deinem Hausarzt anzuvertrauen, der ja auch das Blutbild machen könnte/sollte und dich von dort mit der Dringlichkeitsnummer an einen Therapeuten überweisen zu lassen.
Ich habe damals eine solche Situation gehabt aber nur durch die Arbeit und nicht durch mein Privatleben. Hatte damals allerdings auch keine Kinder, aber der Therapeut war die wichtigste Lösung.
Bitte handle bald. Gesundheit gibt dir niemand zurück.
von
Skorpion86
am 04.05.2021, 13:53
Ich kann dich verstehen.... ich fühle mich gerade genauso.
Einfach nur erschöpft. Genervt, müde, ausgelaugt, fertig. Ich habe Tage, da heule ich schon früh um halb 7 wenn ich mit dem Hund rausgehe. Die frische Luft tut mir zwar gut, aber es bessert auch nichts.
Ich versuche, mir Zeit für mich zu nehmen. Ein Bad z.B., einfach nur ein Bad. Oder wie jetzt, in der Küche am PC, der Rest der Familie Kinderzimmer oder Wohnzimmer. Aber ich bin allein, die Ruhe einfach allein tut auch gut.
Tagsüber hast du ja nicht viele Möglichkeiten, keine Kinderspielgruppe, keine Kurse.... im Moment ist einfach alles anders und richtig scheiße.
Gibt es vielleicht einen Spielplatz, wo du wenigstens hin könntest? Oder einfach eine andere Mama zum gemeinsamen spazieren?
Das wäre ja auch was.... daheim geht man ja ein....
Allerdings kann ich zu deinen Eheproblemen nichts beitragen. Denn hier passt´s.
Wir kochen freitags immer zusammen, das ist unser Abend. Unsere Kinder sind dann außer Haus, die sind aber 12 und 17, die Große ist bei ihrem Freund, der Bub bei der Uroma.
Vielleicht würde euch sowas auch guttun? Zusammen was machen?
Mehr kann ich dir leider nicht helfen.
von
sojamama
am 04.05.2021, 21:47
Hallo Mamivonzwei,
hol dir schnell Hilfe und warte nicht länger!
Wie bereits vorher von jemandem erwähnt, ist der erste Ansprechpartner dein Hausarzt aber auch die Hebamme. Ersterer kann dir direkt eine Überweisung zum Psychologen geben. Deine Hebamme sollte das eigentlich auch erkennen, aber die ist auch selten Psychologin ;)
Beide können dir eine Haushaltshilfe "verschreiben", die wird dann von der Krankenkasse bezahlt. Neben der "normalen" Hebamme gibt es "Familienhebammen", welche dich zusätzlich unterstützen. Ansprechpartner hierfür ist dein regionales Gesundheitsamt.
Zudem gibt es "Doulas" die dich seelisch, mit dem Baby aber auch im Haushalt unterstützen. Soviel zum Thema mögliche Entlastung im Haushalt.
Du brauchst jetzt seelische Unterstützung!
Ob es sich um eine Depression, Schwangerschaftsdepression oder eine andere "seelische Überlastung" handelt, kann nur ein Profi rausfinden und dauerhaft helfen.
Diakonien haben Seelsorger und Psychologen, da kommt man schneller dran, vielleicht reicht das schon. Wenn es Psychologen in der Nähe gibt, super, ansonsten wende dich an die psychologischen / psychosomatischen Kliniken vor Ort. Die haben auch ambulanten Einrichtungen (PIA, TK). Selbst die Telefonseelsorge sollte dich unterstützen, aber auch Kontakte vermitteln können. Ruf an!
Hol Dir jede Hilfe die du kriegen kannst, du und deine Kinder haben es verdient!
Vielleicht hilft auch eine Mutterkind- Kur? Hausärzte und Sozialarbeiter (z.B. bei Diakonien) können dich bei der Antragstellung unterstützen.
(PS: Wenn dein Partner schon nicht mitzieht, vielleicht können Verwandte und Bekannte helfen? ..Manchmal hilft auch ein kräftiger Arschtritt in die andere Richtung des Doppelbettes ;) Wenns dauerhaft Probleme gibt, musst du was ändern.
Viel Erfolg, ich wünsche Dir das beste
von
vhope78
am 15.05.2021, 17:46
