Hier gehts nicht um mich sondern meinen Partner. Ich glaube er hat eine bipolare Störung. kennt das wer? Habe mal im Netz nachgelesen und alles was dort darüber steht trifft bei ihm zu. Das heißt er ist von jetzt auf heute anders gelaunt, gibt manchmal sinnlos viel Geld aus, dann ist er wieder total nett, dann wieder launisch. Ich habe Schwierigkeiten damit umzugehen und das belastet mich sehr. Weiß aber auch nicht wie ich ihm helfen kann. Wo kann ich mich hinwenden? Danke!
von
Mama-Bea
am 19.01.2021, 13:35
Das muss nicht gleich eine bipolare Störung sein, die kann man nicht mithilfe von „Dr. Google“ diagnostizieren, egal wieviel da zutrifft. Dass Punkte zutreffen heißt nur, dass es MÖGLICH ist, dass Dein Partner das hat. Die Grenzen sind hier aber oft sehr fließend zu anderen psychischen Störungen (auch Depressionen können sich durch starke Schwankungen in der Stimmung äußern).
Und auch „Normalos“ können psychische Auffälligkeiten haben, die aber nicht gleich Krankheitswert haben. Auch hier ist der Übergang von gesund zu krank nicht scharf abgegrenzt. Alles nicht so einfach.
Die Idee, ihm zu „helfen“, ist gut gemeint, aber leider unrealistisch. Hilfe ist hier in der Regel nicht durch die Partnerin, sondern nur im Rahmen einer Therapie möglich. Und das natürlich auch nur dann, wenn der Betroffene so leidet, dass er sich überhaupt Hilfe suchen WILL. Das muss aktiv geschehen, es kann einem niemand abnehmen.
Wenn Eure Beziehung unter seiner Art sehr leidet und eine Trennung droht, dann kannst Du ihm das sagen. Auch, dass Du glaubst, dass er Hilfe braucht. Er kann diesen Impuls dann aufnehmen, oder auch nicht. Dann musst Du entscheiden, ob Du so mit ihm vielleicht noch Jahrzehnte leben möchtest oder nicht.
Man kann und muss in der Liebe Kompromisse machen. Für mich wäre die Grenze aber überschritten, wenn Aggressivität im Spiel ist. Wenn Dein Partner oft aggressiv, abwertend, höhnisch oder sonstwie destruktiv Dir gegenüber ist, würde ich nicht mit ihm leben, ganz klare Sache. Ich würde dann ehrlich gesagt auch nicht darauf warten, dass er eine Therapie macht. Es gibt Menschen, die einem nicht gut tun. Letztlich musst Du spüren, ob dies bei Deinem Partner der Fall ist.
LG
von
Bonnie
am 19.01.2021, 16:26
Ich bin auch oft launisch, von jetzt auf gleich.
Manchmal gemein, dann wieder ganz lieb und freundlich. Oder genau anders herum, erst freundlich und dann schlimm.
Ich gebe auch manchmal Geld aus, wo nicht sein muss, aber ich erfreue mich am Einkauf und gehe arbeiten für mein Geld. Für MEIN Geld, dass ICH allein für MICH ausgeben kann. Nicht das meines Mannes.
Google nicht zuviel. Das kann schlimm sein.
Ich mein, er könnte was haben, aber es muss nicht sein. Solltest du ernsthaft Sorge haben, dann rede mit ihm über seine Befindlichkeiten und Launen. Vielleicht steckt was ganz anderes dahinter.....
Bei meinem Mann waren es Probleme in der Arbeit, die er erstmal in sich "reingefressen" hatte...
melli
von
sojamama
am 19.01.2021, 21:55
Hat er einen guten Hausarzt? Das wäre ein guter Ansprechpartner, der ihn dann an die geeignete Stelle weiterleiten kann. Erkennt dein Mann die Symptome bei sich?
Du kannst für dich einen Termin bei einer Beratungsstelle machen, wenn er keine Einsicht hat. Diese sind eben auch für Angehörige, die ja oft sehr belastet sind. Um Hilfe zu bekommen, damit umzugehen. Auch wenn es keine bipolare Störung ist, bist du doch belastet.
Alles Liebe, ein Partner mit bipolarer Störung ist eine große Herausforderung.
von
lisa182
am 20.01.2021, 14:00
Hallo,
eine bipolare Störung ist schon etwas mehr als das, was du beschreibst.
Meine Schwester ist bipolar, ohne Medikamente würde sie in ihrer manischen Phase tagelang nicht schlafen, andere Menschen provozieren, aggressiv werden, voller Energie sein etc. Die Liste ist lang. Anschließend würde sie in ein tiefes Loch fallen, mit Selbstmord Absichten.
So war es bei ihr, als sie noch keine Medikamente nahm. Wirklich schlimm.
Ich weiß nicht wie extrem es bei ihm ist, das konnte ich nicht herauslesen.
Trinkt er?
Alles gute für euch
von
sissl
am 30.01.2021, 19:34
