Trennung vom Partner

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Wechselmodell üblich?

Thema: Wechselmodell üblich?

Hallo, mein Freund droht mir mich fertig zu machen. Ich habe wirklich angst, dass er mir mein Kind wegnehmen wird. Keine Ahnung was er alles mit „fertig machen“ meint, aber ich traue ihm sehr viel zu. Er hat die Mittel und kennt die richtigen Menschen. Ich war bereits bei zwei Anwälten. Der eine meinte, das Wechselmodell wird sehr häufig durchgeführt und der andere meinte, dass bei gerade mal 5 % der Fälle überhaupt darüber nachgedacht wird. Besonders dann nicht, wenn ein Elternteil Schicht arbeitet. Ich will mich trennen, aber habe wirklich schrecklich angst wie es dann weitergeht. Ausziehen aus seiner Wohnung darf ich ja auch nicht einfach mit meinem Kind. Was soll ich nur machen? Könnt ihr mir helfen? Wie sind eure Erfahrungen? Unsere Tochter ist erst wenige Monate alt. Viele Grüße

von Abc123 am 18.10.2017, 09:42



Antwort auf Beitrag von Abc123

Wieso darfst du nicht aus der Wohnung ausziehen, mit Kind?! Selbstverständlich darfst du ausziehen, wer erzählt denn diesen Quatsch? Du darfst lediglich nicht soweit wegziehen, dass es dem Vater erschwert oder gar unmöglich ist sein Kind zu sehen! Zb. Eine Bekannte geht Vollzeit arbeiten, Ex Partner ist arbeitslos. Sie ist einige Kilometer weggezogen, zurück zu ihrer Familie. Damit der Ex die Kinder zu sich nehmen kann, muss sie ihm das Benzin für die Wege hin und zurück zahlen, sofern sie die Kinder nicht zu ihm bringen kann. Zum Wechselmodell, das höre ich tatsächlich immer öfter. Das funktioniert allerdings auf Dauer nur dann, wenn beide nah genug an Kita und/oder Schule wohnen. Ich habe das Wechselmodell nur mit einem meiner Kinder, da mein Sohn sich das gewünscht hat (er ist 14 ich habe noch 3 Stieftöchter die bei meinem Partner leben + meine 2 Mädchen, das ist meinem Sohn zuviel Zickenpower). Die anderen Kinder sind aber auch immer mal in der Woche beim Papa, er zog extra in unsere Nähe um das zu ermöglichen. Die Kids können zu Fuß zum Papa. Schade, dass Trennungen meist so ein Terror sind. Mein Ex Mann ist mein bester Freund, er war ist und bleibt mir sehr wichtig. Finde solche Situationen wie deine immer sehr traurig. Man hat sich doch mal geliebt, die Kinder leiden unter dem Elterlichen Krieg... :-(

von Anny am 18.10.2017, 13:21



Antwort auf Beitrag von Anny

Für die Ummeldung des Kindes ist die Zustimmung BEIDER Sorgeberechtigten erforderlich. Wenn der Vater sorgeberechtigt ist und der Ummeldung nicht zustimmt, kann das Kind nicht umgemeldet werden und demnach auch nicht umziehen. Die KM darf hinziehen, wohin sie will.

von Strudelteigteilchen am 18.10.2017, 14:11



Antwort auf Beitrag von Abc123

Bist Du in Erziehungszeit daheim? Teilt Ihr Euch das Sorgerecht oder liegt es bei Dir alleine? Wenn Du das alleinige Sorgerecht hast, darfst Du mit Kind wegziehen - dann tu das jetzt ZÜGIGST, bevor Dein Freund auf den Trichter kommt, das Sorgerecht einzufordern, denn das wird er bekommen. Aber auch mit gemeinsamen Sorgerecht wäre es wirklich sinnvoll, am besten gestern zum Anwalt zu gehen und die Trennung in die Wege zu leiten. Denn je kleiner das Kind ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß es bei Streitigkeiten der Mutter zugesprochen wird. Wenn Du derzeit in Elternzeit zu Hause bist und Dein Freund arbeitet, hat er so gut wie keine Chance - wie soll er auch die Betreuung sicherstellen. Wenn erstmal Fakten geschaffen sind - also wenn Du mit Kind ausgezogen bist - dann wird es für Deinen Freund schwer, den Status Quo zu ändern, denn jede Änderung muß nachweislich dem Kind nützen (und nicht nur "nicht schaden"). (Wenn Du das alleinige Sorgerecht hast, würde ich mir das Kind schnappen und so weit weg wie möglich ziehen. Dann sind alle seine Wechselmodell-Pläne schon aus logistischen Gründen vom Tisch. Das hat er dann von seinen Drohungen....)

