biete 1986

Hier war das ein rauschendes Fest in einer externen Location, die Karten waren eigentlich zu teuer für das Essen, aber: Abitur ist ja ein Once-in-a-lifetime-Erlebnis.

Das Programm war auch sehr berührend: Es gab viele Ehrungen, auch für soziales Engagement und künstlerische Leistungen, und einige Schüler haben sehr schöne Musik- und Poetry-Slam-Darbietungen gezeigt. Am bewegendsten war die Rede der Ethiklehrerin, die die Schüler sehr verehrt haben: Sie hat daran erinnert, dass mit dem Bestehen des Abiturs nicht nur die Schullaufbahn zu Ende geht und das Erwachsensein beginnt, sondern dass die Abiturienten jetzt auch eine gesellschaftliche Verantwortung hätten; dass sie sich immer auf die Werte besinnen sollten, die sie in den letzten Jahren gelernt hätten und dafür sorgen sollten, dass dieses Land eine offene, demokratische Gesellschaft für alle bleibt, in der Hass, Rassismus, Diskriminierung von Minderheiten und Frauenfeindlichkeit keinen Platz hätten. Dafür hat sie zu Recht tosenden Applaus bekommen.

Das Kleid meiner Tochter war auch viel zu teuer, aber es kann gekürzt werden, sodass sie es auch noch auf einer Party tragen kann . Ich musste es ihr einfach kaufen, weil es mit großem Abstand das schönste Kleid war, das sie anprobiert hat. Da war ich selbst ein bisschen unvernünftig, aber sie hat darin wirklich ausgesehen wie ein Filmstar.

Bei mir war es damals etwas unspektakulärer, aber es gab auch eine externe Feier mit Programm und Tanz, und ich hatte mir damals dafür ein Top und eine Hose aus Seidentaft geschneidert, war also auch nicht billig.