von Strudelteigteilchen am 18.10.2017, 14:19



Antwort auf Beitrag von Abc123

Vielen Dank für die Antworten! Leider haben wir das gemeinsame Sorgerecht. Damals fand ich das gerecht. Grundsätzlich immernoch. Jetzt, nachdem er so unfair und ungerecht ist, bereue ich vieles. Hätte nie gedacht, dass ich so viele offensichtliche Fehler mache. Aber gut....so ist es nunmal.... Wie würdet ihr die Trennung durchziehen....? Neue Wohnung vorbereiten und erst wenn ich dort alles unter Dach und Fach habe mit ihm reden? Vorher das Jugendamt kontaktieren? Geht das anonym? Er hat leider wirklich viel Einfluss... Vg

von Abc123 am 18.10.2017, 18:29



Antwort auf Beitrag von Abc123

Der kann dir garnichts. Sei beruhigt. Wechselmodell bei einen Säugling? Das funktioniert bucht und dem wird auch kein Richter dieser Welt zustimmen. Da kannst du dich entspannt zurücklehnen. Du bist die Hauotbezugsperson des Kindes und machst, nehme ich an, alle Arztbesuche und sonstiges. Kein Richter wird dir einer Mutter einen Säugling wegnehmen. Mit welcher Begründung denn? Wie arbeitet er denn? Kann er die Betreuung überhaupt übernehmen? Ich würde an deiner Stelle eine Beratungsstelle der Caritas aufsuchen oder selbst einen Anwalt nehmen, wenn du kein Geld verdienst, holst du dir einen Beratungsschein bei Gericht. Damit gehst du dann zum Anwalt. Und glaube mir, dort wirst du erhobenen Hauptes rausgehen. Geteiltes Sorgerecht hin oder her, du brauchst keine Angst zu haben.

von Helena83 am 18.10.2017, 22:12



Antwort auf Beitrag von Abc123

Wird das Baby noch gestillt?

von Sabri am 18.10.2017, 22:56



Antwort auf Beitrag von Abc123

Puh....da bin ich jetzt erstmal beruhigter! Ja genau, ich bin in Elternzeit, mache alle Arztbesuche etc. kümmere mich 23, 5 Std. und stille. Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass mir jemand das Kind wegnehmen würde. Aber er ist so unberechenbar. Er setzt immer seinen Kopf durch. Er ist da wirklich sehr geschickt und findet Wege an die ich gar nicht denken würde. Es ist wirklich frustrierend. Ich wünsche mir eine gütliche Trennung. Schließlich braucht ein Kind beide Eltern und die sollten sich doch zumindest verstehen. Allerdings bezweifle ich, dass er „meine Trennung“ akzeptieren wird. Klar wird er mich gehen lassen, aber der Hass mir gegenüber wird ihn antreiben und er wird alles versuchen. Erschreckend wie ich jetzt über ihn denke, bis vor ein paar Monaten war mir das alles nicht so bewusst. Natürlich habe ich gemerkt, dass er nicht besonders viel von der Wahrheit hält und sich von niemandem auf der Nase rumtanzen lässt. Aber das sich das ganze irgendwann gegen mich, seine Familie, richten könnte....das hatte ich ausgeblendet. Er arbeitet im Schichtdienst. Drei Tage arbeiten.....drei Tage frei.... schon allein deswegen fände ich ein Wechselmodell für das Kind nicht gut. Da ist doch null Regelmäßigkeit.... Allerdings hat er ein eigenes Haus und viel mehr Geld als ich. Jedoch dürfte das ja nicht ausschlaggebend sein. Auch wenn ich jetzt so schlecht über ihn rede bzw. schreibe meint er es mit seinem Kind wirklich gut. Er will sich zwar sicherlich auch vor Unterhalt usw. drücken, aber er möchte auch nicht sein Kind verlieren. Das nur am Rande, möchte ihn ja auch nicht wie ein absolutes Monster darstellen. Ihr seid also auch der Meinung, dass es für das ABR besser wäre wenn ich mich sofort trenne, „warten und hoffen“ würde das Wechselmodell nur begünstigen...? VG und danke für eure Hilfe !

von Abc123 am 18.10.2017, 23:57



Antwort auf Beitrag von Abc123

Hallo, also, ich würde die Trennungsabsicht zunächst geheim halten, mir eine Wohnung in der Nähe suchen, alle seine Unterlagen kopieren (damit du etwas in der Hand hast, wenn er Unterhalt zahlen muss) mir einen Rechtsanwalt nehmen (Beistandschaft reicht da nicht, denn du bekommst in den ersten drei Jahren auch Unterhalt für dich), auf keinen Fall abstillen, das ganze so schnell wie möglich durchziehen, dann mit ihm sprechen und dann direkt ausziehen. Ist zwar heftig, aber so kann er dir am wenigsten Steine in den Weg legen. Erwarte nichts von ihm, bitte ihn nicht um Hilfe etc.(Enttäuschung ist die Folge falscher Erwartungen). Dafür musst du dir andere Leute suchen. Danach solltest du dich im Interesse eures Kindes wieder kooperativ (Umgang, nicht Wechselmodell oder Verzicht auf Unterhalt) zeigen. Viel Erfolg und gute Nerven.

von Sabri am 19.10.2017, 09:50



Antwort auf Beitrag von Abc123

http://www.rund-ums-baby.de/sorgerecht/was-passiert-bei-trennung-oder-scheidung.htm Mein Vorgehen wäre: Alles an Infos sammeln, was ich in die Hände bekomme (seine Lohnabrechnungen, Kontoauszüge, Kreditdokumente, Grundbucheintrag von Haus) und auch eine ev. drohende Kommunikation (über WhatsApp) nicht löschen, sondern möglichst ausdrucken und sammeln. Dann würde ich mir eine Wohnung suchen (wie finanzierst du dich? -> sonst Anträge beim JobCenter holen), alles einleiten und mit dem KV sprechen. Stimmt er dem Auszug nicht zu, musst du das Familiengericht um eine Entscheidung bemühen. Das ist klein und von dir stillenderweise abhängig. Da stehe ich kein Problem. Viel Glück, ich hoffe ihr könnt eine Basis finden.

von Mutti69 am 19.10.2017, 08:46



Antwort auf Beitrag von Abc123

Vielen lieben Dank für die schnellen und guten Ratschläge und Tipps!!!

von Abc123 am 19.10.2017, 10:35



Antwort auf Beitrag von Abc123

Wir haben kein Wechselmodell und darüber bin ich auch ganz froh. Der Vater hat zwar mal versucht die Kinder unter der Woche zu bekommen, aber es gibt ihm vom Jugendamt nicht durch, da das JA meinte die Kinder werden dann zu viel aus ihrer gewohnten Umgebung rausgerissen (gingen damals in die Grundschule). Außerdem muss es sich immer mit seiner Arbeit vereinbaren lassen. Wie will er unter der Woche auf die Kleine schauen, wenn er z.B. ganz in der Früh zur Arbeit muss? Bringt er sie dir dann um 6 Uhr Früh vorbei und holt sie abends wieder ab?

von nils am 19.10.2017, 12:29



Antwort auf Beitrag von Abc123

Hallo, Ich muss euch nochmal um euren Rat / eure Meinung bitten... Ich habe meine Situation ja schon kurz geschildert. Mein Freund bemüht sich jetzt wieder total. Es ist eine wirklich blöde Situation. Dem Kind zuliebe würde ich es gerne nochmal probieren, vielleicht mit einer Paartherapie, es ist doch definitiv schöner in einer intakten Familie zu leben. Zudem ist es als Alleinerziehende sicher nicht einfach. Allerdings habe ich Angst, dass wenn ich es jetzt nochmal probiere, es dann in einem Jahr ähnlich wie jetzt aussieht und meine Chancen bzgl. ABR dann wesentlich schlechter aussehen würden. - Dann Wohnen wir nämlich in seinem Haus (heißt, ich müsste ausziehen und das Kind aus der gewöhnten Umgebung reißen), - Elternzeit wäre vorbei (evtl. würde ich dann wieder 50 % arbeiten - mein Freund arbeitet zwar 100 %, aber im Schichtdienst und ist deshalb gefühlt viel Zuhause. Heißt, Betreuung könnte gleichberechtigt ausgelegt werden) - und bis dahin könnte ich auch nicht mehr stillen. Die Chancen wären demnach viel schlechter, oder wie seht ihr das? Ich hatte ja auch schon ein Gespräch mit einem Anwalt und der meinte, dass es nie ein Wechselmodell mit einem Elternteil im Schichtdienst geben könnte. Aber kann ich mich darauf verlassen? Habt Ihr Erfahrungen? Viele Grüße und hoffentlich liest das noch jemand ;)

von Abc123 am 23.10.2017, 23:45



Antwort auf Beitrag von Abc123

Vielleicht war er inzwischen auch schon beim Anwalt? Vielleicht arbeitet er in einem Jahr nicht mehr im Schichtdienst.

von Carmar am 24.10.2017, 19:40



Antwort auf Beitrag von Abc123

das ist fast nicht zu beantworten, denn es könnte ja sein, dass es die nächsten 10/2/5/17 jahre mit euch gut geht und dann hast du das gschiess wieder! um dem mann die macht über DICH zu nehmen und wenn du leicht eine Wohnung finden kannst, würde ich für eine paarschaft mit getrenntem Wohnraum plädieren. ich habe gelernt, dass man sich auf nichts verlassen kann, am wenigsten auf Gerechtigkeit....es hat wohl auch ein urteil gegeben, da wurde das wechselmodell gegen den willen eines elternteiles verfügt. das sind immer einzelfallentscheidungen, da kann man nichts prognostizieren. auch ein Anwalt nicht....leider.

Mitglied inaktiv - 27.10.2017, 08:46